EIN SOMMERSANDTRAUM (CH 2011)


Neue Visionen Filmverleih      Spieldauer:  90  Min.       Kinostart: 21. Juli 2011

Die surreale Welt nimmt ihren Lauf mit einer Konsequenz und Präzision, wie das nur eine fortwährend laufende Sanduhr zustande bringen kann. Regisseur Peter Luisi (Vitus, 2006) ist auch hier eine filmische Meisterleistung gelungen, diesmal mit komödiantischem Anstrich. Der beißende Witz ist treffend, wirkt aber nicht tödlich. Gerade die richtige Mischung, um dem Film die passende Note und Würze zu geben. Vielleicht so köstlich wie der Film von Bettina Oberli (Die Herbstzeitlosen, 2006) indem Spaß nicht zum einzigen Instrument geworden ist, oder eben doch, nur der ernst bei der Sache geht nicht verloren.

In den Hauptrollen: Fabian Krüger, Frölein da Capo, Beat Schlatter und Florine Elena Deplazes

Neue Visionen Filmverleih      Spieldauer:  90  Minuten       Kinostart: 21. Juli 2011

Die surreale Welt nimmt ihren Lauf mit einer Konsequenz und Präzision, wie das nur eine fortwährend laufende Sanduhr zustande bringen kann. Regisseur Peter Luisi (Vitus, 2006) ist auch hier eine filmische Meisterleistung gelungen, diesmal mit komödiantischem Anstrich. Der beißende Witz ist treffend, wirkt aber nicht tödlich. Gerade die richtige Mischung, um dem Film die passende Note und Würze zu geben. Vielleicht so köstlich wie der Film von Bettina Oberli (Die Herbstzeitlosen, 2006) indem Spaß nicht zum einzigen Instrument geworden ist, oder eben doch, nur der ernst bei der Sache geht nicht verloren.

In den Hauptrollen: Fabian Krüger, Frölein da Capo, Beat Schlatter und Florine Elena Deplazes

 

Zum Trailer:   EIN SOMMERSANDTRAUM

 

Synopsis

Benno mag sein Leben gern geordnet. Er liebt Beethoven und schöne Frauen. Die Nachbarin, Sandra, und ihre Musik sind ihm ein Dorn im Auge. In ihrem Café, ein Stockwerk unter seiner Wohnung, probt Sandra lautstark ihre Songs, träumt vom großen Durchbruch und lässt sich von Bennos Beleidigungen nicht beeindrucken. Als Benno eines Morgens aufwacht, findet er – Sand. Und der kommt von niemand anderem als ihm selbst. Und er wird mehr. Jeden Tag. Schon lässt sich die Sandspur nicht mehr ignorieren und Benno versucht verzweifelt, die skurrilen Vorkommnisse zu vertuschen. Erschwerend kommen erotische „Alpträume“ von Sandra hinzu, aus denen er jeden Morgen sandgebadet erwacht. Es folgt eine schreckliche Entdeckung: Je mehr Sand er verliert, desto leichter wird er. Mehr Sand heißt weniger Benno. Der Sand scheint etwas einzufordern, das Benno einfach nicht wahrhaben will – verborgene Sehnsüchte und geheime Wünsche, die mit der ungeliebten Musikerin zu tun haben könnten. Benno beginnt zu ahnen, dass nur die nackte Wahrheit ihn vor dem endgültigen Verschwinden retten kann. Schwarzer Humor und phantasievolle Romantik machen „Ein Sommersandtraum“ zu einer unverwechselbar charmanten Liebeskomödie. 

 

Interview mit Peter Luisi

Du sollst einmal gesagt haben, du hättest Angst davor einen langweiligen Film zu drehen.
Meinen ersten Spielfilm habe ich mit 19 gedreht. Als ich ihn nach unendlichen Strapazen fertiggestellt hatte und ihn sieben Freunden zeigte, sind zwei davon eingeschlafen. Diese Angst sitzt mir vielleicht immer noch in den Knochen. Grundsätzlich finde ich, ein Film sollte zwei Sachen machen; er soll das Publikum unterhalten und er soll sie nicht dümmer zum Kino hinausschicken als sie reingekommen sind. Er soll unterhalten und etwas extra mitgeben. Der

Film lebt auch von den Hauptdarstellern. Hast Du es ihnen auf den Leib geschrieben?
Nein, eigentlich hatte ich es ziemlich konkret für zwei andere Schauspieler geschrieben. Das mache ich gerne; ich habe jemand im Kopf und dann schreibe ich die Rolle für die oder den. Aber dann ist es anders gelaufen. Fabian habe ich im Schauspielhaus Zürich gesehen und gedacht: Warum spielt er nicht in einem Film mit? In jeder Produktion, in der ich ihn gesehen habe, war er unglaublich gut. Ein großartiger Schauspieler. Ich habe ihn ganz frech gefragt, ob er mitmachen würde, und er hatte total Freude. 

Die andere Hauptrolle spielt Irene Brügger alias Frölein Da Capo. Sie hat aber zuvor noch nie in einem Film gespielt.
Ja, es ist ihre erste Rolle. Ich habe sie bei einem Talentwettbewerb gesehen, dem kleinen Prix-Walo, den sie mit ihrem Einfrauorchester Loop- Gerät gewonnen hat. Das war 2007. Auch als ich sie gecastet habe, war sie noch unbekannt. Sie ist wahnsinnig gut. Sie ist unglaublich authentisch und hat etwas extrem Eigenes, das findet man nicht so schnell. Als ich sie fragte, ob sie in einem Film mitspielen würde, war sie erst unsicher. Ich habe mit ihr und Fabian ein Casting gemacht, die Szene, wo er sie so beschimpft. Am nächsten Tag hat sie mir eine Mail geschrieben, sie glaube, sie könne das nicht. Zum Glück konnte ich sie dann doch noch überzeugen. Sie ist eine super Schauspielerin und großartig im Film. Ein echter Glücksfall.

Der Therapeut sagt Benno, dass er Sand verliert, sei eine schöne Metapher. Für was ist es eine Metapher?
Das will ich nicht beantworten. Ich bin immer enttäuscht, wenn ich einen Film sehe und denke ich habe es verstanden, und dann kommt der Regisseur und sagt irgendwas anderes. Das will ich niemanden antun. Wobei ich als Autor natürlich schon immer genau wissen muss, warum alles passiert; für das Schreiben und auch für die Inszenierung. Es ist wichtig für jede Geschichte, dass der Erzähler genau weiß, was er erzählt und warum. Ich bin der Überzeugung, dass, auch wenn ein Zuschauer nicht alles genau versteht, er trotzdem spürt, ob eine Geschichte aufgeht oder nicht. Es ist wie bei einem Bild. Man weiß, ob es einem gefällt oder nicht, auch wenn man nicht immer sagen kann, warum.

Bei den Premieren-Aufführungen musste man Angst haben, einige Zuschauer könnten vor Lachen ersticken. Wie funktioniert die Komik in deinem Film?
Das ist eine gute Frage. Komik, wie jeder andere Geschmack auch, ist subjektiv. Eine Person kann etwas sehr lustig finden und eine andere Person dasselbe gar nicht. Ich kann also keinen Film für deinen Geschmack machen. Ich kann nur versuchen, einen Film zu machen, der mir gefällt und dann hoffen, dass ich nicht der einzige bin. Als Regisseur muss man 10.000 Entscheidungen treffen. Man darf dabei nicht raten, man muss wissen und der einzige Geschmack, über den man dafür genügend Autorität hat, ist der eigene. Es ist etwas paradox. Man macht
einen Film für die anderen, aber muss dafür seinem eigenen Geschmack folgen.

 

Cast und Crew
Benno  –   Fabian Krüger
Sandra  –   Frölein Da Capo (Irene Brügger)
Max   –  Beat Schlatter
Patrizia  –   Florine Elena Deplazes
Stefan   –  Sigi Terporten
Walter   –   Kaspar Weiss
Dimitri   –   Michel Gammenthaler
Psychiater   –   Urs Jucker
Drehbuch und Regie   –   Peter Luisi
Kamera    –   Lorenz Merz
Licht   –  André Fürst
Ausstattung Themenbild   –  Frederik Kunkel
Ausstattung   –  Anna Bucher
Requisite   –   Nuria Rasche
Maske   –   Ana Rasic
Ton   –   Oliver Schwarz
Schnitt   –  Claudio Cea
Musik   –  Martin Skalsky,
Christian Schlumpf, Michael Duss
Sound Design   –   Michael Duss
Mischung   –   Peter Bräker
Produzenten   –   David Luisi, Peter Luisi
Produktionsfirma Spotlight Media Productions
Koproduktion   –   Schweizer Fernsehen
Mit Unterstützung von Migros Kulturprozent

 

 

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