STREIF – ONE HELL OF A RIDE (Österreich 2014)


Verleih Red Bull Media House     Spieldauer: 110 Min.   Kinostart: 15. Januar 2015

Zum Trailer:  Streif       Produktion und Regie: Gerald Salmina

Was Wimbledon für den Tennissport, Monte Carlo für die Formel 1 und der Ironman Hawaii für den Triathlon ist, das ist die Streif für den Skisport – Schauplatz sportlicher Spitzenleistung, Festival für zehntausende Fans, eine Bühne für die Prominenz und Zeugnis logistischer Meisterleistung. Regisseur Gerald Salmina gelingt es, Einblick zu gewinnen in die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Protagonisten, die sich modernen Gladiatoren gleich enormen Risiken für Leib und Seele aussetzen. Darüber hinaus inszeniert er mit aufwändigster Kameratechnik das Drama, das sich hinter den Kulissen des Events abspielt – denn die Streif ist ein Sportspektakel, für das die Natur das Drehbuch schreibt. Rückblickend auf die Geschichte der Streif – auf die Ära des „Kitzbüheler Wunderteams“ der 1950er-Jahre, auf das Phänomen Franz Klammer, auf die packendsten Duelle und die schlimmsten Stürze – ist ein Film entstanden, der in seiner Zeitlosigkeit dem Mythos Streif entspricht. Und der diesen weiter nähren wird.

Verleih Red Bull Media House        Spieldauer: 110 Min.   Kinostart: 15. Januar 2015

Gerald Salmina u. Didier Cuche

Zum Trailer: Streif   Produktion und Regie: Gerald Salmina             

Was Wimbledon für den Tennissport, Monte Carlo für die Formel 1 und der Ironman Hawaii für den Triathlon ist, das ist die Streif für den Skisport – Schauplatz sportlicher Spitzenleistung, Festival für zehntausende Fans, eine Bühne für die Prominenz und Zeugnis logistischer Meisterleistung. Regisseur Gerald Salmina gelingt es, Einblick zu gewinnen in die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Protagonisten, die sich modernen Gladiatoren gleich enormen Risiken für Leib und Seele aussetzen. Darüber hinaus inszeniert er mit aufwändigster Kameratechnik das Drama, das sich hinter den Kulissen des Events abspielt – denn die Streif ist ein Sportspektakel, für das die Natur das Drehbuch schreibt. Rückblickend auf die Geschichte der Streif – auf die Ära des „Kitzbüheler Wunderteams“ der 1950er-Jahre, auf das Phänomen Franz Klammer, auf die packendsten Duelle und die schlimmsten Stürze – ist ein Film entstanden, der in seiner Zeitlosigkeit dem Mythos Streif entspricht. Und der diesen weiter nähren wird.

 

Erik Guay

Der Kanadier Erik Guay, 33, ist einer der großen Favoriten für den Abfahrtssieg im Januar 2014. Ein Jahr zuvor hatte Guay die Streif als zweitschnellster Fahrer beendet. Nun soll, so Guay, „der Traum in Erfüllung gehen, für den jeder Abfahrer lebt“ – ein Sieg in Kitzbühel, auf der schwierigsten und gefährlichsten Rennstrecke der Welt. Doch bereits während die Abfahrer die Streif für das erste Training besichtigen, zerplatzt der Traum: Guay muss abwinken. Eine Knieverletzung macht ihm zu schaffen. Weder für die Trainingsfahrt noch für das Rennen ist er am Start. Bitter enttäuscht zieht er sich zurück:

„Für die Streif reichen 95 Prozent nicht“, sagt Guay. „Du musst alles geben können, um sie zu fahren. Sonst wirft sie dich ab.“

Die Geschichte des tragischen Helden Erik Guay ist eines von vielen Dramen, die sich im Januar 2014, kurz vor dem Start des Hahnenkamm-Rennens, zuspitzen. Ein Jahr lang haben sich die Ski-Athleten auf den Höhepunkt des Winters vorbereitet: Ein Sieg auf der Streif bedeutet ihnen weit mehr als Erfolge bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften.

„Dort kann es auch mal einen Zufallssieger geben“, sagt der Norweger Aksel Lund Svindal, 32. „Auf der Streif dagegen gewinnen immer die Besten.“ Zu denen zählt der sympathische Modellathlet gewiss. Aber wird es 2014 für einen Sieg reichen…?

 

Erik Guay

 Der Dokumentarfilm „STREIF – One Hell of a Ride“ begleitet über den Zeitraum eines Jahres fünf der weltbesten Skirennfahrer: Aksel Lund Svindal, Erik Guay, Max Franz, Yuri Danilochkin und Hannes Reichelt gewähren Einblick in die spezielle Mentalität, in die Spitzensportler immer tiefer eintauchen, je näher die Herausforderung rückt. Der Film fängt ein, wie leidenschaftlich der junge Weißrusse Yuri Danilochkin, 23, obgleich krasser Außenseiter im Weltcup- Zirkus, seinem Traum einer großen Karriere folgt. Er beobachtet, mit wie viel Kraft, Energie und Enthusiasmus die Kitzbüheler an fast 365 Tagen im Jahr an ihrem Hahnenkamm-Rennen arbeiten – und wie sie sich einer drohenden Rennabsage aufgrund des anhaltenden Tauwetters im Winter 2014 entgegen stemmen. Er nimmt Anteil an den Schicksalen des Schweizers Daniel Albrecht, 31, und des Österreichers Hans Grugger, 33, die nach schweren Stürzen auf der Streif ihren Weg zurück ins Leben finden mussten. Und er schildert, wie der traditionsreiche Slalom auf dem Ganslernhang, seit jeher Teil der Hahnenkamm-Spiele, das spektakuläre Duell zwischen Felix Neureuther und dem österreichischen Medienstar Marcel Hirscher hervorbrachte.

In die Schilderung der persönlichen Schicksale ist die schillernde Vergangenheit der Hahnenkamm-Rennen eingebettet. Die beiden Erzähler des Films, Didier Cuche und Daron Rahlves, einst selbst erfolgreiche Skirennfahrer, blicken anhand von umfangreichem Archivmaterial zurück in die 1950er-Jahre, als Toni Sailer und das „Kitzbüheler- Wunderteam“ den Rennsport prägten. Franz Klammer und Hermann Maier, die beiden österreichischen Ski- Heroen, kommen ebenso zu Wort wie Hansi Hinterseer. Und natürlich erzählt Rahlves von seinen packenden Duellen mit Stephan Eberharter, während Cuche resümiert, warum er mit fünf Siegen zum „König der Streif“ wurde – und dennoch „jedes Mal dankbar war, Kitzbühel gesund verlassen (zu dürfen)“.

Aksel Lund Svindal

„STREIF – One Hell of a Ride“ folgt seinen Akteuren auf einer emotionalen, zwölf Monate dauernden Reise, die sich ganz um die Königsdisziplin des Skirennsports, die Abfahrt, dreht. So entwickelt sich ein Crescendo voller Leidenschaft und Spannung, in dem bis zuletzt offen bleibt, ob am Ende des Dramas Sieg, Niederlage oder Sturz stehen werden. Und das nur unterbrochen wird von jenen Momenten der Stille, in welche die Fahrer kurz vor ihrem Start eintauchen. Bei keinem anderen Skirennen, sagen die Athleten, sei es im Starthaus so ruhig wie auf der Streif…

Der Einsatz modernster Kameratechnik ermöglicht eine nie dagewesene Sichtweise auf die körperlichen Fähigkeiten und Belastungen der Abfahrtsläufer. Die Erzählweise erlaubt zugleich tiefe und ehrliche Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Sportler, die einmal im Jahr die Gelegenheit haben, sich knapp zwei Minuten lang auf einer der größten Naturbühnen der Welt zu präsentieren – und die bereit sind, für eine gelungene Abfahrt ihre Gesundheit zu riskieren.

 

Interview mit Gerald Salmina

Das Hahnenkamm-Rennen auf der Streif ist sicher das legendärste Skirennen der Welt. Dennoch gab es bisher keine filmische Dokumentation dieses Großereignisses. Wie kamen Sie auf die Idee, diesen Film zu machen?

Nachdem wir das Abenteuer Mount St. Elias überstanden hatten, gingen Axel Naglich und ich 2010 auf Expedition zum Everest. Unser eigentliches Ziel war der K2 – der Everest sollte als Vorbereitung auf eine Skiabfahrt des zweithöchsten Achttausenders dienen. Axel, Kameramann Günther Göberl und ich kamen mit der Höhe sehr gut zurecht. Dann ging am Nordsattel des Everest eine Eislawine nieder, die einen Bergsteiger vor unseren Augen begrub und uns um Haaresbreite verschonte. In diesem Moment stellten wir uns die Frage, ob wir unser Glück nach dem Mount St. Elias noch mal so herausfordern dürften. Andererseits wollten wir wieder einen großen Skifilm machen. So entstand die Idee, einen Film über das faszinierendste Skirennen der Welt zu planen. Nicht zuletzt, weil Axel mehr oder weniger auf der Streif aufgewachsen ist – und ich habe seit meiner Kindheit kein Rennen versäumt.

Die Streif gilt als Mythos, und wie bei jedem Mythos weiß man oft nicht, wie und warum er geboren wurde, was sein Kern ist, oder ob er sich nur noch aus sich selbst heraus erhält. Wie wollten Sie ihm auf die Schliche kommen, wie gingen Sie das Projekt an?

Zunächst einmal besuchte ich die Hahnenkamm-Rennen 2011 und 2012 noch ohne festen Plan, nur um Eindrücke zu sammeln. Da wurde mir erstmals bewusst, wie viel Aufwand hinter diesem Sportereignis steckt. Das ist unvorstellbar! Der Kitzbüheler Skiclub, hunderte freiwillige Helfer, das Bundesheer, die Skischulen, die ganze Stadt – alle arbeiten dafür, die riesige Naturarena „Streif“ zu einer Bühne zu machen, auf der sich die Rennfahrer präsentieren können. Das hat etwas von Brot und Spielen, von einem Rockkonzert, bei dem Fans, wie Stars ein Jahr lang auf den Punkt X hin fiebern. Inzwischen hatten wir Tom Dauer als Drehbuchautor ins Boot geholt. Uns wurde schnell klar, dass wir es schaffen mussten, die Komplexität dieses Ereignisses darzustellen. Es geht ja nicht nur um diesen oder jenen Rennfahrer, um sportliche Höchstleistungen, sondern auch um die Historie des Rennens, um seine Bedeutung im Laufe der Zeit. Zentral war für uns auch die Frage, was Menschen antreibt, dieses enorme Risiko in Kauf zu nehmen. Das wollten wir darstellen, ohne es zu bewerten. Das Ergebnis ist ein zeitloser Dokumentarfilm, der dramaturgisch wie ein Spielfilm funktioniert. Und der das Abfahrtsrennen Streif aus völlig neuen Perspektiven erzählt.

Der Aufwand, den Sie dafür betreiben mussten, kommt dem Aufwand für die Hahnenkamm-Rennen gleich: 148 Drehtage, 18 Kamerateams, über 1000 Stunden gedrehtes Material…

Dieser Aufwand war nötig, um unseren erzählerischen Ansatz zu verfolgen. Wir haben ja fünf Rennfahrer ein Jahr lang immer wieder begleitet, mit Nebendarstellern wie Marcel Hirscher und Felix Neureuther gedreht und das Geschehen in Kitzbühel nicht nur während der Rennwochen 2013 und 2014, sondern auch zwischen diesen Terminen verfolgt. Nur so konnten wir unserer Idee gerecht werden, sowohl die individuelle Vorbereitung der Athleten, die Organisation und Logistik hinter den Kulissen als auch die inneren und äußeren Dramen darzustellen, die sich um die Streif herum entwickelten. Dazu mussten wir vielen Fäden folgen – einige führten zum Ziel, andere ins Leere. Geschichten, von denen wir dachten, sie seien spannend, entpuppten sich als fad. Andere kamen ganz unverhofft daher, wie ein Geschenk. Aufgrund meiner Erfahrung konnte ich immer schnell reagieren und wir passten das Drehbuch neu an. Diese Flexibilität samt ihren Folgen für Logistik und Organisation umzusetzen, war eine echte Herausforderung für das gesamte Team. Die Dreharbeiten waren für uns alle ein ständiger Lernprozess. Das Ergebnis ist keine Abbildung, sondern eine Verdichtung der Wirklichkeit, in der echte Menschen zu Darstellern in ihrem eigenen Leben werden. Ihre Authentizität half mir immens dabei, sie zu überzeugen, dass sie nur sie selbst sein mussten, ganz so, als wäre keine Kamera vor Ort.

Marcel Hirscher

 

Nach welchen Kriterien suchten Sie die fünf Hauptprotagonisten des Films aus?

Uns war wichtig, dass wir mit unterschiedlichen Charakteren drehen konnten. Mit Sportlern, die etwas darstellen, die aber auch über den Tellerrand blicken können. Und die bereit waren, sich für den Film zu öffnen. Uns Einblick zu gewähren in diese Art Blase, in der Spitzensportler leben. Diese Typen sollten im Idealfall auch verschiedene Rollen einnehmen. Das ging ganz gut auf. Aksel Lund Svindal ist nicht nur der vielleicht beste Abfahrer derzeit, sondern auch ein cleverer, weltgewandter Profi, ein Liebling der Medien.

Erik Guay hat als einziger Familienvater im Kreis der Favoriten eine besondere Verantwortung, und er ist ein extrem reflektierter Sportler. Für die Rolle des jungen Draufgängers und Herausforderers mussten wir nicht lange suchen: Da war Max Franz die Idealbesetzung. Auf Hannes Reichelt wurden wir zuletzt aufmerksam. Er ist ein stiller, in sich ruhender Mensch, der kein großes Aufsehen von sich macht. Eher ein Leisetreter im lauten Weltcup-Spektakel, der trotzdem jedes Rennen gewinnen kann. Natürlich sind diese Männer keine Schauspieler, deshalb mussten wir sie immer wieder beobachten, befragen und sie in ihrem minutiös geplanten Tagesablauf stören, um zu guten Bildern und interessanten Aussagen zu kommen.

 

BESETZUNG

Aksel Lund Svindal (NOR) Erik Guay (CAN) Max Franz (AUT ) Yuri Danilochkin (BLR) Hannes Reichelt (AUT ) Marcel Hirscher (AUT ) Hans Grugger (AUT ) Daniel Albrecht (CH) Felix Neureuther (D) Bode Miller (USA) Franz Klammer (AUT ) Hermann Maier (AUT ) Daron Rahlves (USA) Didier Cuche (CH)

STAB

Produktion und Regie:
Gerald Salmina

Co-Regie:
Tom Dauer

Kamera:
Günther Göberl

Drehbuch:
Gerald Salmina und Tom Dauer

Schnitt:
David Hofer

Musik:
Manfred Plessl

Ton:
Andreas Frei

Produktionsleitung:
Karim Shafik

Technical Director:
Karim Shafik

Herstellungsleitung:
Katrin Pischounig

 

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