Die Stadt als Weltlabor Wolfsburg Unlimited - bis 01. September 2016


Was ist eine Stadt? Was macht sie aus? Was kann sie sein? Diese Fragen hat Ralf Beil nicht nur sich, sondern auch einem Kreis internationaler Künstler und Künstlerinnen gestellt, um Deutungen und Metamorphosen Wolfsburgs zu erkunden. Sieben eigens für die Ausstellung entstandene Großprojekte spiegeln die Stadt im Museum und machen damit die „Stadt als Weltlabor“ erlebbar.

Erstmals wird das gesamte Museum zum Ausstellungsort: vom Entrée über die Foyerflächen und Vermittlungsräume bis hin zum Japan-Garten. Bei Julian Rosefeldts Totalinstallation in der 16 Meter hohen Ausstellungshalle trifft Containerterminal auf Autokino – im Format 1:1. John Bock realisiert ein Material­feld mit Filmeinschüssen zu Hans Scharoun und dessen Wolfsburger Theater. Den Fotoinstallationen von Eva Leitolf und Peter Bialobrzeski steht ein Raumensemble von Rémy Markowitsch gegenüber. Ein Schwarz-Weiß-Mural von Didier Rittener sowie ein Klangfenster von Nevin Aladag runden zusammen mit einem Karussell von Janet Cardiff und George Bures Miller den weitausgreifenden und vielgestaltigen Parcours zu Stadt, Werk, Welt und Museum ab.

Foto: © Martin Sommer/ Courtesy Galerie Sprüth Magers, John Bock, Labskaus oder der alte Scharoun in seinem Elend, 2016
Foto: © Martin Sommer/ Courtesy Galerie Sprüth Magers, John Bock, Labskaus oder der alte Scharoun in seinem Elend, 2016

„Wolfsburg Unlimited“ geht es darum, die Geschichte(n) und (Un)Möglichkeiten der Stadt auszuloten: Die markanten Raum- und Zeitachsen des 1938 als „Stadt des KdF-Wagens“ gegründeten Unternehmenssitzes mit Wohnanschluss werden untersucht – von der Gartenstadt der 1940er Jahre, den Agglomerationen und Trabantenstädten der 1960er und 1970er Jahre über die Fußgängerzone Porschestraße der 1970er und 1980er Jahre bis hin zur Eventcity mit Autostadt, Outlet Stores und phæno Science Center ab 2000.

„Wolfsburg Unlimited“ verbindet unternehmerische und kreative Energie, Be- und Entgrenzung. Die Stadt steht dabei auf besondere Weise für die Realitäten der Moderne genannt: Hauptstadt von Volkswagen´. Ein Ort der durch die zweite Hälfte des 20. und unser 21. Jahrhundert geprägt ist. Zeichnet sich aus durch das Spannungsverhältnis zwischen Industrialisierung, Mobilisierung und Digitalisierung und zwischen Masse und Individuum sowie lokaler und globaler Aktion.

Ein “Chaotisches Architekturbüro” von John Bock, setzt sich mit Hans Scharoun auseinander und dem Theater, das Scharoun in Wolfsburg gebaut hat. Das Projekt “Holler-Hafen” von bms Architekten findet im Foyer und als Bauschild draußen statt. Geplant ist eine Wasserstraße, die im September in Wolfsburg begonnen werden soll.

1-Lageplan

Fotos © Plan, Fotos + 3-D-Rendering: Volker Möll, PROJEKT HOLLERHAFEN, bms. Architekten, Stadtplanungsentwurf, Projekt Hollerhafen, 2016

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung

Franz Ackermann, Nevin Aladag, Christian Andersson, Peter Bia­lobrzeski, John Bock, Janet Cardiff / George Bures Miller, Christo, Don Eddy, Douglas Gordon, Heinrich Heidersberger, Peter Keetman, Anselm Kiefer, Pia Lanzinger, Eva Leitolf, Rémy Markowitsch, Marcel Odenbach, Arnold Odermatt, Nam June Paik, Antoine Pesne, Peter Roehr, Didier Rittener, Julian Rosefeldt, Werner Schroeter, Luc Tuymans, James Welling, Charles Wilp.

www.kunstmuseum-wolfsburg.de

Foto oben: © Helge Mundt; Franz Ackermann, evasion XVII (two pipelines delivering a city-build me up to knock me down), 1998, Sammlung Kunstmuseum Wolfsburg
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