BARFUSS IN PARIS Buch & Regie: Dominique Abel und Fiona Gordon (Frankreich) Kinostart: 07. September 2017


Dieser Film hat Komik. Fiona die Hauptakteurin neben ihrem Gegenpart, ist Bibliothekarin und kommt gerade aus Kanada, um in Paris mit dem Flugzeug zu landen. Ein Drahtseilakt, wie der gesamte Film ein Akt voller Komplikationen und Liebenswürdigkeiten ist. Sie will dort ihre bedürftige Tante besuchen und wenn möglich zu Hilfe kommen. Aber Fiona verläuft sich in der großen Stadt, Tante Martha bleibt verschwunden – Das ist der Auftakt zu einem herzzerreißenden Filmstück, wie bei einem pantomimisch inszenierten Tanzfilm, der zwischen den Stationen in luftiger Höhe hin und her balanciert. Schauspieler repräsentieren vielmehr Typen und Typologien, als dass sie reale Wesen wären. Paris kennt eben viele Leidenschaften, die bei Tag und bei Nacht noch auszuleben sind.

Eine Filmrezension von Kulturexpress

FIONA – FIONA GORDON
DOM – DOMINIQUE ABEL
MARTHA – EMMANUELLE RIVA
NORMAN – PIERRE RICHARD
BOB LE MOUNTIE – FRÉDÉRIC MEERT
M. MARTIN – PHILIPPE MARTZ

REGIE UND DREHBUCH: DOMINIQUE ABEL UND FIONA GORDON
BILDGESTALTUNG: CLAIRE CHILDÉRIC UND JEAN-CHRISTOPHE LEFORESTIER
SCHNITT: SANDRINE DEEGEN
TON: FRÉDÉRIC MEERT UND ARNAUD CALVAR
SZENENBILD: NICOLAS GIRAULT
KOSTÜMBILD: CLAIRE DUBIEN
MISCHUNG: EMMANUEL DE BOISSIEU
PRODUZIERT: VON CHRISTIE MOLIA, CHARLES GILLIBERT, ABEL & GORDON
VERTRIEB: FILM KINO TEXT

Zur Website: Barfuss in Paris           Spieldauer: 85 Minuten

Regiestatement zum Film

Zunächst sollten uns die Figuren ähnlich sein und unser Talent zur Komik herausstellen. Nach ein paar Seiten war uns klar, dass uns die Figur von Martha viel bedeutete: ihre Zerbrechlichkeit, die Dringlichkeit ihrer Situation, ihr Bedürfnis nach Eigenständigkeit. Also haben wir die Geschichte ausgeweitet, um unserem Komiker-Duo diese dritte, angeschlagene Figur hinzuzufügen. Wir haben in Paris nach einer Wegstrecke gesucht, die zu den Irrungen der Figuren passt, und haben die Île aux Cygnes gefunden.

Das ist ein Zufluchtsort mitten in Paris, wo man morgendlichen Joggern ebenso begegnet wie Verliebten, Touristen, vielen Hunden an der Leine, aber auch Obdachlosen und anderen Personen, die am Rande der Gesellschaft leben, wie Dom mit seinem winzigen Zelt, das am Fuß der Freiheitsstatue aufgebaut ist, eine Anspielung auf seinen Status als Vagabund.

Das ist ein Paris auf den Brücken und unter den Brücken, eine Stadt des Lichts und der Dunkelheit, umgeben von einem erstaunlichen Kondensat der großen Entwürfe, Mischung der Epochen, der Architekturstile, Kreuzungspunkt der Schnellstraßen, der Touristenströme … ein Chaos mit einer gewissen Anmut.

Die Diskrepanz zwischen den Hochburgen der Kultur und den versteckten Winkeln im Umfeld gefällt uns. Wir folgen zunächst dem Blick von Fiona in all seiner Unschuld, werfen einen Blick auf die romantische und pittoreske Kulisse und entdecken dann eher geheimnisvolle Orte, die ungewöhnliche Geschichten heraufbeschwören, merkwürdige, heutige, die Welt von Dom.

Zum Trailer: Barfuss in Paris

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