MATHILDE Regie: Alexey Uchitel (Russland) Kinostart: 02. November 2017


Russischer Historienfilm mit viel Feuer und Flamme erzählt die aufregende Geschichte um Nikolaus II, letzter Zarensohn vor der Oktoberrevolution im Jahre 1917. Viel Prunk und Romantik sind die bestimmenden Elemente in diesem Kostümfilm, der sich wie ein Karussell allein um die Belange der Liebe dreht. Die stürmische Leidenschaft von Nikolaus, der zukünftige Erbe des russischen Throns, und der weltberühmten Ballerina Mathilde hätte die russische Geschichte verändern können. Ihre Liebe wurde zur Legende. Eine russische Schnulze daraus zu machen und den Film zu degradieren, wäre zu viel erzählt. Denn schon die Hauptrolle Nikolaus II. wird von Lars Eidlinger mit Bravour gespielt. Er verkörpert wie kein anderer den Zarensohn. Mimik stimmt, die Gestik artikuliert ihn mit schauspielerischer Aussagekraft. Sprühende Farben und stilvolle Verkleidungen stimmen mit ein.  Insgesamt ein toller Film, der es mit leidenschaftlichen Filmklassikern durchaus aufnehmen kann. Bewundernswerte Hommage an einen Zarensohn, dessen Erbe so viel Leid hervorgerufen und Verunglimpfung ins Land gebracht hat.

Lars Eidlinger ist hier keine Marionette, die bald von der Russischen Revolution überholt sein wird, sondern ein lebensfroher junger Mann und leidenschaftlicher Liebhaber. Mathilde, gespielt von Michalina Olszanska, ist die starke Nebenbuhlerin und Widersacherin, die den Zarensohn für sich gewinnt und durch dick und dünn mit ihm geht. Dafür wird sie von den strengen Hofbeamten auf das bitterste bekämpft. Wenn es um die Pläne der Familie geht, ist Nikolaus II schon längst vergeben und soll eine standesgemäße Heirat eingehen.  

Eine Filmrezension von Kulturexpress

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