Lucia-Zug zieht in den Kaisersaal des Frankfurter Römer ein


Am 13. Dezember wird in Schweden der Lucia-Tag gefeiert, der Tag der schwedischen Lichtkönigin. Zu diesem Anlass fand am Donnerstag, 7. Dezember, im Kaisersaal der tradtitionelle Lucia-Zug der Schwedischen Gemeinde statt: Mädchen zogen in weißen Gewändern und mit Kerzen in den Saal ein. Die Gäste wurden mit Worten von Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßt.

Viele Kulturen teilen sich die Stadt. Die Schwedische Gemeinde ist schon seit den 1950er Jahren in der Stadt ansässig. Seit 2006 war es schon das neunte Jahr, in dem Lucia mit feierlichem Zeremoniell in den Kaisersaal des Frankfurter Römer einzog, um das Lichtfest der dunklen Jahreszeit einzuläuten. Ein lange Tradition, die vielleicht auch schon länger währt, welche die Schwedische Gemeinde alljährlich wieder zum Anlass dafür nimmt, um sich zu präsentieren. Erwähnt wurde, wie Schweden in schweren Zeiten der Vergangenheit ein Ort der Zuflucht war besonders für Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland. Davon war auch die jüdische Familie des OB Feldmann betroffen, die in der Nazizeit Zuflucht in Schweden fand und der schwedischen Sprache mächtig war. Ein Bruder von OB Feldmann hat sich daran erinnert und wohnt jetzt in Göteborg.

Frankfurt ist eine internationale Stadt in der heute 128 Nationen leben. Im übrigen gibt es in Frankfurt wie in Berlin eine der wenigen Schwedischen Gemeinden Deutschlands. Neben OB Feldmann und zahlreichen Gästen war auch Bernadette Weyland, eine politische Gegnerin des amtierenden OB Feldmann, während der Zeremonie anwesend.

Wie das Lucia-Fest nach Schweden kommt, diese Frage haben sich viele gestellt. Die Verehrung kam Anfang des 11. Jahrhunderts zu Beginn der Christianisierung in Skandinavien auf. Seither bringt Lucia das Licht in die dunkle Jahreszeit. Schließlich wurde auf die Bedeutung der 500jährigen Reformation hingewiesen. Denn während des Dreißigjährigen Krieges war Frankfurt am Main von Gustav Adolf, König der Schweden besetzt worden. Sein Reichskanzler, Axel Oxenstierna residierte während dieser Zeit unmittelbar am Frankfurter Römer direkt nebenan. Die Schweden standen auf Seiten der Reformation und setzten diese im ganzen Land durch.

Am 10. Dezember 2017 wird zudem in der Heilig Geist-Kirche des Frankfurter Dominikanerklosters zu Ehren des Lucia-Festes ein Chorkonzert stattfinden.

Ein Bericht von Kulturexpress

Foto (c) Kulturexpress

Print Friendly, PDF & Email