Shou Sugi Ban: Karbonisiertes Ebenholz setzt neue Designakzente Für den deutschen Markt sucht Kebony aktuell Kooperationspartner


In der Ruskin Road des lebendigen Londoner Stadtteils Southwark hat das Architektenpaar David Stanley und Romy Grabosch vor kurzem seine Wohnung durch einen Anbau in ein Haus mit einer auffälligen Holzfassade verwandelt. Gewählt wurde eine „verkohlte“ Kebony-Verkleidung, um ein attraktives und langlebiges Holz-Finish für den ungewöhnlichen Anbau zu schaffen. Die besondere Technik nennt sich „Shou Sugi Ban“ (= japanisch, etwa „verbranntes Zedernholz“). Die gleichnamige britische Firma hat Kebony Holz kürzlich zu ihrem Produktsortiment hinzugefügt.

Verbranntes Zedernholz

Nachhaltigkeit sollte dabei ein wesentlicher Bestandteil des Designs sein und Kebony Clear “Minami No” wurde wegen seiner Haltbarkeit und der stark-strukturierten tiefschwarzen Optik ausgewählt. Zudem war die Holzverkleidung aus dem dauerhaften Holz besonders gut geeignet für die besondere Geometrie der Gebäudeweiterung. Bei der Frage nach den Zielen für ihr Projekt erklärten Stanley und Grabosch: “In London gilt dank der Immobilienpreise schon lang: „Do not move – improve“. Wir haben hier die Raumaufteilung auf den Kopf gestellt und einen großen offenen Wohn- und Essbereich um den Garten herumgebaut. Durch die Kebony-Verkleidung für Dach und Fassade ersparen wir uns zusätzliche Arbeit – es ist außer der gelegentlichen Reinigung mit Wasser keine Wartung nötig. Und leicht zu verarbeiten war es auch.“ Pflanzenkisten aus karbonisierten Kebony runden das Design ab.

Kebony Holz generell bietet viele Vorteile. Die patentierte Technologie wurde in Norwegen entwickelt und wertet die Eigenschaften von nachhaltigen Weichhölzern durch eine bio-basierte Flüssigkeit auf. Als Ergebnis wird die Zellstruktur des Holzes permanent verändert, es erhält Premium-Eigenschaften und eine dunkelbraune Farbe. Unbehandeltes Kebony Holz entwickelt bei direkter Bewitterung mit der Zeit eine attraktive, silbergraue Patina. Kebony Clear (22×142) hat vor Kurzem als einziges modifiziertes Holz eine bauaufsichtliche Zulassung von Deutschen Institut für Bautechnik erhalten.

Das Shou Sugi Ban-Verfahren selbst ist jahrhundertealt: Früher haben japanische Schreiner Treibholz an den Küsten Japans gesammelt – sowohl wegen seiner beeindruckenden Haltbarkeit, als auch wegen seines charakterstarken Aussehens. Im Laufe der Zeit wurde es, aufgrund der hohen Nachfrage nach solch einem strapazierfähigen Produkt, immer schwieriger dieses Treibholz zu finden. Infolgedessen entschieden sich japanische Tischler die gewünschte Wirkung durch das Verbrennen zu reproduzieren, um dem ursprünglichen Holz eine verkohlte und stark-strukturierte Oberfläche zu geben.

Kebony Character ist erhältlich in:
Kuril 千島 列島 (verkohlt)
Kyushu 九州 (gebürstet)

Kebony Clear ist erhältlich in:
Minami Nein 南 の (verkohlt)
Kiiro 黄色 (gebürstet)
Tekusucha テ ク ス チ ャ ー (weich gebürstet)
Hijō ni mirikiteki na 非常 に 魅力 的 な (vor-verwittert)

Diese altertümliche Technik erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance in Architektur und Interior Design und inzwischen gibt es weltweit viele Hersteller, die Kebony in ihr Produktsortiment aufgenommen haben. So hat die französische Firma Les Brûleurs du Bois kürzlich karbonisiertes Kebony Clear für den Ligne Roset und Cinna Showroom in Limoges geliefert. Das moderne W Hotel in Boston bekam neulich eine stylische Lobby und Rezeption dank der amerikanischen Firma Delta Millworks.

Für den deutschen Markt sucht Kebony aktuell Kooperationspartner.

1997 wurde das norwegische Unternehmen Kebony AS (www.kebony.de) in Oslo gegründet, um eine Erfindung des kanadischen Professor Marc H. Schneider weiter zu entwickeln und zu vermarkten: die Kebony-Technologie. Seine Idee findet sich im Namen des Unternehmens und des von ihm entwickelten Holzes wieder. Er suchte und fand: „THE KEY TO EBONY – Den Schlüssel zum Ebenholz“.

Showroom

Die Pilotproduktion ging 2003 in Betrieb. In den Jahren 2004 bis 2007 sammelte Kebony als Zulieferer diverser Bauprojekte in Norwegen wertvolle Erfahrung, bevor im Jahr 2009 eine Produktionsstätte auf industriellem Niveau gebaut und mit dem weltweiten Export begonnen wurde. Heute ist Kebony die verlässliche Alternative zu gefährdetem tropischen Hartholz sowie zu mit Giftstoffen behandeltem Holz. Die einzigartige Technologie verbessert dauerhaft die Eigenschaften von weichen Holzarten und verleiht ihnen Charakteristiken, die denen der besten Harthölzer in nichts nachstehen.

Der Hauptsitz von Kebony befindet sich in Oslo, produziert wird in Skien, südlich der norwegischen Hauptstadt. Mit derzeit rund 60 Mitarbeitern verfügt Kebony AS über Tochtergesellschaften in Norwegen, Dänemark und Schweden, sowie einem breiten internationalen Vertriebsnetz. Wichtige Märkte sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA. Um die große Nachfrage gerecht zu werden, wird im kommenden Jahr eine weitere Produktionsstätte in Belgien eröffnet. Die Eigentümer des innovativen Unternehmens sind Venture Capital und Private Equity Investoren aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Norwegen.

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