Aufstockung aus Holz Neuer Wohnraum für Großstädte


Aufgrund der voranschreitenden Urbanisierung herrscht in deutschen Großstädten akuter Wohnraummangel. Eine attraktive Lösung zur Schaffung von neuem Wohnraum ist die Aufstockung bestehender Gebäude aus Holz. Um diesen Ansatz populärer zu machen, hat Metsä Wood im vergangenen Jahr den Architekturwettbewerb „City above the City” ins Leben gerufen. Unter den Preisträgern ist das Berliner Konzept „Dachkiez” von Sigurd Larsen Design & Architecture.

Architekturwettbewerb „City above the City”

Im Fokus des von Metsä Wood ins Leben gerufenen Designwettbewerb City above the City” stand die Frage, wie Holz die Probleme der Urbanisierung lösen kann. Weltweit wurden Studenten und Architekten dazu aufgerufen, ein zentral gelegenes Gebäude in einer Metropole auszuwählen und dafür eine innovative Holzaufstockung zu entwerfen, die für mehr Wohnraum sorgt. Eine zentrale Anforderung der Arbeit war der Einsatz von Kerto-Furnierschichtholz von Metsä Wood als Hauptmaterial.

Denn dank seiner vielseitigen Verarbeitungsmöglichkeiten, des geringen Gewichts sowie der kurzen Bauzeit, ist Kerto-Furnierschichtholz der ideale Baustoff für diese Herausforderung. Insgesamt entwarfen Architekten aus 40 Ländern Konzepte für weltweit 69 Metropolen. Neben Entwürfen für New York, Shanghai und Tampere wurde auch das Berliner Konzept „Dachkiez” prämiert.

Berliner Gewinnerprojekt „Dachkiez“

Das Architekturbüro Sigurd Larsen Design & Architecture entwarf eine Holzaufstockung für einen 270 Meter langen Wohnkomplex in der Heinrich-Heine-Straße in Berlin Mitte. Charakteristisch für das Heine-Viertel ist die Plattenbauweise der Sechzigerjahre, die optisch einer grauen Betonwüste gleicht. Daher sah Sigurd Larsen Design & Architecture hier großes Potenzial für eine Holzaufstockung mit Kerto-Furnierschichtholzbau, die nicht nur den Wohnraum des Gebäudes vergrößert, sondern darüber hinaus auch einen optischen Akzent setzt. „Holz ist ein leichtes, konstruktiv starkes und gleichzeitig gut dämmendes Baumaterial, das sich einfach verarbeiten lässt. Die Leichtbauweise mit Holz eignet sich daher erstklassig für die Idee des Dachkiez. Statt beliebte Freiflächen zu bebauen, können auf den leerstehenden Dächern in einer wachsenden Stadt neue Wohnflächen entstehen“, betont Sigurd Larsen von Sigurd Larsen Design & Architecture.

Das Konzept „Dachkiez“ setzt sich aus zwei Schichten zusammen: Auf dem bisherigen Dach wird ein grüner Park in voller Gebäudelänge errichtet, der als Naherholungsort für alle Hausbewohner barrierefrei zugänglich ist. Darauf befinden sich die neuen Holz-Wohnelemente, die sich wie ein lang gestrecktes Dorf auf der kompletten Hauslänge von 270 Metern erstrecken. Sie bestehen komplett aus Kerto-Funierschichtholz und basieren auf einem Modulsystem, das sich je nach Wohnraumbedarf aus bis zu drei Elementen zusammensetzt: Das Standardmodul besteht aus Gemeinschafts-, Schlaf- und Badezimmer und eignet sich für Singles und Paare. Ergänzende Plug-In Module ermöglichen zusätzlichen Wohnraum für Familien und Wohngemeinschaften.

Das Konzept „Dachkiez“ ist ein Beleg dafür, dass die Integration von Holzaufstockungen in bereits bestehende Gebäude eine bedeutende Lösung für den zunehmenden Wohnraummangel in Ballungszentren sein können. In Zukunft sollte dieser Ansatz mehr Berücksichtigung finden, da er nicht nur das Ziel hat, schnell mehr Wohnraum zu schaffen, sondern Städte nachhaltig und lebenswert zu machen.

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