MARIA MAGDALENA Regie: Garth Davis (USA) Kinostart: 15. März 2018


MARIA MAGDALENA ist das Portrait einer ebenso rätselhaften wie schillernden Figur der Geschichte des Christentums, die schwer zu fassen ist und bis heute auf ganz unterschiedliche und widersprüchliche Weise interpretiert wird. Regisseur Garth Davis erzählt in diesem Film die Geschichte einer Suche nach neuen Lebensperspektiven. In seiner Verfilmung ihres bewegenden Lebensweges liefert er eine zeitgemäße Neuinterpretation der Geschichte von Maria Magdalena.

Nicht zuletzt sei auch an die Rockoper “Jesus Christ Superstar” erinnert, mit der weinenden Rolle Maria Magdalenas während Jesus vom Kreuz abgenommen wird. Im Hintergrund ertönt leise Musik. War Maria Magdalena in den kontrovers diskutierten Filmen von Martin Scorsese (Die letzte Versuchung Christi) und Mel Gibson (Die Passion Christi) noch eine weitgehend schweigende Frau am Rande der Ereignisse, rückt sie jetzt stärker ins Zentrum der Geschichte. Nach Barbara Hershey und Monica Bellucci wirkt Maria Magdalena in der Neuinterpretation moderner. Sie wird gespielt von Rooney Mara, die hier bereits zum zweiten Mal unter der Regie von Garth Davis auftritt. Jesus wird von Joaquin Phoenix verkörpert. In weiteren wichtigen Rollen sind Tahar Rahim als Judas und Chiwetel Ejiofor als Petrus zu sehen. 

Die renommierte Dramatikerin Helen Edmundson schrieb die erste Fassung des Drehbuchs, in der sie das Grundkonzept entwickelte und alle relevanten Quellentexte verarbeitete. Danach arbeitete Philippa Goslett an dem Buch, um ihm einen filmischen Schliff zu verleihen und die Dynamik zwischen den Jüngern und Maria etwas zu verstärken. Auf diese Weise erweckte sie das Ganze vollends zum Leben.

Goslett fühlte sich von dem Projekt angesprochen, weil sie einen jahrhundertealten Fehler korrigieren wollte: „Ich war immer sehr an der Geschichte von Jesus interessiert, und ich hatte das Gefühl, dass die wahre Identität von Maria Magdalena stets verzerrt wiedergegeben wurde. Hier gab es die Chance, jemand eine Stimme zu verleihen, den man so lange Zeit zum Schweigen gebracht hatte. Ich fand es sehr aufregend, die Geschichte Jesu aus einem weiblichen Blickwinkel zu betrachten und zu sehen, wie sie sich dadurch veränderte, wie die Schlüsselmomente dieser Reise eine unterschiedliche Tonalität bekamen und wie Jesu Botschaft letztlich aus dieser weiblichen Perspektive ganz anders wirkte.“

„Drehbuch und Produktion wurden von zahlreichen theologischen und historischen Texten beeinflusst“, so Produzentin Liz Watts. „Wir konsultierten eine Reihe von Bibel- und Geschichtsforschern, die wirklich fantastisch waren, aber auch sehr unterschiedliche Standpunkte zur Ideengeschichte und zu den Geschehnissen im ersten Jahrhundert vertraten – von der jüdischen Vorstellung bis zu den christlichen Schriften und ihren Überarbeitungen, vom Markusevangelium bis zum Evangelium der Maria Magdalena.“

„Wir sagen nicht, dass dieser Film in irgendeiner Weise theologisch oder historisch zu sein versucht“, so Watts weiter. „Die Geschichte kann auf verschiedenste Weise interpretiert werden, und wir erzählen in der Tat eine Geschichte, aber uns ist dabei sehr wichtig, dem Glauben der Menschen Respekt entgegenzubringen.“

Goslett erklärt die Bedeutung des Evangeliums der Maria Magdalena, das für die Arbeit der Filmemacher einer der Schlüsseltexte war: „Es zeigt Maria als entscheidende Figur innerhalb der Jesusbewegung, und zwar in Form einer Diskussion zwischen Maria und den männlichen Jüngern, bei der sich herausstellt, dass sie Jesus sehr nahe steht und dass sie einen besonderen Einblick in seine Lehre hat, die sie mit den Aposteln teilen möchte. Die Tatsache, dass sie als Frau über diese außergewöhnlichen Erkenntnisse verfügt, kommt bei einigen der Apostel, insbesondere bei Petrus, nicht gut an, und dadurch entsteht eine faszinierende Dynamik.“

Zu dieser kreativen Partnerschaft gehörte auch, dass die zwei die gleiche Sichtweise auf den Film hatten. „Garth war daran interessiert, einen spirituellen Film zu machen, aber keinen religiösen“, so Rooney Mara. „Für ihn war der feministische Aspekt, die Geschichte dieser Frau das Wichtigste. Maria war eine Zeitzeugin Christi, sie war dabei, als er starb und als er auferstand. Sie war ein wesentlicher Teil der Geschichte, aber man degradierte sie zur Hure, während Petrus, der Jesus dreimal verleugnete und seine Botschaft falsch verstand und vermittelte, zum Heiligen erhoben wurde, dem Kirchen auf der ganzen Welt geweiht sind. Sie ist die Hure und er der Heilige – das ist einfach unglaublich.“

STAB

Regie GARTH DAVIS
Produktion IAIN CANNING
EMILE SHERMAN
LIZ WATTS
Drehbuch PHILIPPA GOSLETT
HELEN EDMUNDSON
Kamera GREIG FRASER
Szenenbild FIONA CROMBIE
Kostüme JACQUELINE DURRAN

BESETZUNG

Rolle Schauspieler Synchronstimme

Maria Magdalena ROONEY MARA Kaya Marie Möller
Jesus JOAQUIN PHOENIX Tobias Kluckert
Petrus CHIWETEL EJIOFOR Falilou Seck
Judas TAHAR RAHIM Mehmet Ateşçi
Daniel DENIS MÉNOCHET Olaf Reichmann
Rachel ARIANE LABED Katharina Rivilis

Deutsches Buch und Dialogregie: Christoph Cierpka

TECHNISCHE DATEN

Hauptfilm: MARY MAGDALENE
Tonformat: Dolby 5.1
Bildformat: Flat 2D 4k, CS
Sprachfassungen: GV/OV/OmU
Laufzeit: 120 Min.
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren, feiertagsfrei
Barrierefrei: Greta & Starks

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