‘Pop up my Bathroom’ auf der ISH 2019 taucht in Farbe ein


Auf der Trendplattform Pop up my Bathroom geht es während der internationalen Leitmesse der Sanitärbranche, der ISH in Frankfurt, dieses Jahr bunt zu. Die Trendexperten postulieren für das Lifestyle-Bad das Ende der Enthaltsamkeit auf der Farbpalette.

In Sachen Farbigkeit erwacht die Branche aus einem Dornröschenschlaf, in das sie nach dem Bahamabeige- und Moosgrün-Trauma der 70er-Jahre farbentechnisch gefallen schien. Nach den poppig bis exaltiert bunten Hochglanzbädern der postmodernen 80er galt als Devise des guten Geschmacks nur noch die (Nicht-)Farbe Weiß als akzeptabel. Mit Landhausstil, urbanem Minimalismus und wohnlichen Holzdekoren kam in den letzten 20 Jahren allmählich wieder mehr Leben ins Bad. Spätestens mit den Trendoberflächen in metallischen Farbvarianten wird nun immer deutlicher, dass mit dem Anspruch an mehr Wohnlichkeit auch der Lifestyle aus dem übrigen Einrichtungsbereich im Badezimmer Einzug hält.

Lifestyle findet im Bad eine ganz besondere, eigene Variante: Kaum ist Weiß und Schwarz zum Trendthema geworden – und damit keine Verlegenheitswahl für Puristen mehr –, ist auch wieder Platz für Farbakzente. Was im Wohnzimmer als Mix&Match für farbig lackierte Vintage-Stücke, Boho-Teppiche und Kissen oder in der Küche für farbig akzentuierte Regale sorgt, hat im Bad oft bleibende Konsequenzen: Fliesen, Badmöbel, ja sogar Badewannen erhalten Farbe – mal dezent Ton-in-Ton, mal selbstbewusst in Rot oder sogar in bunt.

Pop up my Bathroom wird 2019 zur Galerie für eine Colour Selection

Die Farbwahl ist dabei so individuell wie die Menschen, die ihr Bad einrichten. Um die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten und die angesagtesten Kombinationen vorzustellen, machen die Trendexperten von der Kommunikationskampagne Pop up my Bathroom ihre ISH-Sonderausstellung im Saal Europa zur Galerie. Hier werden nicht nur Farben an den Wänden hängen, sondern auch Bilder – Bilder von Badobjekten in künstlerischer Verfremdung, in stylischem Ambiente, in allen denkbaren und manchmal auch ungewohnten Farb-Arrangements. Beim Besuch dieser Ausstellung dürften damit nicht nur Sanitärprofis und Design-Interessierte auf ihre Kosten kommen.

„Wir haben das Thema Farben im Bad gewählt, weil es die Badgestaltung nach einer langen Weiß-Phase nun wieder sehr stark und augenfällig prägen wird – und zwar nicht nur, weil sich das Badezimmer zum Teil deutlich an Lifestyle-Trends orientiert, sondern auch, weil es um Individualisierung, Wohnlichkeit und Emotionalisierung geht“, so Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) e.V., die das Trendforum Pop up my Bathroom initiiert hat und seit 10 Jahren zusammen mit der Messe Frankfurt organisiert. „Natürlich waren Oberflächen schon immer ein Thema. Aber das Farbthema wird zunehmend unabhängig von den Oberflächen diskutiert und mutiger eingesetzt. Neben innovativen Produkten der Branche kommt damit ein weiteres Gestaltungselement hinzu. Es wird richtig spannend im Bad.“

Während Naturtöne auch großflächig im Bodenbereich eingesetzt werden, beschränkte man sich beim Einsatz kräftigerer Farben und Muster vor allem auf die Wände. Wasserfeste Tapeten unterstützen diesen Trend. Badewanne, Waschbecken & Co. blieben in den allermeisten Fällen weiß. Doch nun trauen sich Hersteller und Badnutzer allmählich auch an die Kernbereiche sanitärer Ausstattung. Immer mehr Alternativen zum allgegenwärtigen Weiß finden ihren Weg ins Bad. In südlichen Ländern hat man traditionell weniger Berührungsängste mit Farben. Doch auch, wer den Scandi Chic liebt, kann heute schon zu Alternativen in Greige, pastelligen oder gedeckten Farben greifen, wobei alle Grau-Schattierungen besonders angesagt sind.

Farbe liegt in der Luft

Auch Frank A. Reinhardt, langjähriger Projektverantwortlicher von Pop up my Bathroom, ist sich sicher, dass Farbe künftig auch bei den Sanitärprodukten wieder eine stärkere Rolle spielen wird. „Im Badezimmer liegt Farbe in der Luft“, meint der Designjournalist und Trendexperte, „und es geht schon lange nicht mehr nur um Accessoires, sondern um ganzheitliche Farbkonzepte im Badezimmer.“ Reinhardt sieht progressive Badmöbler in dieser Sache als die Vorreiter der Branche. Die technischen Innovationen bei Lacken und individualisierbaren Kollektionen ebnen hier den Weg für originelle und sehr hochwertige Lösungen in jeder Oberflächenvariante, mit spannenden Kontrasten oder zurückhaltend wirkenden Ton-in-Ton-Arrangements, die individuell auf das jeweilige Interior Design abgestimmt werden können. „Auf diesem Gebiet bietet sich eine gute Gelegenheit für Badplaner, ihre Farb-Kompetenz auszubauen und entsprechend auszuspielen“, so sein Tipp.

Herantasten an die Trendfarben für Badewanne & Co.

Mit der zunehmenden Verwendung von Textilien erschließt sich für das Bad ein idealer Farbträger. Aber auch bei bauseits integrierten Produkten wie Waschtischen aus Glas, Mineralguss und Keramik, Armaturen, Duschwänden und Badewannen sieht das Pop up my Bathroom-Team eine Trendwende hin zur Farbe. Auf bestimmte Trendfarben legen sich die Hersteller dabei noch nicht fest – man tastet sich langsam heran. Auffällig mutig zeigen sich dabei Armaturenhersteller, die nach der Zurückhaltung während des starken Farbtrends Weiß nun umso konsequenter agieren und neben Chrom und Schwarz nicht nur Metallfarben anbieten, sondern auch schon mal tiefer in den Farbtopf greifen.

Dabei scheinen im Bad sowohl kräftige Signalfarben im Gelb-Orange-Rot-Spektrum infrage zu kommen als auch eine nordisch-frisch wirkende Blaupalette. Eine gute Ausgangsposition hat auch das im Einrichtungsbereich stark angesagte Grün – von zartem Pastellgrün über frische Töne bis zu dunkler Eleganz ist hier alles drin. Und mit warmen, pudrigen Pastelltönen ist man für wohnliche Badensembles immer auf der sicheren Seite. Nach wie vor angesagt ist alles zwischen Weiß und Schwarz: Grau in allen Schattierungen hat bereits die Wohnzimmer und Küchen in allen Stillagen zwischen Industrial Style und Landhaus erobert und ist auch im Bad ein gern gesehenes Farbkonzept. Neu ist Schwarz als dominierende Farbe, und auch Materialien wie Marmor und Messing setzen farbliche Akzente.

Trendforum diskutiert das Potenzial der Farbe für die Branche

Gefragt sind individuelle Badplanungen mit farblich abgestimmten Produkt- und Materialkombinationen. „Für welches Farbkonzept der Kunde sich auch entscheidet: Die Branche wird in der Lage sein, jeden Geschmack bedienen zu können. Letztlich geht es um die Erhöhung der Aufenthaltsqualität des Badezimmers, und da werden wir in Zukunft nicht mehr nur Holztöne anzubieten haben, sondern eine sehenswerte Palette an Farbalternativen“, ist sich Jens J. Wischmann sicher.

Die aktuellen Farbtrends werden während der ISH 2019 nicht nur in der umfangreichen Ausstellung vorgestellt, sondern auch im angeschlossenen Pop up my Bathroom-Trendforum in diversen Vorträgen thematisiert.

www.pop-up-my-bathroom.de

Pop up my Bathroom
Pop up my Bathroom, eine Initiative der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) und der Messe Frankfurt zur ISH, ist eine experimentelle Plattform für Architekten, Badplaner, Interior Designer und Journalisten. Hier soll untersucht und gezeigt werden, welche Möglichkeiten das Bad als ästhetischer und funktionaler Raum für die Menschen noch bereithält. Zum einen können sich Fachleute hier über neue Entwicklungen informieren, zum anderen sollen die hier entwickelten Entwürfe in Bilder umgewandelt werden, die weltweit verstanden werden. Als Kommunikationsplattform hierzu ist die Internetsite www.pop-up-my-bathroom.de zu einem stetig aktualisierten Blog ausgebaut worden mit knapp 1 Mio. internationalen Besuchern. Hier können sich Profis und interessierte Endverbraucher bis zur nächsten ISH neben den Pop up my Bathroom-Trends auch über neue Entwicklungen in diversen Sanitärbereichen informieren.

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