Bis zum Zerreißen gespannt und verschachtelt, weniger ein psychologischer als ein konzeptioneller Thriller. Bisweilen unheimliche Szenen wie in Orson Welles “Malpertuis”. Regisseur und Videokünstler Omer Fast studierte Kunst am Hunter College in New York. Er spielt in seinem Film virtuos mit der Balance zwischen Realität und Rekonstruktion. Das höchst rätselhafte Ende wird wohl bei manchem Zuschauer im besten und spannendsten Sinne einiges an Kopfzerbrechen hinterlassen. Die szenische Aufbereitung ist auch mit dem künstlerisch inspirierten Film “Shirley”, der 13 Bilder, allesamt Werke des amerikanischen Malers Edward Hopper punktgenau nachstellt. Auch in dem spannenden Action Thriller “Remainder” kommen nachdenklich gestimmte, künstlerisch inspirierte, bis zur Spitze getriebene nachgestellte Standbildszenen zum Einsatz.
DVD-Release: www.goodmovies.de/content_detail
Piffl Medien Spieldauer: 97 Minuten Kinostart: 12. Mai 2016
Zum Trailer: Remainder Regie: Omer Fast (GB 2015) FSK ab 16 Jahren
Man kann sich natürlich fragen, wie oft bei Filmen, was die Vermischung solcher so unterschiedlichen Sujets anrichten soll? Entweder ist Action angesagt oder künstlerische Intention gefordert. Elemente der übertriebenen Verfremdung bestimmten auch den Thriller “Die Haut In Der Ich Wohne” (2011) von Regisseur Pedro Almodóvar.
Zur Website: Remainder
Nach dem Roman von Tom McCarthy
Wie die unendliche Schleife eines Möbiusbands beginnt und endet Remainder im selben Moment; darin liegt der Ausschnitt eines Lebens. Nachdem er sein Gedächtnis bei einem schweren Unfall verloren hat, versucht ein junger Mann, sich selbst zu verstehen, indem er in seine bruchstückhafte Erinnerung eintaucht: Mit achteinhalb Millionen Pfund Schadensersatz verfügt er über schier unbegrenzte Mittel, um seine Erinnerungen – oder sind es Träume? – in der Gegenwart zu inszenieren.
Ein großer, schwerer, unförmiger Gegenstand durchschlägt das Glasdach des urbanen Atriums und trifft einen jungen Mann. Als Tom aus dem Koma erwacht, hat er das Gedächtnis verloren. Alles, was bleibt, sind die achteinhalb Millionen Pfund Entschädigung, mit der sich der Konzern, der offenbar die Verantwortung für den Unfall trägt, das Stillschweigen des Opfers erkauft hat – und ein paar fragmentarische Erinnerungsfetzen. Ein Haus; eine Frau, die Rinderleber brät; die fernen Töne einer Klavierfuge; ein kleiner Junge im blau-roten Anorak, der oben im Treppenhaus steht und die Hand mit einer Münze ausstreckt.
CAST
TOM – TOM STURRIDGE |
CREW
BUCH UND REGIE – OMER FAST |
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