Camerata Bern: Patricia Kopatchinskaya Violine Anna Prohaska Sopran

Wann:
9. Dezember 2019 um 20:00 – 22:00
2019-12-09T20:00:00+01:00
2019-12-09T22:00:00+01:00
Wo:
Alte Oper Mozartsaal, Frankfurt


Parcours durch die Musikgeschichte mit besonderem Schwerpunkt: „Maria Mater Meretrix“, „Maria – Mutter und Hure“ lautet provokativ der Titel eines Programms, das die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und die Sopranistin Anna Prohaska gemeinsam entwickelt haben. Ihre Auswahl von Marienvertonungen spannt den Bogen vom gregorianischen Gesang in die Gegenwart und zeigt, auf welch unterschiedliche Weise die Mutter Jesu in musikalischen Werken charakterisiert wurde – eben längst nicht nur als Heilige und Lichtgestalt. Am Montag, 9. Dezember 2019, stellen die beiden international gefeierten Künstlerinnen gemeinsam mit der Camerata Bern von 20.00 Uhr an ihr Programm im Mozart Saal der Alten Oper Frankfurt vor.

Patricia Kopatchinskaja, die seit 2018 die künstlerische Leitung der Camerata Bern innehat, und Anna Prohaska pflegen eine langjährige Freundschaft. Beide Künstlerinnen haben sich in der Musikwelt einen Namen mit unkonventionellen Konzepten und Projekten gemacht, die Musik nach inhaltlichen Überlegungen in einen neuen Kontext stellen. Gleichwohl ist „Maria Mater Meretrix“ das erste Programm, das die beiden gemeinsam konzipiert haben. „Es ist eine wunderbare Freundschaft“, sagt Anna Prohaska, „wir sind sehr eng verbunden, durch die Musik, aber auch durch unsere Interessen und die Freude daran, ein Thema zu durchdringen, Fragen aufzuwerfen und uns über jegliche Art von gedanklichen oder konzeptionellen Beschränkungen hinwegzusetzen. Außerdem haben wir beide eine große Affinität zu den verschiedensten Epochen.“

Im Zentrum des kontrastreichen, nicht nach Epochen, sondern inhaltlichen Überlegungen gegliederten Programms stehen zwei Teile aus dem „Maria-Triptychon“ für Sopran, Violine und Orchester des 1974 verstorbenen Schweizer Komponisten Frank Martin, die von Schlüsselelementen im Leben von Maria handeln – der Verkündigung und der Kreuzigung. Hinzu treten kurze Werke aus Mittelalter, Barock, Klassik und Moderne von Komponist*innen wie Hildegard von Bingen, Joseph Haydn, Iannis Xenakis, György Kurtág, Kurt Weill und anderen, deren Marienporträts von unterschiedlichstem Stimmungsgehalt geprägt sind: mal süßlich und zart, mal schmerzlich, mal dramatisch oder gar derb.

Marienvertonungen von der Gregorianik bis ins 20. Jahrhundert
Gustav Holst „Jesu Sweet“ aus 4 Songs for Voice and Violin op. 35
Walther von der Vogelweide Palästinalied
George Crumb „God Music“ aus „Black Angels“3
Anonymus Gregorianischer Gesang „Ave Maris Stella“
Frank Martin Ave Maria aus Maria-Triptychon
Tomás Luis de Victoria Ave Maria
György Kurtág Berceuse aus Kafka-Fragmente op. 24
Traditional Maria durch ein Dornwald ging
Frank Martin „Magnificat“ aus Maria-Triptychon
Antonio Lotti Crucifixus
Lili Boulanger Pie Jesu
Hildegard von Bingen O Rubor Sanguinis
Iannis Xenakis Voile
Joseph Haydn „Mulier, ecce filius tuus“ aus „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ Hob. XX:2
György Kurtág „Wiederum, wiederum“ aus „Kafka-Fragmente“ op. 24
Frank Martin „Stabat Mater“ aus „Maria-Triptychon“
Kurt Weill „Unzucht“ aus „Die sieben Todsünden“ (nach Bertold Brecht)
György Kurtág „Der Coitus als Bestrafung“ aus „Kafka-Fragmente“ op. 24
Joseph Haydn „Il Terremoto“ aus „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ Hob. XX:2
Antonio Caldara „Per il mar del pianto mio“ aus „Maddalena ai piedi di Cristo“
John Tavener Song of the Angel

€ 27,- / 37,- / 49,- / 55,- (Endpreise)
Tickethotline: 069 / 13 40 400 ▪ www.alteoper.de

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