Perspektivengespräch des House of Pharma & Healthcare mit dem Marburger Chefvirologen Stephan Becker. Traditionell vergehen mindestens 15 Jahre zwischen dem Auftauchen eines neuen Virus und der Zulassung eines gegen ihn gerichteten Impfstoffs. Gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 wird der erste zugelassene Impfstoff aller Voraussicht nach schon gut ein Jahr nach der Entzifferung von dessen Gensequenz zur Verfügung stehen. In dieser Entwicklungsgeschwindigkeit spiegelt sich die Dringlichkeit wider, mit der die Menschheit Mittel gegen die Covid-19-Pandemie braucht. Aber wie ist dieses nach bisherigen Maßstäben unvorstellbare Tempo überhaupt möglich? Und wie sicher und wirksam werden die daraus resultierenden Impfstoffe voraussichtlich sein? Um solche und ähnliche Fragen zum Stand der Dinge geht es im nächsten Perspektivengespräch des House of Pharma & Healthcare, zu dem wir Sie herzlich einladen:
Prof. Stephan Becker, Direktor des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg, wird im Perspektivengespräch die unterschiedlichen Ansätze vorstellen, mit denen die Impfstoffentwicklung gegen SARS-CoV-2 derzeit verfolgt werden. Zehn Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 befinden sich bereits in Phase III der klinischen Entwicklung, darunter der Boten-RNA-Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer, dessen überraschend positive Zwischendaten am 9. November weltweites Aufsehen erregten. Der Marburger Virologe und sein Team sind selbst an der Entwicklung eines Vektor-Impfstoffs beteiligt, der seit Anfang Oktober in einer Phase-I-Studie erprobt wird. Die genetische Information für ein Bruchstück des neuen Coronavirus wird den Probanden dabei in einem abgewandelten und harmlosen Pockenvirus verabreicht, um sie zu Immunitätsreaktionen anzuregen – ein Prinzip, das sich bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das MERS-Coronavirus bereits bewährt hat.
Anmeldung: www.houseofpharma.de/coronaimpfstoff
