Diese Frankfurter Produktion des Otello, der vorletzten Oper von Giuseppe Verdi (1813-1901), feierte am 4. Dezember 2011 Premiere im Opernhaus. Die Kritik bescheinigte Regisseur Johannes Erath eine „szenisch konzentrierte“ (Offenbach-Post) und „handwerklich gekonnt gearbeitete“ (Opernwelt) Inszenierung. Laut Wiesbadener Kurier sorge „die Intensität von Johannes Eraths Personenführung für die Vergegenwärtigung der Tragödie. Die Spannung zwischen den Figuren ist stets greifbar (…).“ Nun wird die aus der Spielzeit 2011/12 stammende Arbeit des gebürtigen Württembergers, der in Frankfurt zuletzt 2022/23 Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg inszenierte, zum vierten Mal wiederaufgenommen.
Zum Inhalt: Otello, der Statthalter Venedigs auf Zypern, hat sich seinen Fähnrich Jago zum Feind gemacht, indem er ihn anlässlich einer Beförderung übergangen hat. Durch eine geschickt eingefädelte Intrige kann Jago den eifersüchtigen Otello von der angeblichen Untreue seiner Gattin Desdemona überzeugen. Blind gegenüber den Beteuerungen ihrer Unschuld erwürgt er sie auf dem gemeinsamen Lager und stürzt sich schließlich – als er seine Verblendung bemerkt – in sein Schwert.
Auf Rossinis Otello folgt nun im Juni-Spielplan der Oper Frankfurt Verdis Vertonung des berühmten Dramas Shakespeares. Sesto Quatrini, der bereits bei Rossinis Version am Pult stand, wird auch bei Verdi unter Beweis stellen, dass er das italienische Fach beherrscht, um zwischen beiden Kompositionsstilen zu wechseln. Als Otello ist in dieser vierten Wiederaufnahme der koreanische Tenor Alfred Kim zu erleben, der viele Jahre zum Frankfurter Ensemble gehörte. 2016 feierte er am Teatro Real in Madrid sein Rollendebüt in dieser Partie. Die Sopranistin Nino Machaidze überzeugt in der aktuellen Saison bereits in der Wiederaufnahme von Rossinis Otello als Desdemona. Sie ist häufig gesehener Gast an den großen Opernhäusern weltweit und trat u.a. am Royal Opera House Covent Garden London, an der Metropolitan Opera in New York sowie an der Opéra National de Paris auf. In der Inszenierung von Johannes Erath gibt sie nun ihr Rollendebüt. Fast alle weiteren Partien sind mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt: Der Bariton Iain MacNeil gab in dieser Saison überzeugende Debüts und ist nun auch zum ersten Mal als Verdis Jago an seinem Stammhaus zu erleben. Die viel gefragte Mezzosopranistin Claudia Mahnke überzeugte zuletzt als Fricka in den Ring-Vorstellungen am Opernhaus Zürich und singt wie 2012 in Frankfurt Emilia. Michael Porter (Cassio) wird in dieser Spielzeit auch in Die Entführung aus dem Serail als Pedrillo auf der Bühne stehen. Jonathan Abernethy (Rodrigo) war in dieser Spielzeit Teil der Neuproduktion Die Banditen von Jacques Offenbach. Kihwan Sim, langjähriges Mitglied des Frankfurter Ensembles, sang die Partie des Ludovico bereits 2018. Der isländische Bass Magnús Baldvinsson ist in der Rolle des Montano nach 2014 und 2018 bereits in der dritten Aufführungsserie der Produktion zu erleben.
Vierte Wiederaufnahme
OTELLO
Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi
Text von Arrigo Boito
nach The Tragedy of Othello, the Moor of Venice von William Shakespeare
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Sesto Quatrini
Inszenierung: Johannes Erath
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Caterina Panti Liberovici
Bühnenbild: Dirk Becker
Kostüme: Silke Willrett
Licht: Joachim Klein
Chor und Extrachor: Tilman Michael
Kinderchor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Norbert Abels
Otello: Alfred Kim
Jago: Iain MacNeil
Desdemona: Nino Machaidze
Emilia: Claudia Mahnke
Cassio: Michael Porter
Rodrigo: Jonathan Abernethy
Lodovico: Kihwan Sim
Montano: Magnús Baldvinsson
Herold: Seungwon Choi
Chor, Extrachor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Wiederaufnahme: Samstag, 22. Juni 2024, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 30. (18 Uhr) Juni, 4., 7. (18 Uhr), 10., 12. Juli 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im
telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.