UND DANN DER REGEN – TAMBIÉN LA LLUVIA (Mexiko 2010)


Piffl Medien             Spieldauer: 104 Min.              Kinostart: 29. Dez. 2011

Ein Film von Icíar Bollaín mit Luis Tosar, Gael Garcia Bernal, Juan Carlos Aduviri und Karra Elejalde 

Zum Trailer: UND DANN DER REGEN

Der aufregend, spannend inszenierte Film in aufrührerischer Lautstärke, der zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat, ist eine spanisch-französisch-mexikanische Gemeinschafts-produktion, in der die Kolumbus Legende von der Entdeckung des neuen Kontinents filmisch noch einmal neu erzählt werden soll. Die Protagonisten sind diesmal die Indios, die zunächst als Statisten auftreten. Unter der Regide des Regisseurs verwandelt sich die Hauptrolle eines der Indios aber immer mehr zum Spiegel- und Zerrbild der tatsächlichen Auseinandersetzungen mit der Gesellschaft, die von Staatsgewalt geprägt ist.

Piffl Medien                 Spieldauer: 104 Minuten                  Kinostart: 29. Dezember 2011

Ein Film von Icíar Bollaín mit Luis Tosar, Gael Garcia Bernal, Juan Carlos Aduviri und Karra Elejalde 

Zum Trailer: UND DANN DER REGEN

Der aufregend, spannend inszenierte Film in aufrührerischer Lautstärke, der zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat, ist eine spanisch-französisch-mexikanische Gemeinschaftsproduktion, in der die Kolumbus Legende von der Entdeckung des neuen Kontinents filmisch noch einmal neu erzählt werden soll. Die Protagonisten sind diesmal die Indios, die zunächst als Statisten auftreten. Unter der Regide des Regisseurs verwandelt sich die Hauptrolle eines der Indios aber immer mehr zum Spiegel- und Zerrbild der tatsächlichen Auseinandersetzungen mit der Gesellschaft, die von Staatsgewalt geprägt ist.

Der junge spanische Regisseur Sebastián, idealistisch und filmbesessen, will den großen, wahrhaftigen Film über Kolumbus drehen: nicht den heroischen Entdecker zeigen, sondern die brutale Eroberung eines Kontinents, die Gier nach Gold, die Ermordung und Versklavung der indianischen Bevölkerung, ihren Widerstand.

Weil das Budget äußerst knapp ist, hat Sebastiáns Produzent Costa das bolivianische Cochabamba als Drehort ausgewählt. Das liegt zwar in den Anden, weit entfernt von der Karibik, dem historischen Ankunftsort von Kolumbus. Aber die Produktionskosten sind äußerst günstig, sogar die Gagen der indianischen Statisten für die spektakulären Massenszenen kann man sich hier leisten.

Die Dreharbeiten laufen ausgezeichnet, bis in Cochabamba soziale Unruhen ausbrechen. Die Wasserversorgung der Region wurde an einen internationalen Konzern verkauft, der nach rigorosen Preiserhöhungen nun sogar das Auffangen von Regenwasser untersagt hat. Die Proteste der lokalen Bevölkerung eskalieren zum offenen Aufstand.

Die spanische Filmcrew um Sebastián und Costa kann den aktuellen Konflikten nicht ausweichen: Ausgerechnet ihr indianischer Hauptdarsteller Daniel ist einer der Anführer des Wasseraufstands.

 

Cast
Costa … Luis Tosar
Sebasti án … Gael García Bernal
Daniel/Hatuey … Juan Carlos Aduviri
Antón/Kolumbus … Karra Elejalde
Maria … Cassandra Ciangherotti
Alberto /Bartolomé de las Casas … Carlos Santos
Juan /Antonio de Montesinos … Raúl Arévalo
Belen … Milena Soliz

 

 

Spanien/Mexiko/Frankreich 2010
104 min, 35mm, Cinemascope, Dolby Digital

 

          Crew
Regie … Icíar Bollaín
Buch … Paul Laverty
Kamera … Alex Catalán
Schnitt … Ángel Hernández Zoido
Musik … Alberto Iglesias
Ton … Emilio Cortés, Pelayo Gutiérrez, Nacho Royo-Villanova
Ausstattung … Juan Pedro Gaspar
Kostüm … Sonia Grande
Maske … Karmele Soler
Line Producer … Cristina Zumárraga
Casting … Eva Leiro, Yolanda Serrano (Spanien),
Rodrigo Bellot, Glenda Rodríguez (Bolivien)
Koproduzenten … Eric Altmayer, Mónica Lozano, Emma Lustres
Produzent … Juan Gordon

 Der Wasserkrieg von Cochabamba

Cochabamba, gelegen auf 2.500 Meter Höhe in den östlichen Anden, ist die viertgrößte Stadt Boliviens, dem trotz seinen einst reichhaltigen Bodenschätzen ärmsten Land Südamerikas. Ende der 90er Jahre verfolgte die Regierung des ehemaligen Militärdiktators Hugo Banzer auch auf Druck der Weltbank und des IWF eine Politik der rigorosen Privatisierung. In Cochabamba betraf das die Wasserversorgung, die an ein Konsortium unter Führung des multinationalen Konzerns Bechtel veräußert wurde. Binnen weniger Monate verteuerte die neue Gesellschaft Aguas de Tunari das Wasser um mehr als 300 Prozent – für viele Familien, die mit weniger als 100 Dollar im Monat auskommen mussten, waren die Wasserpreise nicht mehr zu halten.

Massive Proteste der Bevölkerung und die Gründung der Coordinadora – ein breites Bündnis aus den oft dezentral organisierten Gewerkschaften, Stadtteilkomitees, Studenten und der gerade in den Vorjahren erstarkten Bauernorganisationen mit indianischem Hintergrund – waren die Folge. Banzer reagierte auf die Demonstrationen mit massiver Polizeigewalt, die Hunderte von Verletzten forderte. Im April 2000 rief die Coordinadora daraufhin zur Blockade der wichtigsten Straßen und zum Generalstreik auf – Cochabamba war lahmgelegt. Der Einsatz von Polizei und Militär forderte ein erstes Todesopfer, die Revolte drohte, sich aufs ganze Land auszuweiten. Der massive Widerstand der Bevölkerung zwang Aguas de Turani und die bolivianische Regierung schließlich zur Rücknahme der Verträge – die Wasserversorgung Cochabambas ging wieder in die öffentliche Hand über.

2001 verklagte Bechtel den bolivianischen Staat auf 25 Millionen Dollar Schadensersatz: die Argumentation besagte, dass die Preiserhöhungen als Auslöser der Proteste nicht von Aguas de Turani, sondern der lokalen Regierung verfügt worden seien. 2006 zog Bechtel die Klage schließlich zurück.

Der Erfolg des Wasserkriegs von Cochabamba markierte einen wichtigen Einschnitt in der politischen Entwicklung Boliviens – die zunehmende Stärke und Mobilisierungsfähigkeit der Gewerkschaften, der indianischen geprägten Bauernorganisationen und Basisbewegungen kulminierte in der erbitterten Auseinandersetzung um die Verfügung über die reichen Gasvorkommen des Landes. Nach vorgezogenen Neuwahlen am 18. Dezember 2005 endete die jahrzehntelange Vorherrschaft der weißen Oberschicht in Bolivien: Mit 54% der Stimmen wurde Evo Morales als erster Indígena zum Staatspräsidenten eines südamerikanischen Landes gewählt.

 

Auszeichnungen (Auswahl)

 

INTERNATIONALE FILMFESTSPIELE BERLIN
Panorama-Publikumspreis

 

GOYA – SPANISCHER FILMPREIS
u.a. Beste Nebenrolle: Karra Elejalde – Beste Filmmusik: Alberto Iglesias
sowie 10 weitere Nominierungen

 

CRITICS OF NEW YORK AWARD
Bester Film – Beste Regie – Beste Nebenrolle: Gael García Bernal

 

ARIEL – MEXIKANISCHER FILMPRREIS
Ariel de Plata: Bester lateinamerikanischer Film

 

PREIS DER SPANISCHEN FILMAUTOREN
Bester Film – Beste Regie – Beste Kamera – Beste Filmmusik –
Bestes Originaldrehbuch – Beste Nebenrolle: Karra Elejalde

 

PALM SPRINGS INTERNATIONAL FILM FESTIVAL
Bridging the borders Award

 

SPANISCHER MUSIKPREIS
Beste Filmmusik

 

FÜNF-SEEN-FESTIVAL STARNBERG
Publikumspreis

 

FESTIVAL DE CINÉMA EUROPÉEN DES ARCS
Bester Darsteller: Juan Carlos Aduviri – Prix du Jury Jeune – Publikumspreis

 

 

Eine Koproduktion von Morena Films mit Mandarin Cinema, Vaca Films,
Alebrije Cine y Video, También la lluvia AIE in Zusammenarbeit mit TELEVISIÓN
ESPAÑOLA, CANAL+ ESPAÑA, AXN, CANAL+ FRANCE mit Unterstützung
von ICAA, EURIMAGES, CONSELLERÍA DE CULTURA E TURISMO, HAUT ET
COURT sowie NATIXIS COFICINE & ICO. Im Verleih der PIFFL MEDIEN, Verleih
gefördert von MEDIA und MFG BADEN-WÜRTTEMBERG
 

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