MEINE ZEIT MIT CÉZANNE Kinostart: 06. Oktober 2016 Prokino Verleih  Spieldauer: 114 Minuten  


Ein Künstlerfilm wie er im Buche steht. Um den Pariser Salon dreht sich ein Zirkus der Künstler. Viele Namen fallen, Claude, Auguste und Camille. Schließlich Émile und Paul, die zwei Protagonisten des Films. Der eine ist Schriftsteller, der andere ist Maler. Orte der Geschichte von Aix en Provence bis Paris bilden die Handlungsräume. Sowas, Farbe in Tuben war eine völlig neue Erfindung des 19. Jahrhunderts. Die Zeit im Film wird zurückgedreht. Nicht nur chronologisch im Ablauf sondern Zeitsprünge kennzeichnen das Geschehen. Der junge Paul und der erwachsen Gewordene sollen Entwicklung aufzeigen. Das reiche Gesellschaftsleben der Franzosen ist bestimmende Intervention im Film. Erst das Jahr 1880 dann 1863 und wieder vorwärts, das ist wie eine Verkehrung im Zeitplan.Die Geschichte der stürmischen Freundschaft zweier Künstlergenies

Zum Trailer: Meine Zeit mit Cezanne   Regie: Danièle Thompson  (Frankreich 2016)

Schriftsteller Zola wird berühmt. Dieses Glück hat Cézanne nicht, das ist belegt. Die einsamen Jahre am Schluss zeigen die Biografie des Künstlers. Was bleibt ist ein Nachruf an das Künstlergenie und ein Abspann, der es in sich hat. Zwar nur ein Berg zeigt die Bilderabfolge an Schluss. Doch es ist Cézannes Berg, den er ein Leben lang in seinen Motiven malte in unterschiedlichen Variationen. Über seine theoretischen Auseinandersetzungen ist dagegen wenig zu erfahren, welchen unermesslichen Einfluss er auf die Generationen nach ihm gehabt hat. Das fehlt irgendwie. Vielmehr ein Abbild seiner Epoche ist daraus geworden. Eine Zeit die Renoir und Manet bevorzugte und darin schwelgt, mehr als dies dem einsamen Maler Cézanne gerecht wird.

Zur Website: Meine Zeit mit Cezanne

Sie haben alles geteilt: ihr Aufbegehren, die Neugierde, die Hoffnungen, Zweifel, Mädchen, Ruhmesträume. Paul ist reich, Émile arm. Irgendwann ziehen sie fort aus Aix-en-Provence, hoch nach Paris, freunden sich an mit jenen, die am Montmartre und in Batignolles leben. Man verkehrt an denselben Orten, schläft mit denselben Frauen, verachtet die Spießbürger (was auf Gegenseitigkeit beruht), geht nackt baden, stirbt vor Hunger und stopft sich bei Gelegenheit den Bauch voll, trinkt Absinth, malt tagsüber jene Modelle, die man nachts streichelt, nimmt 30 Stunden Zugfahrt in Kauf, nur um einen Sonnenuntergang in der Provence zu sehen. Paul Cézanne und Émile Zola – aus dem einen wird ein Maler, aus dem anderen ein Schriftsteller. Der Ruhm geht achtlos an Paul vorbei. Émile hingegen besitzt alles: Ansehen, Geld, eine perfekte Frau, die Paul zuerst geliebt hat. Sie kritisieren und bewundern sich. Und sie gehen keiner Auseinandersetzung aus dem Weg. Sie verlieren sich aus den Augen und finden sich immer wieder.

BESETZUNG

Paul Cézanne Guillaume Gallienne
Émile Zola Guillaume Canet
Alexandrine Zola Alice Pol
Hortense  Déborah François
Madame Cézanne  Sabine Azéma
Monsieur Cézanne Gérard Meylan
Auguste Vollard  Laurent Stocker
Émilie Zola  Isabelle Candelier
Jeanne         Freya Mayor

STAB

Regie         Danièle Thompson
Drehbuch Danièle Thompson
Produktion Albert Koski
Co-Produktion Alain Terzian
Co-Produzent Florian Genetet-Morel
Ausführender Produzent Michel Schmidt
Kamera          Jean-Marie Dreujou
Schnitt          Sylvie Landra
Produktionsdesign Michèle Abbé-Vannier
Kostümdesign  Catherine Leterrier, Karen Muller-Serreau
Musik          Eric Neveux

 

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