Brücke aus dem Hambacher Wald auf der Architekturbiennale in Venedig Ein Stück Protestarchitektur auf der Architekturbiennale Venedig 10. Mai - 23. November 2025


Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) zeigt auf der Architekturbiennale in Venedig mit großzügiger Unterstützung der Wüstenrot Stiftung ab dem 10. Mai 2025 ein Stück „Protestarchitektur“: Die große Hängebrücke aus dem Hambacher Wald mit drei jeweils 7 Meterlangen Armen wird im Ausstellungsbereich Arsenale präsentiert. Sie ist Teil der vom Architekturbiennale-Kurator Carlo Ratti verantworteten Hauptausstellung mit dem Titel „Intelligens. Natural. Artificial. Collective.“

Die Brücke aus dem Hambacher Wald auf der Architekturbiennale in Venedig; Foto: Oliver Elser

Die aus Seilen und Holz bestehende und nur durch Knoten verbundene Brücke war ursprünglich in einer Höhe von etwa elf Metern montiert. Mit ihrer ungewöhnlichen, um die Eckegebauten Y-Form konnten drei Baumhäuser auf dem kürzesten Weg zusammengeschlossen werden. Die Protestbewegung im Hambacher Wald entstand ab 2012. Die Y-Brücke wurde 2019gebaut und 2023 von Aktivist:innen demontiert und dem DAM zur Verfügung gestellt. Die Gruppe namens „Waldkollektiv“ zählt nun zu den Teilnehmern der Architekturbiennale und hatihr Werk dort selbst installiert.

Philip Kurz, Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung: „Auch wer die politische Haltung der Klimaaktivisten im Hambacher Wald nicht teilt, erkennt beim Betrachten der Hängebrücke, warum sich die Beschäftigung des DAM mit dem Thema Protestarchitektur unbedingt gelohnt hat: Ihre intelligente Konstruktion verweist auf die wichtige Rolle, die bauliche Elemente bei Protesten spielen können – beispielsweise um Gemeinschaft zu schaffen, Räumungen zu verzögern oder Aufmerksamkeit zu generieren. Und das ist unbedingt sehenswert!“

Das DAM hatte die Y-Brücke im Rahmen der von Oliver Elser kuratierten Ausstellung „Protest/Architektur. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber“ im Jahr 2023 erstmals ausgestellt. Danach wanderte die Protestarchitektur im Jahr 2024 nach Wien zum Kooperationspartner MAK, dem Museum für angewandte Kunst. Teile der Ausstellung waren seither in der Schweiz und bis März 2025 in der Ukraine zu sehen. Die Ausstellung Protest/Architektur wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Wüstenrot Stiftung.