W.E. (USA 2011) DVD-Release: 01. Mai 2012


Die Geschichte von Wallis und Edward verschwindet manchmal nur hinter Kostümierung und Beleuchtung. Kein Nachteil bei einem Film der über lange Strecken melodramatisch ist. Hinzukommt das ausgesprochen starke Bedürfnis modisch zu kleiden. Bohemiens dürften an dieser Stelle begeistert sein! Popqueen Madonna grüßt aus dem Hintergrund. An den passenden Sound mit sprechender Musikeinlage wurde ebenfalls gedacht. Etwas muss King Edward schon davon haben, wenn er sich auf den Weg zur bürgerlichen Existenz begibt. Von einer Aufarbeitung historischer Ereignisse kann dagegen nicht gesprochen werden. Trotzdem ist es schön, schön auch beim Zuschauen, wenn der Versuch unternommen wird, eine englische Lovestory bis über den Ozean zu tragen und die Welt damit zum pulsieren zu bringen.

Senator Film Verleih            Spieldauer: 115 Minuten       Kinostart: 21. 06. 2012

DVD-Release: www.wildbunch-germany.de/movie/we

Zum Trailer:   W.E.     Ein Film von MADONNA

Die Geschichte von Wallis und Edward verschwindet manchmal nur hinter Kostümierung und Beleuchtung. Kein Nachteil bei einem Film der über lange Strecken melodramatisch ist. Hinzukommt das ausgesprochen starke Bedürfnis modisch zu kleiden. Bohemiens dürften an dieser Stelle begeistert sein! Popqueen Madonna grüßt aus dem Hintergrund. An den passenden Sound mit sprechender Musikeinlage wurde ebenfalls gedacht. Etwas muss King Edward schon davon haben, wenn er sich auf den Weg zur bürgerlichen Existenz begibt. Von einer Aufarbeitung historischer Ereignisse kann dagegen nicht gesprochen werden. Trotzdem ist es schön, schön auch beim Zuschauen, wenn der Versuch unternommen wird, eine englische Lovestory bis über den Ozean zu tragen und die Welt damit zum pulsieren zu bringen.

Über die Produktion

Fasziniert von dieser Frau und der kraftvollen Liebesgeschichte schrieb Madonna zwei Jahre lang an dem Drehbuch. Obwohl W.E. zu weiten Teilen eine fiktive Geschichte erzählt, verbrachte sie einen Großteil der Zeit mit  Recherche. Sie verschlang jedes Buch, das über Wallis und Edward erschienen war, sah sich jede verfügbare Dokumentation oder Reportage an und interviewte sogar zahlreiche Menschen, die die beiden noch gekannt hatten.

Im Laufe der Recherche wurden zwei Dinge besonders wichtig. Wallis und Edward schrieben sich im Laufe ihrer Beziehung regelmäßig Briefe, mitunter sogar während sie sich im gleichen Haus aufhielten. Diese Briefe spielen im Film eine prominente Rolle und gaben ihm sogar seinen Titel W.E., denn  mit  ihren  Initialen  unterschrieben die  beiden  ihre  Briefe.  „Ich  fand diese Schriftstücke  sehr aufschlussreich, denn Briefe sagen sehr viel aus über einen Menschen“, erklärt Madonna.  „Die Art, wie sie miteinander sprachen, die Kosenamen, die sie sich gaben – so etwas kann man nicht  einfach  in einem  Buch nachlesen.“

Außerdem  verwandte  Madonna  viel Zeit darauf,  zu jener  Sotheby’s-Auktion  zu recherchieren, bei der 1998 der Besitz des Herzogs und der Herzogin’ versteigert wurde. Sie engagierte sogar den echten Auktionator, um sich selbst zu spielen. Die Auktion machte damals Schlagzeilen und lockte über 1000  Käufer aus mehr als 50  Ländern an. Insgesamt brachte sie 23,4 Millionen Dollar ein, weit mehr als die 7 Mio., die Sotheby’s zunächst prognostiziert hatte. An der nachhaltigen Faszination, die die Geschichte von Wallis und Edward noch immer ausübte, konnte  also  kein  Zweifel  bestehen. Die  Versteigerung wurde  zu  einem  entscheidenden Bestandteil der Erzählung in W.E., denn die New Yorkerin Wally Winthrop besucht sie häufiger, um mehr über die in ihrer Vorstellung größte Liebesgeschichte des 20. Jahrhunderts zu erfahren. So „trifft“  sie  Wallis und  gewinnt  schließlich  ganz neue Erkenntnisse über die Realität deren Lebens.

„Wahrheit ist etwas Subjektives“, erklärt Madonna ihren Ansatz. „Alles was ich über den Herzog und die Herzogin zu  sagen habe, ist  das Ergebnis meiner  ausführlichen  Recherche. Mir  ging  es um  ein vollständigeres Bild von Wallis als das, was man normalerweise kennt“, erklärt Madonna  ihren Ansatz. Und  mit  Blick  auf  ihre  zweite  weibliche  Protagonistin fährt  sie  fort:  „Die  Figur  der Wally schuf ich, um dem Film eine ganz bestimmte Perspektive zu verleihen. Zu Beginn von Wallys Reise glaubt sie, die größte Liebesgeschichte aller Zeiten vor sich zu haben. Aber dann muss sie feststellen, dass so etwas wie die perfekte, makellose Liebe gar nicht existiert und auch Edward und Wallis große Opfer bringen mussten. Wobei interessanterweise sie eigentlich noch viel mehr aufgab  als er.“

Bessie Wallis Warfield wurde 1896  in Pennsylvania geboren. Ihr Vater starb kurz nach ihrer Geburt, so dass sie und ihre Mutter von der Wohltätigkeit ihrer Verwandten abhängig waren. Ihr  Onkel,  ein  reicher  Junggeselle,  bezahlte  Wallis’  Ausbildung  an  der  teuersten Mädchenschule in Maryland, wo sie sich mit  den Töchtern einiger der reichsten Familien Amerikas anfreundete. Schon damals schien die kluge und erfolgreiche Schülerin sich ihrer Erscheinung sehr bewusst zu ein und war stets makellos gekleidet.

„Es  ist  sehr  wichtig  zu verstehen,  aus  welcher  Welt Wallis kam“,  so Madonna.  „Als sie  jung war, hatte man als Frau eigentlich nur die Option zu heiraten, und man war immer nur so gut wie der Mann, den man geheiratet hatte. Wenn man eine gute Partie machte, konnte man ein gutes Leben führen. Wenn nicht,  dann musste man eben mit  dem Nötigsten auskommen. Wallis wuchs ohne Vater auf, ihre Mutter kochte für andere Familien. Sie zogen häufig um und lebten in den Häusern vieler privilegierter Familien. Als Tochter einer Hausangestellten hatte sie die Unterschiede zwischen den Wohlhabenden und denen, die nichts hatten, stets vor Augen. Sicher, sie hatte einen reichen Onkel, der ihre Ausbildung sicherte. Aber trotzdem hatte sie stets das Gefühl, auf der Schattenseite des Lebens zu stehen, und sehnte sich nach einem  besseren Leben.“

Darsteller: Abbie Cornish, Andrea Riseborough, James D’Arcy, Oscar Isaac, Richard Coyle, David Harbour, James Fox, Laurence Fox, Natalie Dormer