IMAGINE WAKING UP TOMORROW AND ALL MUSIC HAS DISAPPEARED


Großartiges musikpädagogisches Projekt das seinesgleichen sucht. Die Reise an den Nullpunkt der Musik mit dem Musiker Bill Drummond als Reiseleiter und Konzeptkünstler

RealFiction   Spieldauer: 86 Minuten   Kinostart: 22. Oktober 2015

Zum Trailer: Imagine waking up…     Filmdoku von Stefan Schwietert   (GB 2015) 

Der Film stellt sich die Gewissensfrage: was wäre wenn morgen nach dem aufwachen alle Musik verschwunden wäre? Einfach so! Keine Platten, keine iPods, keine Instrumente. Was bleibt, wenn das alles weg ist? Wenn nicht mehr festgestellt werden kann, was das überhaupt war: Musik? Bill Drummond ist der Protagonist in Stefan Schwieterts neuem Dokumentarfilm «Imagine Waking Up Tomorrow and All Music Has Disappeared». Berühmt wurde Drummond als Mastermind von The KLF, als er mit Welthits wie «3 a.m. Eternal» (1990) und «Justified & Ancient» (1991) die Musikindustrie kaperte. Berüchtigt wurde er, als er dann alle Verbindungen zur Popwelt kappte und später zusammen mit seinem Partner Jimmy Cauty eine Million britische Pfund verbrannte.

Großartiges musikpädagogisches Projekt das seinesgleichen sucht. Die Reise an den Nullpunkt der Musik mit dem Musiker Bill Drummond als Reiseleiter und Konzeptkünstler

RealFiction   Spieldauer: 86 Minuten    Kinostart: 22. Oktober 2015

Zum Trailer:  Imagine waking up…     Filmdoku von Stefan Schwietert   (GB 2015) 

Der Film stellt sich die Gewissensfrage: was wäre wenn morgen nach dem aufwachen alle Musik verschwunden wäre? Einfach so! Keine Platten, keine iPods, keine Instrumente. Was bleibt, wenn das alles weg ist? Wenn nicht mehr festgestellt werden kann, was das überhaupt war: Musik? Bill Drummond ist der Protagonist in Stefan Schwieterts neuem Dokumentarfilm «Imagine Waking Up Tomorrow and All Music Has Disappeared». Berühmt wurde Drummond als Mastermind von The KLF, als er mit Welthits wie «3 a.m. Eternal» (1990) und «Justified & Ancient» (1991) die Musikindustrie kaperte. Berüchtigt wurde er, als er dann alle Verbindungen zur Popwelt kappte und später zusammen mit seinem Partner Jimmy Cauty eine Million britische Pfund verbrannte.

Im Film lernen wir diesen ewigen Punk als Leiter des grössten Chors der Welt kennen: Das ist The17, ein ständig wechselndes, oft zufällig zusammengesetztes Ensemble aus Laien, die Drummond an allen möglichen Orten versammelt. Regisseur Stefan Schwietert («Hei- matklänge») begleitet ihn dabei, wie er immer neue Stimmen findet für seinen Chor, der sich stets neu bil- det und wieder auflöst. Noten gibt es keine, geprobt wird auch nicht. Es gibt nur die Anweisungen des Chorleiters, er nennt sie Partituren. Und diese eine, grosse Frage: Wie würde es klingen, wenn wir die Musik nochmals in aller Unschuld neu erfinden könnten? Ganz ohne Ins- trumente und andere Hilfsmittel, zurückgeworfen auf unsere nackten, ungeübten Stimmen. Gemeinsam, in diesem Moment.

Bluejeans, Wanderschuhe, abgewetzter alter Ledermantel. Ein anarchischer Geist und liebenswürdiger Provokateur. Ein schottischer Pfarrerssohn mit einer Mission, aber alles Andere als mis- sionarisch. Wir begleiten ihn auf dem Weg nach Wes- ten, durch England und Wales bis an die tosende irische Küste. Wir kurven mit ihm in seinem Landrover durch die Gegend und lauschen dem brummenden Gesang des Motors. Wir sind dabei, wenn er unterwegs seine kurzlebigen Chöre zusammentrommelt: Arbeiter auf dem Feld oder in einer Fabrik, Schulkinder im Klassen- zimmer oder Trinkgenossen in einem Pub. Und immer wieder holt ihn dabei auch die eigene Vergangenheit ein, von der ersten Single mit der Punkband Big in Japan bis zu den Überbleibseln jenes Vermögens, das er ein- geäschert hat – und dazwischen blitzt nochmals seine Karriere mit The KLF auf, diese kurze, verrückte Zeit der Welterfolge, die er durch kommerziellen Selbstmord ei- genhändig beendete.

Der Film zeigt uns diesen rastlosen Forscher in seiner unstillbaren Neugier, aber auch in allen seinen Wider- sprüchen. Wir sehen einen Wanderprediger ohne Bot- schaft, aber mit einer grossen Idee: Bill Drummond will unsere fixen Vorstellungen von Musik aus dem Weg räu- men, um den Kopf frei zu machen für etwas, was man dann nicht einfach schnell auf Youtube nachhören kann. Weil es nur an diesem Ort, in diesem Augenblick ent- steht – und wieder vergeht.

www.imaginewakinguptomorrowandallmusichasdisappeared.com

 

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