Frankfurt am Main, 1946. David Bermann (Moritz Bleibtreu) und seine jüdischen Freunde sind dem Naziregime nur knapp entkommen und träumen jetzt wie viele von der Ausreise nach Amerika. Doch wie das nötige Geld in diesen kargen Zeiten dafür aufbringen? Dem eloquenten Geschäftsmann kommt die zündende Idee: Das was die Deutschen jetzt am meisten brauchen, ist feinste Wäsche aller Art, hübsch verpackt in unglaubliche Geschichten. Gemeinsam ziehen die sechs begnadeten Entertainer von Haus zu Haus und preisen den Hausfrauen mit hinreißender Chuzpe ihre Ware an, so dass die geschmeichelten Damen gar keine andere Wahl haben, als bei diesem unwiderstehlichen Angebot zuzugreifen.
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Mit dem Charme und Witz eines Otto Dix und der Ironie von George Grosz malt der Film seine Bilder. Zusammengenommen ergibt sich ein etwas schmieriges Komödie vor historischem Hintergrund. Es sind die allerersten Nachkriegsjahre in der Schwarzmärkte florieren, die einzige Quelle um Warenvielfalt zu haben. Getragen wird die Szenerie von jüdischem Witz, der den Akteuren die eigenen Vorstellungen von der Welt verleiht, wie sie ist und was sie von ihr zu erwarten haben. Mit anderen Worten: das Geschäft läuft, die schöne, neue Zukunft naht, ist aber noch in einiger Ferne und nicht unmittelbar greifbar. Der rußig-rauchige Nachkriegsalltag erzählt seine Geschichte aus der Sichtweise jener, die den Kriegsverbrechen gerade noch entkommen sind. Doch bald holt Bermann seine eigene Vergangenheit ein: Warum hatte er damals einen zweiten Pass? Und was hatte es mit seinem Besuch auf dem Obersalzberg auf sich? Hat er womöglich mit den Nazis kollaboriert? Die kluge und attraktive, aber unerbittliche US-Offizierin Sara Simon (Antje Traue) lässt bei den Verhören nicht locker, sie will dem wahren Kern von Bermanns Erinnerungen auf die Spur kommen und begegnet seiner Fabulierkunst mit eiserner Strenge. Doch es fällt ihr zunehmend schwerer, Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.
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Der in Bayern aufgewachsene belgische Regisseur Sam Garbarski (IRINA PALM, DER TANGO DER RASHEVSKIS) inszeniert die dramatische Nachkriegskomödie mit viel Chuzpe und jüdischem Humor als bewegende Feier des Lebens. ES WAR EINMAL IN DEUTSCHLAND… basiert auf den semiautobiographischen Romanen „Die Teilacher“ und „Machloikes“ von Michel Bergmann, die sie zusammen kongenial adaptierten.
Als charmantes Schlitzohr David Bermann brilliert Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle. Als ebenso strenge wie irritierend attraktive Special Agentin Sara Simon bietet ihm Antje Traue (DIE FRAU IN GOLD) Paroli. Bermanns Händlerfreunde, die sogenannten „Teilacher“, sind mit einem großartigen internationalen Darstellerensemble besetzt: Tim Seyfi (GEGEN DIE WAND), Mark Ivanir (SCHINDLERS LISTE), Anatole Taubman (JAMES BOND 007 – EIN QUANTUM TROST), Hans Löw (TONI ERDMANN), Pál Mácsai und Václav Jakoubek.
ES WAR EINMAL IN DEUTSCHLAND… hatte die Berlinale Special Gala – Reihe der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnet. Jani Thiltges, Samsa Film, produzierte gemeinsam mit Roshanak Behesht Nedjad, IGC Films und Sébastien Delloye, Entre Chien et Loup in Ko-Produktion mit dem ZDF, Redaktion Gabriele Heuser. Unterstützt wurde der Film von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, der Filmförderungsanstalt, dem Deutschen Filmförderfonds, Eurimages, Filmfund Luxembourg sowie Bruxellimage. X Verleih brachte den am 6. April 2017 in die deutschen Kinos und setzte damit die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Sam Garbarski fort.
DIE BESETZUNG
DAVID SPECIAL AGENT SARA SIMON FAJNBROT HOLZMANN |
MORITZ BLEIBTREU ANTJE TRAUE TIM SEYFI MARK IVANIR |
FRÄNKEL VERSTÄNDIG |
ANATOLE TAUBMAN HANS LÖW |
SZOROS KRAUTBERG |
PÁL MÁCSAI VÁCLAV JAKOUBEK |
U.V.A. |
DER STAB
REGIE | SAM GARBARSKI FREI NACH DEN ROMANEN „DIE TEILACHER“ & „MACHLOIKES“ VON MICHEL BERGMANN |
DREHBUCH | MICHEL BERGMANN IN ZUSAMMENARBEIT MIT SAM GARBARSKI |
PRODUZENTEN | JANI THILTGES, SAMSA FILM ROSHANAK BEHESHT NEDJAD, IGC FILMS SÉBASTIEN DELLOYE, ENTRE CHIEN ET LOUP |
REDAKTION | GABRIELE HEUSER, ZDF |
KAMERA | VIRGINIE SAINT-MARTIN |
SZENENBILD | VÉRONIQUE SACREZ |
SCHNITT | PETER R. ADAM |
TON | CARLO THOSS |
KOSTÜMBILD | NATHALIE LEBORGNE |
Musik | RENAUD GARCIA-FONS U.V.A. |
Technische Daten
Deutschland, Luxemburg, Belgien 2017
Länge: 102 Minuten
Bildformat: 1,85:1
Tonformat: 5.1