„Leaning into the Wind“ ist das Porträt des schottischen Künstlers Andy Goldsworthy während der Tätigkeit an seinen Arbeiten: Ein Film über die Möglichkeiten die Welt in der Natur sinnlich zu erfahren. Goldsworthys Kunstwerke bleiben unverwechselbar, obwohl sie sich verändern. Durch Erosion werden sie brüchiger, durch natürliche Zersetzung zerfallen sie oder verdunsten einfach. Immer wieder setzt Andy Goldsworthy seinen eigenen Körper ein, er arbeitet in der Landschaft ebenso wie in der Stadt, allein, zusammen mit seiner Tochter Holly, die ihn begleitet. Die in großen Teams und mit Einsatz schwerer Maschinen unterwegs sind. Goldsworthy ist bei alledem Lernender und Suchender, der mit viel Aufmerksamkeit die Dinge beobachtet und für sich künstlerisch umzusetzen weiß.
Regelmäßig kehrt er zurück zu einer umgestürzten Ulme an einem Bach im schottischen Dumfriesshire, wo er seit vielen Jahren immer wieder neue Ansätze für seine Arbeit findet und Kunstwerke von berückender, ephemerer Schönheit geschaffen hat. Er nutzt die Flüchtigkeit von Regennässe, um seinen Körperabdruck auf dem jeweiligen Untergrund zu hinterlassen. Nutzt die Farbigkeit von den Bäumen abgefallener Blätter, ordnet sie so an, indem der Eindruck struktureller Einheit entsteht. Fragt sich, wie weit diese Kunst von der Natur entkoppelt wurde? Ist sie nicht vielmehr ein Vorprodukt, wie sie Industrieunternehmen für sich beanspruchen, um ihr Mäzenatentum zu bewerkstelligen. Denn diese Kunst braucht Geldgeber. Zum Einsatz kommen schwere Maschinen, um Gräben auszuheben, wie wenn Häuser gebaut werden. Felsbrocken wurden entfernt oder großflächige Kunstaktionen machen von sich reden. Dazu kommt das vielseitige Equipment und das dazu passende Personal. Aus künstlerischer Arbeit wird ein Projekt, das konzipiert, durchdacht und organisiert werden muss. Die Inspiration, die von dieser Kunst ausgeht, ist dreidimensional und skulptural. Aber auch Panoramakunst wie bei Christo findet statt.
Vor 16 Jahren faszinierte Thomas Riedelsheimers vielfach preisgekrönter „Rivers and Tides – Andy Goldsworthy working with time“ das Kinopublikum weltweit. Nachdem sich Regisseur und Künstler 10 Jahre nicht gesehen hatten, trafen sich Riedelsheimer und Goldsworthy 2011 in Schottland wieder – und beschlossen Goldsworthys Kunst neu zu dokumentieren.
Zur Website: LEANING INTO THE WIND
Orte und Themen
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Digne les Bains, Frankreich / Edinburgh > Regenabdruck auf Trottoir Dumfriesshire, Schottland > Umgestürzte Ulme: Gelbes Blütenband San Francisco, USA > Riss in Bodenplatten und Steinbrocken, De Young Museum Saint Louis, USA > Steinbögen Gabun > Klettern durch Schilfgeflecht Chateau la Coste, Frankreich > Baumiglu Spanien > „Sleeping Stones“ New England, USA > Findling in Steinhütte > Passage: Steingraben aus Monolithen Spanien > „Sleeping Stones“ > Throw: weißer Kalkstaub > „Sleeping Stones“ Digne les Bains, Frankreich > Kapelle St. Madeleine, Kammer aus geschichteten Steinen > Weißer Pollenstaub im Baum > Blick auf Quadersteine, La Forest Spanien > Hand mit roten Blättern Dumfriesshire, Schottland > Umgestürzte Ulme: Oberbau aus geflochtenen Ästen > Hand mit schwarzen Blüten unter Wasserfall Spanien > Hand mit roten Blättern New England, USA > Steinschlange im Bach Digne les Bains, Frankreich > Spit: Rote Blütenfontäne Dumfriesshire, Schottland > Leaning into the wind > Silhouette im Baum |
„Ich spüre die Kraft der Bewegung und der Veränderung in der Natur. Ich spüre sie auch in der Stadt, vielleicht hat sich meine Sichtweise auf die Stadt in dieser Hinsicht verändert. Ich sehe die Leute, wie sie gehen, die Bewegung, das Leben, wie sie älter werden, sterben, diesen Fluss von Menschen in den Straßen. Sie sind Teil dieser Veränderung und des Rhythmus, die der Stadt, dem Straßenpflaster auf eine bestimmte Weise eingeschrieben sind. Ich glaube, es geht um den Wunsch, unter die Oberfläche der Stadt zu gehen, um die Natur zu finden.“ Andy Goldsworthy
Regie, Kamera, Montage … Thomas Riedelsheimer Kameraassistenz … Felix Riedelsheimer Zusätzliche Kamera … Holly Goldsworthy, Andy Goldsworthy Luftaufnahmen Schottland … Peter Keith Ton … Douglas Fairgrieve, Tobias Müller, Felix Riedelsheimer, Ford Folliard Unit Manager Gabun … Josh Ponte Unit Manager Spanien … Jon Huerte Musik komponiert von … Fred Frith Klarinette, Bassklarinette … Xavière Fertin Perkussion … Bernd Settelmeyer Beats … Finn Liss Kontrabass … Karolina Höfler Violine … Ada Gosling-Pozo Gitarre, Keyboard … Fred Frith Musikaufnahme … Jankowski Soundfabrik Creative Engineer … Peter Hardt A Cast of Hawks … Fred Frith und Evelyn Glennie, Courtesy of The Sugar Factory Tzadik records Produktionsassistenz UK … Anna Goldsworthy, Lili Sandelin Productions Services Schottland … Skyline Productions Filmbuchhaltung Schottland … Catherine Hitchmough Produktionsassistenz Deutschland … Felix Senge, Ruven Börger, Laura Vennes Herstellungsleitung Deutschland … Katharina Jakobs Business Affairs … Katherine Otway, Kenren Media Übersetzungen … Stephanie Hills, Juliana Milheiro Fotografie … Andy Goldsworthy, Holly Goldsworthy, Jane Barlow James Glossop, Jon Huerte, Felix Riedelheimer, Thomas Riedelsheimer |
Postproduktion … MSF – Michael Sänger Film München Coordination Supervisor … Markus Czernohorsky Digital Mastering … Timo Michail Colour Grading und Titel … Jürgen Pertack Sound Studio … Solid Sound Munich, Hubert Bartholomae Tongestaltung … Christoph von Schönburg Foley Artist Studio Support … Wolfi Müller Foley Recording … Meloton, Normann Büttner Mischung … Hubertus Rath Associate Producer… John Caulkins Produzenten … Leslie Hills, Stefan Tolz Eine Produktion von Skyline Productions – The Human Touch Limited und Filmpunkt in Verbindung mit Creative Scotland mit Unterstützung von The National Lottery through Creative Scotland, Robert Hiscox, Roger Evans und Aey Phanachet, Sakurako und William Fisher, Miel de Botton, John Caulkins, Leslie Hills; Fiscal Sponsorship provided by the International Documentary Association Weltvertrieb … Mongrel International |