Die ersten EFA Preisträger 2018 Jury verkündet die ersten acht Gewinner


Mitglieder der Jury sind:
Luca Bigazzi, Kameramann, Italien
Dasha Danilova, Cutterin, Russland
Dadi Einarsson, Visual Effects Supervisor, Island
Mattias Eklund, Sounddesigner, Schweden
Marcelle Genovese, Maskenbildnerin, Malta
Malina Ionescu, Kostümbildnerin, Romanien
Monica Rottmeyer, Szenenbildnerin, Schweiz
Christopher Slaski, Komponist, Großbritannien

Die European Film Academy gratuliert den folgenden Preisträgern:

EUROPEAN CINEMATOGRAPHER 2018 – PRIX CARLO DI PALMA:
Martin Otterbeck für UTØYA 22. JULI

Martin Otterbecks Kameraarbeit balanciert meisterhaft ästhetischen Anspruch und politische Bedeutung der Tragödie von Utøya.

Mit einer extrem konzentrierten Kameraführung und in nur einer einzigen Einstellung, muss der Kameramann sich konsequent entscheiden, was er zeigen will und was nicht. Dadurch schafft er eine intensive visuelle Erfahrung für den Zuschauer, der sich unerwartet selbst mit den Jugendlichen auf der Insel wiederfindet.

Rechtspopulistischer Extremismus ist erneut gefährlich am Erstarken: Das Kino, in all seinen Bereichen, hat die eindringliche Verantwortung, Licht in das Dunkel unserer Zeit zu bringen.

EUROPEAN EDITOR 2018:
Jarosław Kamiński für COLD WAR

Der Schnitt in COLD WAR ist bedeutungsvoll und emotional, fast wie Poesie. Diese poetische Art der Bildmontage unterstützt und steigert die Sinnlichkeit der Geschichte. Einfühlsam leitet die Cutterin die beiden Hauptfiguren durch die Zeit, betont ihre räumliche Isolation voneinander, die Bruchstückhaftigkeit ihrer Beziehung und die Unmöglichkeit ihres Zusammenseins.

EUROPEAN PRODUCTION DESIGNER 2018:
Andrey Ponkratov für LETO

Das Szenenbild von Andrey Ponkratov lässt uns glauben und fühlen als wären wir wirklich inmitten eines Leningrader Sommers Anfang der 80er Jahre am Beginn von großen politischen Veränderungen.

Zu den Drehorten gehören die weite offene Natur, z.B. ein Strand, ebenso wie enge Wohnungen vollgestopft mit Menschen und Dingen sowie eine fast klaustrophobisch anmutende Konzerthalle. Die sorgfältig recherchierte Arbeit des ganzen Ausstattungsteams unterstützt und betont die authentische Atmosphäre dieser Ära auf sehr subtile Weise.

EUROPEAN COSTUME DESIGNER 2018:
Massimo Cantini Parrini für DOGMAN

Massimo Cantini Parrinis verarbeitet in seinen Kostümen auf sehr effektive und kreative Weise den Stil des italienischen Neorealismus und indem er sie in die heutige Zeit bringt, schafft er es, glaubhafte Charaktere innerhalb dieser ästhetischen Konvention zu kreieren. Die Kostüme dienen dem Film ganz besonders geschickt, da sie mit der Kameraführung und dem Szenenbild verschmelzen und eine ganz spezifische Ästhetik entstehen lassen. Die Farbpalette wurde sorgfältig gewählt und ausbalanciert, was dem Film eine raue Poesie verleiht.

EUROPEAN HAIR & MAKE-UP ARTIST 2018:
Dalia Colli, Lorenzo Tamburini & Daniela Tartari für DOGMAN

Anstatt als Kunst nur ausgestellt zu werden, bleibt das Maskenbild immer realistisch und mit der Geschichte verbunden. Es gibt eine Menge Gewaltszenen, eine Menge Prügeleien – die Maske ist jedes Mal genau, niemals übertrieben und niemals zu viel, sie bleibt den ganzen Film über glaubwürdig.

EUROPEAN COMPOSER 2018:
Christoph M. Kaiser & Julian Maas für 3 TAGE IN QUIBERON

Die wunderschöne Komposition zu 3 TAGE IN QUIBERON erfüllt ihre Aufgabe als wirkungsvolle Filmmusik hervorragend, sowohl technisch als auch künstlerisch. Sie dient dem Film als perfekter Kontrapunkt zur Handlung und verleiht der schwarzweißen Nouvelle-Vague Ästhetik einen poetischen Beiklang. Das Hauptthema ist nicht nur bewegend, sondern gänzlich fesselnd. Nostalgisch, romantisch, sinnlich und melancholisch, fängt es die Seele der Romy Schneider ein. Selten hört man im zeitgenössischen Kino eine so melodisch und harmonisch bedeutende Filmmusik, der außerdem der Raum auf der Leinwand zugestanden wird, den sie benötigt, um einen solch überzeugenden Eindruck zu machen.

EUROPEAN SOUND DESIGNER 2018:
André Bendocchi-Alves & Martin Steyer für DER HAUPTMANN

Mit perfektem Tempo folgen die Sounddesigner der Geschichte und der Optik und erschaffen so einen Soundtrack, der den Film ganz und gar auf ein neues Niveau hebt. Technisch perfekt, feinabgestimmt, poe-tisch, mit einer atmosphärischen & dynamischen Herangehensweise, fügt die Komposition dem Kinoerlebnis eine weitere Dimension hinzu.

EUROPEAN VISUAL EFFECTS SUPERVISOR 2018:
Peter Hjorth für BORDER

Die visuellen Effekte in BORDER sind subtil, fast unsichtbar. Sie unterstützen die Geschichte, ohne sich jemals dem Film aufzudrängen oder den Zuschauer aus der Handlung zu reißen. Während des emotionalen Höhepunkts des Films sind die visuellen Effekte instrumental für den Erzählfluss und überzeugen uns von der Welt, in die wir hineingezogen werden. Somit erfüllen die visuellen Effekte die wichtigste Aufgabe für Künstler und Kunsthandwerker im Filmemachen: der Geschichte zu dienen. Zusätzlich werten sie den Film auf und bringen uns an Orte, zu denen wir ohne die Hilfe von nahtlosen visuellen Effekten auf Weltklasse-Niveau niemals gelangen würden.

Alle Preisträger werden als Gäste an der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2018 am 15. Dezember in Sevilla teilnehmen.

Infos zu den nominierten Filmen finden Sie unter www.europeanfilmawards.eu

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