GENERATION WEALTH Regie: Lauren Greenfield (USA) Kinostart: 31. Januar 2019


Doku von Lauren Greenfield über die Welt der Reichen. Generation Wealth ist ein Multi-Plattform-Projekt mit Fotoausstellung ab 31. März 2019 in den Deichtorhallen Internationale Kunst und Fotografie Hamburg. Eine schillernde Dokumentation, die zahlreiche Facetten der amerikanischen Wohlstandsgesellschaft nachzeichnet, aber nicht nur nationale Tendenzen aufzeigt, sondern dem internationalen Jetstream nachgeht. Die Regisseurin nutzt aber auch die Gelegenheit im Film, um ein persönliches Bild von sich und ihrer Familie aufzuzeigen. Wie die Idee aufkam, um diesen Dokumentarfilm überhaupt zusammenzustellen. Verständlicherweise besteht “Generation Wealth” aus einer Vielzahl an Episoden, die an unterschiedlichen Orten der Welt gedreht wurden. Zum Teil abstruse Geschichten vor allem über kosmetische Veränderungen und was Bedürfnisse der Wohlhabenden an sich selbst damit zu tun haben. Mehrere Protagonisten treten auf, wie Florian Homm, die in Dialogen zu Wort kommen und über ihre Lebensgeschichte berichten. Das Ergebnis ist eine zeitgemäße Schau, die sich wie ein buntes Karussell präsentiert und mit kritischer Miene beäugt werden kann. Denn es gibt nicht nur Glanz und Gloria, wie das aus Amerika zu erwarten wäre, auch fundamentale Abstürze aus der Finanzwelt sind mit von der Partie. Ein Schattengesicht der Reichen. Besonders erwähnenswert am Film ist die Tatsache, dass zeitgleich ein gleichnamiger Fotoband im renommierten PHAIDON Verlag publiziert wurde, in dem an einzelnen Fotos die Filmgeschichte nachverfolgt werden kann. 

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Filmposter

Seit 25 Jahren beschäftigt sich die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Lauren Greenfield in ihren Arbeiten mit Geld, Reichtum und Menschen, die im Überfluss leben oder leben wollen. Nach ihrem Studium der visuellen Anthropologie begann Greenfield ihre Kamera auf die Spezies „American Dream“ zu richten und porträtierte fortan jene, deren Streben von grenzenlosem Materialismus determiniert ist: „Wenn viel gut ist, dann ist mehr besser“ bemerkt eine Protagonistin. Sie fragt in ihrem Dokumentarfilm GENERATION WEALTH was die Leute an-treibt: Geld, Geltungssucht, Schönheitswahn? Sie zeigt Menschen, die um jeden Preis dazu gehören wollen, selbst wenn sie sich so verschul-den, dass sie nur noch im Auto leben können. Sie zeigt Workaholics und jene, die ihren Reichtum genießen. Und stellt die Frage, die sich viele Menschen auch in Deutschland stellen: macht Geld wirklich glücklich?

Lauren Greenfield taucht in die Welt von Schönheitswettbewerben kleiner Mädchen ein, in der Faszination für Aussehen und Kleidung bereits in sehr jungen Jahren zur Obsession wird. Sie spricht mit dem ehemaligen Hedgefonds-Manager Florian Homm aus Hessen, der auf der “Most wanted”-Liste des FBI stand. Greenfield zeigt Studenten, Alleinerziehende und Familien, die sich für den Erwerb von Luxusgegenständen hoch verschulden. Sie nimmt uns mit in die Häuser russischer Oligarchen und der neureichen Klasse Chinas, die sich mit der Anhäufung von Luxusgegenständen den Status einer neuen aristokratischen Elite erwerben möchten. Sie zeigt uns die Operationssäle von Schönheitschirurgen in Brasilien, wo Frauen dünnere, jüngere und bessere Versionen von sich erschaffen möchten. Sie zeigt, was geschieht, wenn aus Überfluss Überdruss wird. Es geht um Status und Gier, Konsum als Hobby, Turbokapitalismus und um mediale Bilder von Schönheit und Erfolg. Letztlich geht es aber auch um Lauren Greenfield selbst und die Frage, ob ihr eigener Blick auf diese Phänomene nicht längst auch zur Obsession geworden ist.

Spätestens mit der Wahl Donald Trumps als amerikanischer Präsident habe sich ein Kulturwandel manifestiert, erklärt Greenfield: ” In gewisser Weise hat seine Wahl bestätigt, was ich die beiden Jahrzehnte zuvor in meinen Bildern dokumentiert habe. Er ist im Grunde die Apotheose der „Generation Wealth“ und ein Ausdruck dieser Werte.”

In Lauren Greenfields inhaltlich dichtem und unterhaltsam erzähltem Dokumentarfilm beleuchtet sie die Anfänge ihrer Arbeit, sucht Modelle früherer Fotografien auf und beobachtet die Schicksale von Menschen, deren Wunsch nach Wohlstand zum lebensbestimmenden Antrieb geworden ist. GENERATION WEALTH feierte Premiere beim Sundance Filmfest 2018 und lief erstmalig in Europa in der Sektion Panorama Dokumente auf der Berlinale 2018. Der Film ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte wie wir leben und leben wollen und wovon wir uns blenden lassen.

FESTIVALS 2018

 Sundance Film Festival 2018 (opening night film)
 Berlinale Panorama Dokumente 2018
 HOT Docs Canadian Film Festival ( Toronto)
 Human Rights Documentary Film Festival (Oslo, Norway)
 SXSW Film Festival (Austin, Texas)
 CPH:DOX (Copenhagen, Denmark)
 DOCVILLE (Leuven, Belgium)
 Full Frame Documentary Film Festival(Durham, North Carolina)
 San Francisco Int’l Film Festival
 Sarasota Film Festival (Florida)
 IFFBoston 2018 (Massachusetts)
 TIFF Transylvania International Film Festival (Romania)
 Ambulante (Mexico)
 Jeonju IFF (Korea)
 Dallas IFF 2018 (Texas)
 Millenium Docs Against Gravity (Poland)
 Sundance London (UK)
 Hammer Museum/Billy Wilder Theater (LA)
 Greenwich Film Festival (CT)
 Provincetown International Film Festival (MA)
 Nantucket Film Festival (MA)
 Little Rock Screening Series (AK)

Regie: Lauren Greenfield Kamera: Robert Chappell, Lauren Greenfield, Shana Hagan, Jerry Risius, Lars Skree Schnitt: Aaron Wickenden, Michelle Witten, Victor Livingston, Dan Marks Musik: Jeff Beal Sound Design: Peter Albrechtsen Ton: Pete Horner Production Manager: Jennifer Kobzik Service Produktion Deutschland: Julia Irene Peters, Jutta Feit Ausführende Produzenten: Regina K. Scully, Lilly Hartley, Jeffrey Tarrant, Geralyn Dreyfous Produzenten: Frank Evers, Lauren Greenfield, Wallis Annenberg Produktion: Evergreen Pictures, Amazon Studios Weltvertrieb: Dogwoof Verleih Deutschland: jip film & verleih Mit: Limbo Bob, Chris Hedges, Florian Homm, Tiffany Masters, Kacey Jordan, Jaqueline Siegel, Eden Wood, Mickie Wood, Bobby Strauser, Robert Strauser, Familie Greenfield u.a.

Laufzeit: 106 Minuten / USA 2018 / DCP / 16:9 Farbe
Disposition: Barnsteiner Film

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