HAPPY LAMENTO Ein Film von Alexander Kluge (BRD) Kinostart: ab 20. Juni 2019


Dies ist ein Autoren-Film – wie die Filme, die ich in der Vergangenheit gemacht habe. Gleichzeitig zeigt der Film den außergewöhnlichen jungen Regisseur Khavn de la Cruz aus Manila mit seiner Arbeit ALIPATO – A BRIEF LIFE OF AN EMBER. Dies zusammengenommen, ist das Resultat ein Musik-Film der besonderen Art. Im Grunde genommen geht es bei diesem Film um elektrisches Licht, den Zirkus, den Song “Blue Moon” und Straßenkämpfe unter Kinderbanden im Norden Manilas – mit einer Wildheit, die normalerweise westlichen Augen nicht zugänglich ist. “Blue Moon”, der Song, der mit der Stimme von Elvis Presley verbunden wird, bezieht sich auf eine Phase des Monds, die niemals wirklich zur Erscheinung kommt: so wie es oft in der Liebe geschieht. Aber manchmal passiert auch das “niemals”. Elefanten waren schon prominente Charaktere in meinem Film “Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos”, als dieser vor etwa 50 Jahren in Venedig seine Premiere feierte.

Auch hier, im Film “Happy Lamento” finden sich Elefanten, der Zirkus und Freiheit als zentrale Charaktere. Aber wie gewalttätig erscheinen diese Bilder, wenn wir sie mit denen aus dieser anderen Welt vor 50 Jahren vergleichen. Der Film ist eine Produktion meiner Firma “Kairos Film” in München, In Kooperation mit den jungen Filmverleihern und “Perlentauchern” von Rapid Eye Movies aus Köln – die mich auch mit Khavn de la Cruz zusammengebracht haben. (Auszug, Übersetzung aus dem Englisch. Henning Adam)

Filmposter

Dieser Alexander Kluge Film ist ein Experimentalfilm, der verschiedene mediale Anwendungsformen für sich entdeckt. Ein Merkmal ist, indem drei Leinwände gleichzeitig laufen nebeneinander und mit unterschiedlichen Inhalten. Wobei das menschliche Auge versucht untereinander einen Bezug herzustellen. Die Fokussierung taucht während der gesamten Handlung immer wieder auf, untermalt Geschehen und Darsteller wie den Humoristen Helge Schneider. Es kostet den Betrachter einige Mühe, sich genau auf eine Sequenz festzulegen. Unwillkürlich weicht der Blick auf eine der anderen beiden aus. Der Dokumentarfilm mit zum Teil gespielten Szenen passt zu Großereignissen wie Kunstbiennale oder Documenta. Der Beitrag ist so gesehen mehr als nur bloßes Statement, das zum aktuellen Zeitgeschehen Stellung nimmt. Hervorzuheben ist die ausgedehnte Filmmusik, die theatralisch das Geschehen der Bilder begleitet, wie das schon zu Stummfilmzeiten eingesetzt wurde.  Andererseits nutzt Kluge seine aus dem Fernsehen bekannt gewordenen Interview-Dialoge. Zum Beispiel die Fiktion eines russischen Militärs kommt vor, der im Dialog Rede und Antwort steht.

 

Zur Filmwebsite: Happy Lamento

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