Das Hamburg Stage Ensemble setzt sich aus einer jungen Gruppe Instrumentalisten zusammen, die gemeinsam die Vision verfolgen, Musik zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Hierbei steht die Freude im Mittelpunkt des Geschehens. Durch Unmittelbarkeit soll das Publikum der konzertanten Aufführung bewusst teilhaben. Alle Musiker kommen aus verschiedenen Ländern, bringen unterschiedliche kulturelle Aspekte ins Spiel einer Synthese aus Individualität und Anpassung, was zu einer unvergleichlichen Klangerfahrung führt. Im Orchester- und Kammermusikspiel geübt sowie hervorragende Technik sind im Spiel, die schon bei internationalen Wettbewerben unter Beweis gestellt wurde. Das Hamburg Stage Ensemble versteht sich als Botschafter für mehr Toleranz in der Gesellschaft und zwischen den Kulturen getreu dem Motto „Musik verbindet“. Michael Dolak zählt zu den erfolgreichsten und vielseitigsten Bandoneonisten Deutschlands.
Wenn die Nacht hereinbricht, erwacht der Tango von Astor Piazzolla – eine Musik voller Sehnsucht, Leidenschaft und Dramatik. In diesem Moment begegnen sich ein Engel und ein Teufel auf dem Parkett. Ihre Blicke treffen sich, ein stummes ‚Versprechen liegt in der Luft. Der erste Schritt ist vorsichtig, fast zaghaft, doch dann entfacht die Musik ein Feuer zwischen ihnen.
Der Engel schwebt mit Anmut, sein Blick voller Melancholie. Der Teufel umkreist ihn, verführerisch, unberechenbar, sein Lächeln ein Spiel aus Versuchung und Gefahr. Sie wirbeln über das Parkett, der Bandoneon singt von verlorenen Träumen, während die Geigen die Spannung ihrer Begegnung spüren lassen. Jeder Schritt ist ein Kampf und eine Umarmung zugleich – zart und fordernd, flüchtig und doch unausweichlich. Es ist eine Nacht, in der Gut und Böse nicht mehr zu unterscheiden sind, in der Licht und Dunkelheit sich umarmen, gefangen in einem Tanz, der niemals endet.
Ein Klangerlebnis der besonderen Art das Konzert am Abend des 10. April in der Katharinenkirche. Ein Ort der immer wieder zu besonderen Anlässen mit musikalischem Ausgang einlädt. Der Kirchenbau selbst ist seit Monaten eingerüstet und wird renoviert, ein Umstand nicht gerade förderlich wirkend auf das musikalische Erlebnis. Der Eingang in das Kirchenschiff ist leicht beengt wie das Innere einer klösterlichen Zelle. Ein schmaler Gang führt bis an die Tür und in den Saal.

Das bewusst schlicht gestimmte protestantische Kircheninnere erledigt sein Übriges, um auf das bevorstehende musikalische Intermezzo hinzudeuten. Trotz aller Widrigkeiten ist das Konzert dann gut besucht. Im Mai sind die Temperaturen noch nicht so weit um an sommerliche Hitzerekorde heranzureichen. In der Hitzigkeit des Tangos liegt die Würde des Tages, um das Versprechen einzulösen und den Boden unter den Füßen zum glühen zu bringen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen von sich aus zusammenkommen, um mit Spannung zu lauschen und dem ungreifbaren entgegenzufiebern. Feurige Klänge aus Argentinien schmieden sich an sandsteinerne Wände, eine düstere Vorahnung die den Zuhörer beschleicht, wenn es heißt: „La Noche del Tango“. Wie dieser Zwist zwischen Engel und Teufel seine gottgewollte Austragung findet, in diesen Gemäuern in einer Begegnung aus Himmel und Hölle, erzählt in Musik und Bewegung. Meine ersten Gedanken an diesem Abend liegen bei Maurice Ravel, es ist sein Jubiläumsjahr, ebenfalls ein Komponist der aus dem spanischen Sprachraum stammt und mit solcher Vehemenz ein Gefühl bis zum musikalischen Endpunkt zu steigern weiß.
Der argentinische Komponist und Bandoneon-Spieler Astor Piazzolla verwandelt den Tango in ein außergewöhnliches Szenario. Es ist gleichsam die Geburt einer neuen Musik, die durch das Bandoneon zum Vorschein kommt. Stimmungsgeladen platzt diese aus den Nähten mitten ins Publikum. Es sind diffizil angelegte Steigerungswerte, die der Klangkörper durchwandert vor allem bestimmt durch seine zur Schau gestellte Diabolik, was nur durch unterschwellige Bedürfnisse nach Aufregung und Ekstase gesättigt werden kann. Das abrupte Ende ist abzusehen. Punktgenau endet der Tango in der Nacht, nachdem er sein Publikum verzaubert und mitgenommen hat, wohin auch immer, um jedenfalls rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein.
15.10.2025 Johanneskirche/Stadtkirche Düsseldorf, Martin-Luther-Platz 39, 40212 Düsseldorf 19:00 Uhr TICKETS
16.10.2025 Friedenskapelle am Friedenspark, Willy-Brandt-Weg 37 b, 48155 Münster 19:30 Uhr TICKETS
17.10.2025 Beethoven Haus Bonn, Bonngasse 22, 53111, 16:00 und 19:30 Uhr TICKETS, TICKETS
18.10.2025 St Gereon Kirche, Gereonshof 2, 50670 Köln 19:30 Uhr TICKETS
19.10.2025 Stadtkirche Solingen, Kirchplatz 14, 42651 Solingen 18:00 Uhr TICKETS
26.11.2025 Schloßkirche Chemnitz, Schloßberg 11, 09113 Chemnitz, 19:00 Uhr TICKETS
27.11.2025 Lukaskirche Dresden, Lukasplatz 101069 Dresden, 19 :00 Uhr TICKETS
28.11.2025 Michaeliskirche Leipzig, Nordplatz. 04105 Leipzig, TICKETS
29.11.2025 Propsteikirche Basilika St. Clemens, Platz an der Basilika 1, 30169 Hannover 19:00 Uhr TICKETS