Nach den erfolgreichen Ausgaben der ARCHITECT@WORK in Zürich, Graz und Hamburg in diesem Jahr, ist es zwar noch ein wenig zu früh, um eine endgültige Bilanz zu ziehen, aber die Zwischenbilanz lässt keinen Zweifel aufkommen, dass die exklusive Messe den Nerv der Zeit trifft und sich auf dem richtigen Weg befindet. Das unterstreicht auch das großartige, positive Feedback von Ausstellern und Besuchern, die in spontanen Interviews darüber sprechen, welche Eindrücke sie bekommen haben und was sie von der Messe für sich mitnehmen können. Denn am Ende ist es genau das, was zählt. So stehen noch zwei Editionen – in Stuttgart am 12. und 13. November 2025 und das bereits 7. Mal, in Düsseldorf am 03. und 04. Dezember 2025 und damit schon zum 9. Mal – bevor, die von vielen schon mit Ungeduld erwartet werden.
Projektausstellung by world-architects.com
In Stuttgart wartet der große Auftritt von Studio Offbeat auf die Besucher mit „Circular“, eine eindrückliche Kunstschau von Wandobjekten, die aus Baumaterial entstehen, das vor dem Wegwerfen bewahrt und in neue Kompositionen überführt wurde. Sie greifen eine architektonische Ästhetik auf und verwandeln Formen, Strukturen und Farben aus der gebauten Umwelt in eigenständige Bildräume. Doch auch die Liste der Vortragenden lässt viel Spannendes erwarten. Da beschäftigt sich etwa Chrissie Muhr von Experimental Foundation in ihrem Beitrag „Experimental Material Practices“ mit der Frage, wie durch architektonische Praxis eine regenerative Architektur unterstützt und weiterentwickelt werden kann. Daria Kovaleva, Institut für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren, zeigt in ihrem Vortrag „Leichtbau mit Beton für die Bauwende“, wie sich der ökologische Fußabdruck von Betonkonstruktionen durch die Integration digitaler Entwurfsmethoden, kreislauffähiger Fertigung und gezielter Kohlenstoffbindung minimieren lässt. „Nie die ersten – Transformation als Status Quo“ tituliert Sebastian Holzhausen von Holzhausen Zweifel seinen Auftritt am Podium, in dem er aufzeigt, dass Weiterbauen und Bauen im Bestand keineswegs neue Themen in der Architektur sind, sondern seit jeher ihre eigentliche Grundkondition.
Am nächsten Tag tritt Ben Pohl von Denkstatt särl hinter das Mikrofon mit „Hacking the Plan – Lernende Planungsprozesse für den Bestanderhalt“, wo er am Beispiel der Transformation der Zentrale Pratteln in der Schweiz vom Logistikareal zum Wohnquartier den Umgang mit Bestand aufgreift. Jan Keinath von KO/OK Architektur BDA meldet sich mit „Prototypen einer anderen Praxis“ zu Wort und präsentiert die prototypischen Strategien seines Büros, das sich als Labor für Transformation versteht. Den Abschluss in Stuttgart macht Holger Lohrmann von lohrmannarchitekten mit „Assoziative Berührungen – Narrative Transformationen“, wo er anhand eigener Arbeiten auf die Art und Weise, wie architektonische Berührungen interpretiert werden können, fokussiert.
MITTWOCH 12. NOVEMBER 2025
Referentinnen Tag 1 – architect at work Stuttgart
In Düsseldorf hingegen ist neben der Project Wall und revalu der Künstler Raffaele Salvoldi zu Gast, der mit der temporären Installation „Die imaginäre Stadt“ Menschen zusammenbringen und in kulturellen Räumen Emotionen hervorrufen möchte. Das Kunstwerk stellt eine imaginäre Skyline einer Stadt mit monumentalen Formen dar, bestehend aus zehntausenden Kapla-Holzbausteinen, die ohne Klebstoff oder Verbindungen vom Künstler aufeinandergeschichtet werden. Die tiefere Bedeutung liegt im abschließenden Ereignis, nämlich dem Abriss des Kunstwerks durch das Publikum oder durch einen Dominoeffekt. Das Ziel des Künstlers ist es, über die Vergänglichkeit von Schönheit nachdenken zu lassen.
Gleichzeitig kündigt sich auch hier eine hochkarätige Vortragsreihe an, beginnend mit Martha Lewis von Henning Larsen mit „Transformationen und neue Materialkulturen“, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie sich Architekt*innen und Designer*innen einen radikalen Wandel in ihren Projekten vorantreiben können. Ihnen folgen Elisabeth Endres von IB Hausladen und im Anschluss Innenarchitektin Johanna Rybak mit „Bestand weiterdenken: Transformation durch zirkuläre Innenarchitektur“, die ihren Fokus auf zirkuläre Strategien, trennbare Konstruktionen und Materialkreisläufe legt und diese in Praxisbeispielen vermittelt. An Tag Zwei spricht Dirk Lüderwaldt von lüderwaldt architekten in „Das Staunen bewahren – Transformation und Poesie“ über die Poesie spricht, die entsteht, wenn Altes und Neues interagieren, gefolgt von Philipp Nehse und Patrick Gerstein von Nehse & Gerstein Architekten mit „Weiterbauen – Strategien für den Umgang mit dem Bestand“, die einer Projektauswahl alltäglicher Bauaufgaben zeigen, dass Bewahren und Verändern keine Gegensätze darstellen. Last but not least ist es Caspar Schmitz-Morkramer von caspar., der in „Repositionierung neu denken – Strategien für eine zukunftsfähige Architektur“ über die zentrale Aufgabe von Architektur referiert.
Wissenswert für alle, die nun neugierig geworden sind: Alle Vorträge werden von der AKBW beziehungsweise von der AKNW jeweils mit einer Unterrichtsstunde als Fortbildungsveranstaltung anerkannt.
Alle wichtigen Informationen zur Edition ARCHITECT@WORK 2025 finden Sie unter www.architectatwork.de
Anders als bei traditionellen Fachmessen im Bereich Bau und Architektur wurde ARCHITECT@WORK von vier Innenarchitekten speziell für das einschlägige Zielpublikum entwickelt. Ausgewählte Aussteller präsentieren selektierte Produkte, wobei es sich ausschliesslich um Innovationen handelt, das Präsentations-Layout ist speziell auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet.
Die A@W findet Europaweit in 13 verschiedenen Ländern und 26 Standorten statt.
Wann
Architect@Work Stuttgart
Mittwoch, 12. Nov 2025, 10:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag, 13. Nov 2025, 10:00 – 18:00 Uhr

