BAVARIA – TRAUMREISE DURCH BAYERN Ein Film von Joseph Vilsmaier (BRD) - Spieldauer: 92min. Kinostart: 26. Juli 2012


Im neuen Film versucht Regisseur Vilsmaier mit einem Panoramaflug über das Bayernland hinweg an seine vorherigen Filme anzuknüpfen. Untermalt mit Musik von Haindling kann das eigentlich nicht misslingen. Wer sollte an den bayrischen Landen schon etwas auszusetzen haben, so wundervoll ist die Landschaft, sind die Wälder, die Städte, Bauten und Industrie und nicht zuletzt die Menschen. Ein kontrastreiches Programm wird geboten von Obdachlosen in München bis zum Oktoberfest. Dennoch erinnert das Szenario mehr an einen Werbefilm als an eine anspruchsvolle Verfilmung, wie etwa in Adalbert Stifters “Bergkristall” (2004). Einen Werbefilm will der Regisseur nicht drehen. Ein Update bekannter Ansichten und Anschauungen wie sie in Bayern vorherrschen, ist besser.

Concorde Filmverleih

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Im neuen Film versucht Regisseur Vilsmaier mit einem Panoramaflug über das Bayernland hinweg an seine vorherigen Filme anzuknüpfen. Untermalt mit Musik von Haindling kann das eigentlich nicht misslingen. Wer sollte an den bayrischen Landen schon etwas auszusetzen haben, so wundervoll ist die Landschaft, sind die Wälder, die Städte, Bauten und Industrie und nicht zuletzt die Menschen. Ein kontrastreiches Programm wird geboten von Obdachlosen in München bis zum Oktoberfest. Dennoch erinnert das Szenario mehr an einen Werbefilm als an eine anspruchsvolle Verfilmung, wie etwa in Adalbert Stifters “Bergkristall” (2004). Einen Werbefilm will der Regisseur nicht drehen. Ein Update bekannter Ansichten und Anschauungen wie sie in Bayern vorherrschen, ist besser.

Was in der Gegend um Bamberg und Augsburg beginnt, führt weiter nördlich bis nach Franken, geteilt in Ober, Mittel- und Unterfranken, gerhört seit 200 Jahren vertraglich zu Bayern. Ein Glücksfall sagt Vilsmaier. Eine scharfe Grenzziehung passiert hier, denn beim Überflug über Aschaffenburg wird das naheliegende Hessen zwar erwähnt aber nicht gezeigt. Der Flug kehrt gen Süden in Richtung Heimat nach München zurück. Hier gibt es nächtliche Exkursionen mitten über der Großstadt. Impressionen vom Münchener Flughafen, Bayern als Industriestandort verdeutlichen den ökonomischen Mehrwert über den das Bundesland verfügt. Endlich zieht das Team weiter bis in den Voralpenraum. Tirol, eine Liebenswürdigkeit mit Alpenpanorama und schneebedeckten Bergriesen. Ein Schwenk nach rechts, einer nach links, hinab ins Tal und zu den Drachenfliegern wieder hinauf. Das ist echt bayrisch.

Zu den Stationen zählen München, Nürnberg, Regensburg, Würzburg und viele andere bayerische Städte. Ein aktiver Hochhofen wird aus der Luft gefilmt. Atmosphärische Aufnahmen zeigen den Tegernsee, den Königssee mit St. Bartholomä, den Eibsee, das Isartal und die Donau.

Zusammen mit dem Piloten Hans Ostler, dessen Firma HTM eine starke Position im Film- und Fernsehmarkt hält und schon jahrelang in verschieden Actionserien und internationalen Filmen mit grandiosen Luftaufnahmen und Helicopterstunts ein Millionenpublikum begeistert, hat sich Joseph Vilsmaier für dieses Landesporträt auf die Reise gemacht. Im Gepäck: Eine 500.000 Euro teure Cineflex-Kamera aus den USA, die die gesamte Schönheit des Freistaats einfängt.

80 Prozent der Bilder im Film sind von oben gedreht, 20 aus der Horizontale. Wenn das Schnaufen von 900 Pferden beim Bad Kötztinger Pfingstritt zu hören ist, die Schweißperlen der beiden verzweifelt ziehenden Fingerhakler zu sehen sind oder sich der Ochs fetttriefend am Spieß beim Harlachinger Burschenfest über dem Grill dreht, dann stehen diese Bilder für sich.

 

 

Cineflex-Kamera Eine fünfachsig kreiselstabilisierte Kamera, sagt der Technik-Nerd dazu. Ein schwarzes, futuristisch anmutendes Gebilde, vorne an die Nase des Hubschraubers montiert, sagt der Laie, zusätzliches Gewicht von 60 Kilogramm, sagt der Pilot zu dieser Kamera. Was die Cineflex Hidef(HD) in ein Karbongehäuse gehüllt, vermag, ist erst in der Luft erkennbar. Am Boden sieht man bloß eine Kugel, die an einer massiven Metallstange befestigt ist. Das Objektiv kann sich in dieser Kugel in alle Richtungen drehen, der Fachmann nennt das die „unendliche 360 Grad Drehung, 195 Grad Neigung, und +/-45 Grad Horizont Ausgleich, automatisch und manuell steuerbar“. Das Ganze in einem kugelgelagerten Carbongehäuse, in dem die Cineflex Hidef so befestigt ist, dass sie in jedem Flugmoment die Bewegung des Hubschraubers in Mikrosekunden, also in Echtzeit, berechnet und die Kamera gegensteuert.

Produktion, Regie und Bildgestaltung: Joseph Vilsmaier

Weitere Produzenten: Markus Zimmer

Auszug aus dem Interview mit dem Regisseur

Hätte man das nicht vor zehn Jahren auch schon drehen können?

Ja, es hätte allerdings zehnmal so viel gekostet. Ich kann mich noch an die Anfänge erinnern, 1972, da haben wir mit dem Hubschrauber in der Schweiz gedreht, ich war Kameramann. Da wurde die Türe ausgebaut, Sperrholzplatten auf Lastwagenfedern, angeschnallt und rausgehangen. Da musste man überdrehen, also schneller, dann war es in der normalen Geschwindigkeit ohne Wackler.

Über die Industrie sprechen Sie dann zum Beispiel auch.

Ja, da zeigen wir Dinge, die der Zuschauer noch nicht gesehen hat. Zum Beispiel gibt es in Augsburg die bekannteste Roboterfirma der Welt, die Audi oder BMW beliefert. Oder MAN, die in Augsburg einen Hochofen betreiben. Das ist Schwerindustrie, da siehst du 18000 PS Schiffsmotoren, die größten Dieselschiffsmotoren der Welt. Das ist im Industrieblock drin, fünf Minuten. Wirzeigen die bayerische Industrie, wie sie keiner kennt. Dazu wird erklärt, dass Bayern und die Industrie in der Wirtschaftskraft europaweit auf dem dritten Platz stehen. Oder was die Eurofighter-Startbahn in Manching angeht. Dazu sage ich nur: Hier wäre das Space-Shuttle gelandet, wenn über Europa etwas schief gegangen wäre. Das reicht. Den Rest sieht man. Oder Donauwörth

Also gibt es noch mehr Zuwanderer nach München nach dem Film.

Ja, und jeder, der herzieht, muss mir eine Gebühr abgeben (lacht).

Könnte man so einen Film auch über Brandenburg drehen?

Freilich. Das geht überall. Gerade heute haben wir ein Angebot aus China bekommen. Die wollen so einen Film. Da sollen wir zwölf Doku’s drehen. Das würde ich sofort machen. Ich müsste dann nach zwei Wochen Dreh immer wieder eine Woche nach München zurück, damit ich kein Heimweh bekomm´.

Concorde Film Verleih präsentiert

eine Produktion der

Clasart Film- und Fernsehproduktion und der Perathon Film- und Fernsehproduktion