REGELN AM BAND, BEI HOHER GESCHWINDIGKEIT Regie: Yulia Lokshina (BRD/Polen/Russland) Bester Dokumentarfilm auf dem Filmfestival Max Ophüls 2020


Kinostart ab 22. Oktober 2020: Gleich der Anfang behandelt das Thema Fleischverarbeitung in einer deutschen Großschlachterei und die Missstände, die dort vorherrschen. Politische Aktionen begleitet das Filmteam, indem sich Gegner den Ungerechtigkeiten der deutschen Fleischwirtschaft in den Weg stellen. Dabei bleibt Regeln am Band… nicht stehen, sondern greift zu auf weitere Brennpunkte und weist auf gesellschaftliche Missstände hin, dass einem die Aneinanderreihung der Sachverhalte bisweilen chaotisch erscheint, kommt es einem hoch in der Fülle wie diese präsentiert werden, da die Serie niemals aufhört, da der menschliche Faktor die Hauptrolle spielt, wenn es darum geht Missstände hervorzubringen, bis die Situation eskaliert und nur noch Leiharbeiter*innen, Sozialarbeiter*innen und institutionalisierte Pflegekräfte die letzte Rettung sind.

Poster

In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische Leiharbeiter*innen des größten deutschen Schweineschlachtbetriebs ums Überleben und Aktivist*innen, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden. Zur gleichen Zeit proben Münchener Gymnasiast*innen das Bertolt-Brecht-Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“, das sich schon 1931 mit Marktmacht und Monopolbildung und der Ausbeutung und Aussperrung von Arbeiter*innen beschäftigte – und reflektieren über die deutschen Wirtschaftsstrukturen und ihr Verhältnis dazu. Verwoben mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Text in den Proben erzählt der Film in unterschiedlichen Fragmenten über Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und Arbeitsmigration in Deutschland. Ein Film über den Zustand der Arbeit und Fragen der Moral, wo offene Landes- und Marktgrenzen für die einen Gefahr und für die anderen Kapital bedeuten.      

Filmwebsite: www.jip-film.de/regeln-am-band-bei-hoher-geschwindigkeit

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