KATHEDRALEN DER KULTUR


DVD, Blu-Ray 2D und 3D erscheint am 26. Februar 2015

Verleih NFP       Spieldauer: 156 Min.      Zum Trailer: Kathedralen der Kultur

Vertrieb: EuroVideo
Bildformate: 16:9 Breitbild
Sprachen: Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1
Extras: Interaktive Menüs, Kapitelanwahl, Interviews, Trailer

Zur ausführlichen Filmbeschreibung

Kathedralen der Kultur ist ein durch und durch beschreibender Film aus einer Perspektive, wie sie ein Zuschauer erzählen würde ohne unbedingt fachliche Vorkenntnisse zu einer der Disziplinen wie Architektur, Musik oder Film haben zu müssen. In den nächsten Tagen kommt der neue Film von Wim Wenders in die Kinos „Every Thing Will Be Fine“. Zur 65. Berlinale erhielt er den Ehrenpreis. Die Dokumentation „Kathedralen der Kultur“ erscheint jetzt auf DVD und Blu Ray. Der Film ist in sechs Teile aufgeteilt, die unterschiedliche Gebäude beschreiben. 

1. Das erste Stück behandelt die Berliner Philharmonie von Architekt Hans Scharoun am Potsdamer Platz, das gelblich scheinende Gebäude, wirkt modern und was es uns erzählt ist genauso. Steht gegenüber der Nationalgalerie von Mies van der Rohe die gerade in begriff ist renoviert zu werden. Die weibliche Erzählerstimme, das Gebäude spricht über sich in der Ich-Person, klingt leicht angeraut. Sich selbst nennt sich das Gebäude die Krönung im Schaffenswerk von Hans Scharoun. Während der Filmepisode werden immer wieder Orchesterproben hörbar. Sir Simon Rattle spricht einige Worte und dirigiert dazu. Der Geist von Hans Scharoun ist lebendig und mit seiner Zigarre tut er dies noch mehr. In der Nazizeit galt seine Arbeit als entartet, so dass viele Projekte, der organischen Architektur zugehörig, erst später nach dem Krieg Gestalt fanden. Gezackte Linien zeichnen im Inneren des Konzertsaals die Deckenkämme. Der Schritt in den Untergrund zeigt zwei Dächer der Berliner Philharmonie, das letztere dient dazu, um die Klangkörper zu dimensionieren. Der Dirigent steht im Mittelpunkt des Saals der Philharmonie, das Orchester ist drumherum Der Schall dringt bis zu den Rängen hinauf. Die Schwierigkeit bestand darin die Akustik des Raumes vorher zu berechnen. Was heutzutage immer noch als schwer gilt auch in einer computergesteuerten Welt. Die Auflösung der zentralen Zuschauerperspektive war seinerzeit revolutionär. Die Zentralperspektive wird auch Kameraperspektive genannt, weil sie in eine Richtung geht. In der BErliner Philharmonie ist jeder Platz erreichbar, der gesamte Innenraum ist organisch verbunden, heißt es im Film.

2. Nächstes Anschauungsobjekt ist die Nationalbibliothek in Moskau. Newski Prospekt. Lange schmale Gänge, überheizte Räume. Welche Perspektive sollte es hier geben? Auch mit dieser Episode ist das beschreibende und erzählende vordergründig bei der Gebäudebeschreibung, die wie ein Rundgang aufgebaut ist. Insofern werden technisch Interessierte enttäuscht sein. Ein Laybrinth der Innenaufnahmen. Die Rotunde ist das Zentrum der Bibliothek. Hinter jedem Buch steht ein Buch. Jede Systematik hat ihre eigene Schönheit.

3. Gefängnis in Halden. Ein langatmiges Unterfangen, die Räumlichkeiten zu filmen. Das Gefängnis aus Stahlbeton entspricht dieser Vorstellung der Materialität. Es ist eine geschützte Welt. Eine hohe Mauer umschließt das Areal. Das Sicherheitspersonal ist für alle Fälle vorbereitet. Die Gefangenen geben ein Bild von sich, sind sortiert. Konstruktiv durchdachte Räume, das ist nicht anders Salt Lake Institute, ein Gebäude von Louis I. Kahn an dem Wissenschaftler arbeiten oder der Opera in Oslo mit Ballettaufführungen und Oper-Inszenierungen, erinnert mit hochragender glatter Fassade irgendwie auch an das Äußere und die gewundenen Gänge im Gefängnis in Halden. Als letztes Gebäude wird noch das fragil wirkende Centre Pompidou in Paris vorgestellt.