Lange hat es gedauert, bis der neue Architekturführer Basel endlich erschienen ist. Ein umfangreiches Nachschlagewerk ist entstanden. Markantes Merkmal ist das hochkantige Format, das ein Lesen auf engem Raum erlaubt. Reich bebildert ist der Band, der mit broschiertem Umschlag zum dehnen und biegen die Dimensionen der Buchkultur sprengen hilft. Insgesamt bringt das Buch einiges an Gewicht mit, dennoch ist der Stadtführer in der Tragetasche als schlankes Utensil mit auf den Weg zu nehmen. Im Grunde ist so ein Werk für jeden Stadtinteressierten unverzichtbar, weil nahezu jedes wichtige Gebäude erwähnt ist.
Zu vielen Gebäuden sind neben farbigen Ausschnittsfotografien auch knappe Grundrisse angefügt, um das Verständnis für das Innenleben der Häuser zu erhöhen. Insofern ist hier eine Arbeit gelungen, die schon einen wissenschaftlichen Hintergrund bietet bei der Suche nach den Örtlichkeiten und Lokalitäten zu Basel. Alle Gebäude in der Publikation wurden neu fotografiert. Weiteres markantes Gebrauchsmerkmal ist der großlettrige Schriftaufzug "Architekturführer Basel", der auf drei Seiten am Buchschnitt aufgetragen feststeht.
Was von außen geheimnisvoll und verschlossen aussehen mag, die unbekannten Häuserwände einer Straße oder eines Platzes, offenbaren ein Gesicht, das vom Mittelalter bis in die Gegenwart ihre bauliche Fortsetzung findet, so umfangreich ist der Band in seiner Ausgestaltung baulicher Gegebenheiten vorgegangen. Das Basel eine bedeutende Architekturstadt ist, das ist nicht neu. Nach der Lektüre des Architekturführers Basel kann dies jedoch auch mit Recht und Fug behauptet werden. Gelegentlich sind auch Innenraumaufnahmen der bezeichneten Gebäude vorhanden.
Vor knapp zwanzig Jahren gab das Architekturmuseum Basel den ‹Architekturführer Basel› zum ersten mal heraus. Dieses Standardwerk dokumentierte umfassend die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Dann war das Buch lange vergriffen und liegt endlich in einer aktualisierten und erweiterten Ausgabe neu vor. Texte wurden überarbeitet und dem neusten Stand der Forschung angepasst. Zudem werden alle relevanten Gebäude, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind, aufgenommen und beschrieben.
Auf den Seiten 174f. findet das Kasernenareal Basel mit dem Ausstellungsraum Klingental Erwähnung. Nach kurzer Einführung in die Baugeschichte des Gebäudeensembles unmittelbar am Rheinufer auf der Kleinbasler Seite folgt eine Beschreibung: "Bis heute provoziert der Hauptbau der Kaserne phantastische Projekte – von partiellen Durchbrüchen bis zum Abbruch. Das Siegerprojekt, Entwurf Focketyn del Rio Studio, von 2013 weist den Weg einer schonenden Neunutzung" – Die Auseinandersetzungen um die Neunutzung gelten als umstritten, bevor es schließlich irgendwann zur Einigung um das Kasernenareal kommen wird. Siehe auch: Atelier-Gemeinschaft Kasernenareal Basel befürchtet nach Umstrukturierung mehr Nachteile als Vorteile für Basler Künstlerschaft
Im Anschluss ist ein umfangreiches zehnseitiges Namens- und Personenregister angeschlossen. Davor befindet sich ein ebenso umfangreiches Ortregister in und aus der Umgebung um Basel, worin auch Straßennamen eingeschlossen werden. Schließlich ist eine genaue und nummerierte Kartierung mit Stadtplanauszügen angefügt, um Basler Örtlichkeiten und Lokalitäten aus dem Architekturführer punktgenau aufzuspüren.
Über die Autorin:
Dorothee Huber (* 1952) studierte Kunstgeschichte an der Universität Basel. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Museum Basel, am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der ETH Zürich, am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur gta der ETH Zürich und am Architekturmuseum Basel. Seit 1991 ist sie Dozentin für Architekturgeschichte am Institut Architektur FHNW.
Architekturführer Basel
Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung
Christoph Merian Stiftung, Schweizerisches Architekturmuseum (Hg.)
von Dorothee Huber
Christoph Merian Verlag, Basel, im November 2014
500 Seiten, 450 meist farbige Abbildungen,
broschiert
Größe: 12 x 25 cm
ISBN 978-3-85616-613-7