SLOW WEST


Coole Sprüche und nicht lang gefackelt in klassischer Westernmanier

Prokino Verleih         Spieldauer: 84 Minuten          DVD Start: 03. Dezember 2015 

Zum Trailer: Slow West   Buch & Regie: Henning Stegelmann  (USA/Neuseeland 2014)

Den klassischen Regeln des Western zu folgen und dem Genre gleichzeitig zu frischem Wind und einem modernen Anstrich zu verhelfen – dieses Kunststück gelingt SLOW WEST auf spannende und unterhaltsame Weise. Die Hauptrolle spielt Shootingstar Kodi Smit-McPhee. Der klassische Western scheint sich somit neu zu erfinden. Nach True Grid (2010) ein weiterer der die rauen Sitten im amerikanischen Westen in klassischer Manier aufzeigt. Mit Pistolen hinterhältige Schurken abknallen. Frauen sind wie ehedem ein seltenes Bild in diesem Genre. Gewinnen mit der Emanzipation aber zunehmend an Selbstbehauptung, wie der Western beweist.

Coole Sprüche und nicht lang gefackelt in klassischer Westernmanier

Prokino Verleih         Spieldauer: 84 Minuten       DVD, Blu-ray und VoD Start: 03. Dezember 2015 

Zum Trailer: Slow West   Buch & Regie: Henning Stegelmann  (USA/Neuseeland 2014)

Den klassischen Regeln des Western zu folgen und dem Genre gleichzeitig zu frischem Wind und einem modernen Anstrich zu verhelfen – dieses Kunststück gelingt SLOW WEST auf spannende und unterhaltsame Weise. Die Hauptrolle spielt Shootingstar Kodi Smit-McPhee. Der klassische Western scheint sich somit neu zu erfinden. Nach True Grid (2010) ein weiterer der die rauen Sitten im amerikanischen Westen in klassischer Manier aufzeigt. Mit Pistolen hinterhältige Schurken abknallen. Frauen sind wie ehedem ein seltenes Bild in diesem Genre. Gewinnen mit der Emanzipation aber zunehmend an Selbstbehauptung, wie der Western beweist. 

Im amerikanischen Westen des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist kaum jemand so sehr fehl am Platz wie Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee). Der naive 16-jährige Sohn aus adligem Hause ist auf eigene Faust aus Schottland aufgebrochen, um das Mädchen zu finden, an das er sein Herz verloren hat. Doch obwohl er mit einem Kompass auf seinem Pferd unterwegs ist und nachts mit Revolver in der Hand schläft, ist er überhaupt nicht vorbereitet auf das Abenteuer, das ihn in Colorado erwartet. Da kommt der wortkarge, aber treffsichere Vagabund Silas (Michael Fassbender), der sich ihm als Wegbegleiter Richtung Westen anbietet, gerade recht. Dass der Fremde dabei auf mehr aus ist als die 100 Dollar, die er für seine Dienste verlangt, ahnt Jay nicht. Denn tatsächlich ist auf seine Angebetete und ihren Vater in der Neuen Welt ein hohes Kopfgeld ausgesetzt – und so sind Wölfe und Indianer bald nicht die Einzigen, die Jay und Silas durch Prärien und Wälder verfolgen.

Den klassischen Regeln des Western zu folgen und dem Genre gleichzeitig zu frischem Wind und einem modernen Anstrich zu verhelfen – dieses bemerkenswerte Kunststück gelingt SLOW WEST auf spannende und unterhaltsame Weise. Die Hauptrolle der ebenso bildgewaltigen wie poetischen Geschichte spielt Shootingstar Kodi Smit-McPhee, der mit der Bestseller-Verfilmung „The Road“ bekannt wurde und zuletzt in „Planet der Affen: Revolution“ zu sehen war.

Ganz allein reist im Jahre 1870 ein 16-Jähriger auf der Suche nach seiner großen Liebe durch die Einsamkeit Colorados. Aus dem fernen Schottland ist Jay (Kodi Smit-McPhee), Sohn der Lady Cavendish, in den amerikanischen Westen gekommen und hat nichts anderes im Sinn, als seine Rose (Caren Pistorius) wiederzufinden. Gemeinsam mit ihrem Vater (Rory McCann) hatte sie die Heimat verlassen, um ein neues Leben zu beginnen. Nachts schläft er nun mit seinem Revolver in der Hand unter dem freien Sternenhimmel, tagsüber sind sein Pferd und ein Kompass seine einzigen Begleiter.

Jay ist in der weiten Fremde allerdings weder allein auf weiter Flur noch schützt ihn seine naive Unbedarftheit vor Gefahrensituationen. Ureinwohner, die aus ihren gebrandschatzten Dörfern fliehen, kreuzen bald ebenso seinen Weg wie ihre schwer bewaffneten Verfolger, die sich auch ihm in den Weg stellen. Die eigene Pistole ist Jay dabei längst nicht die Lebensversicherung, als die er sie erhofft hatte. Vor allem nicht, als sich die Trommel als leer erweist. Doch wie aus dem Nichts taucht genau in dem Moment, in dem Jay um sein Leben fürchten muss, ein Fremder auf und setzt den Widersacher außer Gefecht.

Dass Jay allein keine Chance hat, sein Ziel lebend zu erreichen, daran zweifelt dieser rätselhafte Retter namens Silas (Michael Fassbender) nicht. Zumal sein Weg den Jungen durch den gefährlichen Silver-Ghost-Wald führen wird. Doch der wortkarge, mit den Tücken des Wilden Westens vertraute Fremde bietet sich als Begleiter und Beschützer an – nicht selbstlos, sondern für 100 Dollar, die eine Hälfte sofort, die andere später.

Die Unterschiede der beiden, die nun gemeinsam durch die Wildnis reiten, könnten kaum größer sein. Während der schweigsame Silas durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist und sich nicht in die Karten blicken lässt, sprüht Jay selbst in der unwirtlichen Umgebung vor jugendlich-hoffungsvoller Lebensfreude und erzählt ungefragt von seiner Freundschaft und Liebe zu Rose.

 

 

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