FORGET ABOUT NICK Regie: Margarethe von Trotta (BRD) Kinostart: 07. Dezember 2017


Einerseits bissige Komödie andererseits ein Frauenfilm, der viel über das Zusammenhalten in der Not verrät. Eher untypisch für Maragarethe von Trotta, die auch schon nachdenklichere Filme auf die Leinwand gebracht hat. Das Beste am Stück ist das New Yorker Loft in einem alten Fabrikgebäude im Hinterhof, das durch baulich gezielte Veränderungen zu neuem Leben erweckt wurde. Einmal fällt im Film das gewagte Wort “postmodern”, das könnte auf die bauliche Situation zutreffend sein, die mit sehr viel Geschmack aus einer Industrieanlage ein stylisches New Yorker Homebase geschaffen hat. Der beteiligte EX-Mann spielt dabei nur eine Nebenrolle, tritt quasi als Gönner auf, obwohl er so viel unglückliche Bescherung über die beiden Frauen gebracht hat. An diesen, man muss schon sagen existentiellen Gegebenheiten spinnt sich der Faden im Film seinen Weg entlang. Das geht nicht ohne heftigen Wasserschaden in dem historischen Gemäuer vonstatten. Doch die Frau von Welt beweist auch hier ihre Fähigkeiten und repariert den Schaden auf eigene Weise.  

Eine Filmrezension von Kulturexpress     

Das ehemalige Model Jade und die promovierte Germanistin Maria haben nur Ihren Ex-Mann gemeinsam. Als der weg ist, sollen die Frauen plötzlich zusammen in seinem New Yorker Luxus-Loft leben. Dabei entsteht viel Anspannung, Jade und Maria vertragen sich nicht auf engstem Raum, obwohl das Loft das sie bewohne sehr komfortabel ausgestattet ist und viel Platz für beide hätte.  Zwei Frauen voller Gegensätze mit unterschiedlichen Lebenswelten treffen aufeinander: Model trifft Intellektuelle, Kühle begegnet Gemütlichkeit, Karrierefrau trirauen gebracht hat. fft alleinerziehende Mutter. 

Nicht genug, dass er beide Ehefrauen wegen eines blutjungen Models hat sitzen lassen. Jetzt bringt er sie auch noch in die Situation, sich das Loft teilen zu müssen. Was wie ein verbaler Klein- krieg beginnt, führt die Frauen über einige Umwege zu der subtilen Erkenntnis, dass sie zwar betrogen wurden aber in der Lage sind, das Beste für sich daraus zu machen.

Die Location:

Ausstatter Volker Schaefer, mit dem von Trotta schon mehrfach zusammengearbeitet hat, schuf das eindrucksvolle Loft, das komplett im Studio gebaut wurde. Schaefer und seiner künstlerischen Truppe gelang die Illusion einer großen zweigeschossigen Wohnung mit einer gigantischen Treppe, unten aufgelockert mit offener Küche. Für Maria ist das überwiegend leere Loft ein „Geisterhaus“ – auch durch diese Location springen die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der beiden Frauen sofort ins Auge.

Darsteller

Maria – Katja Riemann
Jade – Ingrid Bolsø Berdal
Nick – Haluk Bilginer
Antonia – Tinka Fürst
Whit-  Fredrik Wagner
Miss Know-it-all – Lucie Pohl
Lawrence, der Makler – Mathias Sanders
Robert, der Anwalt – Robert Seeliger
Caroline – Paula Riemann
Designerin – Dulcie Smart
Schulleiterin – Megan Gay
Paul – Vico Magno
u.v.m.

Stab

Regie: Margarethe von Trotta
Drehbuch: Pam Katz
Kamera: Jo Heim
Ton: Michael Busch, Bernd Hackmann
Szenenbild: Volker Schaefer
Kostüm: Cindy Spiekermann
Musik: Helmut Zerlett
Schnitt: Christian Krämer
Produzentin: Bettina Brokemper / Heimatfilm
Koproduzenten: Medienparks NRW / Hans-Jörg Hegerl, Jérôme Larroque Zentropa Köln

Gefördert durch Film- und Medienstiftung NRW, BKM,
FFF Bayern, Medienboard Berlin-Brandenburg, FFA und DFFF

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