ALLES GELD DER WELT Regie: Ridley Scott (USA) Kinostart: 15. Februar 2018


Es ist einer der aufsehenerregendsten Fälle der Kriminalgeschichte. Im Jahre 1973 wird der 16-jährige Paul (Charlie Plummer), Enkel des milliardenschweren Öl-Magnaten J. Paul Getty (Christopher Plummer), in Rom entführt. Die Kidnapper verlangen 17 Millionen Dollar Lösegeld, doch der reichste Mann der Welt denkt gar nicht ans Bezahlen. Der alte Griesgram hält das Ganze für eine Inszenierung und fürchtet Nachahmer. Das er 13 weitere Enkel hat, fällt dabei im Film gar nicht so sehr ins Gewicht.

Eine Reihe an Protagonisten stellen sich im Laufe des Filmes ein und bringen Kontinuität. Pauls verzweifelte Mutter Gail (Michelle Williams) kämpft um das Leben ihres Sohnes. Unermüdlich versucht sie, den alten Getty umzustimmen und verbündet sich schließlich mit dessen Sicherheitsberater, dem Ex-CIA Mann Fletcher Chace (Mark Wahlberg). Den beiden bleibt nur noch wenig Zeit, bis das Ultimatum abläuft. Trotz historischem Hintergrund spannend gestrickter Thriller, der Eigenschaften des sehenswerten behält. Dabei entsteht kaum Langeweile, die Story erfüllt alle Ansprüche eines spannenden Dramas. Effekte werden nicht überreizt. Vielmehr vermittelt der Film ein Stück Lebensgefühl der siebziger Jahre, politische Hintergründe werden angedeutet und fallen wieder zurück hinter die Kriminalgeschichte. Italien bekommt Farbe ins Gesicht. Marc Wahlbergs Rolle als Vermittler zwischen Pauls Mutter und dem alten Geizkragen J. Paul Getty zeigt Wirkung. Er ist als Berater nicht nur Fiesling, der im Auftrag seines Chefs handelt, sondern entwickelt Format. Drastisch bleibt natürlich die Szene mit dem abgeschnittenen Ohr, was auf dem Filmplakat zu sehen ist.

Am Schluss wird noch ein Blick auf die Nachgeschichte den entführten Gettysohn gewährt, der sein Leben lang gezeichnet bleibt durch das Ereignis und psychiatrisch behandelt werden muss. Was einen enormen Schlagschatten auf den gesamten Film wirft und den Zuschauer auf den Teppich zurückholt. Dennoch behält der Film viele seiner Qualitäten, ist in seiner Abenteuerlichkeit irgendwie gelungen. Auch die von Christopher Plummer nachträglich besetzte Rolle als J. Paul Getty ist passend arrangiert. Dieser hatte die Rolle nur bekommen, da sie im Zuge des Skandals um Kevin Spacey, der ab Ende Oktober 2017 mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung konfrontiert wurde, neu zu besetzen war.

Eine Filmrezension von Kulturexpress

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Zur Website: Alles Geld der Welt                 Originaltitel: All the Money in the World

BESETZUNG und Synchronstimme

Gail Harris MICHELLE WILLIAMS Marie Bierstedt
J. Paul Getty CHRISTOPHER PLUMMER Lothar Blumhagen
Fletcher Chace MARK WAHLBERG Oliver Mink
John Paul Getty III CHARLIE PLUMMER Sebastian Fitzner
Cinquanta ROMAIN DURIS Nico Mamone
John Paul Getty II ANDREW BUCHAN Alexander Doering
Anwalt TIMOTHY HUTTON Oliver Siebeck
Sekretärin STACY MARTIN Nicole Hannak
Iacovoni GIUSEPPE BONIFATI Julien Haggége
Junger John Paul Getty III CHARLIE SHOTWELL Carlos Fanselow
u.v.a.

Synchronfirma RC Production
Kunze & Wunder GmbH&Co.KG

Dialogbuch +
Synchronregie Hannes Maurer

STAB

Regie RIDLEY SCOTT
Drehbuch DAVID SCARPA
Nach dem Sachbuch von JOHN PEARSON
Produktion CHRIS CLARK, QUENTIN CURTIS, MARK HUFFAM,
RIDLEY SCOTT, BRADLEY THOMAS, KEVIN J. WALSH
Ausführende Produktion DAN FRIEDKIN
Kamera DARIUS WOLSKI
Schnitt CLAIRE SIMPSON
Musik DANIEL PEMBERTON
Ausstattung ARTHUR MAX
Kostüme JANTY YATES
u.v.a.

FSK ab 12 freigegeben

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