Preisträger der 60. Nordischen Filmtage Lübeck NDR Filmpreis für isländische Abenteuerkomödie "Gegen den Strom"


17 Filme waren bei den 60. Nordischen Filmtagen Lübeck ins Rennen um den NDR Filmpreis gegangen. Am Ende entschied sich die Jury für die isländische Komödie “Gegen den Strom”. Der 100-minütige Spielfilm des Regisseurs Benedikt Erlingsson nimmt sich des ernsten Themas Umweltzerstörung an, aber mit Leichtigkeit und ohne es lächerlich zu machen, so die Ankündigung im Festivalprogramm. Der NDR Filmpreis, der seit 1990 im Rahmen der Nordischen Filmtage verliehen wird, wurde am Sonnabend, 3. November, im Rahmen einer Gala im Theater Lübeck übergeben. Durch den Abend führte Yared Dibaba.

Volker Thormählen, Direktor des NDR Landesfunkhauses Schleswig-Holstein: “Wir haben im NDR-Landesfunkhaus den Ostseeraum besonders intensiv im Blick. Schleswig-Holstein hat eine wichtige und spannende Brückenfunktion in diesen faszinierenden Kulturraum hinein – und die Nordischen Filmtage sind jedes Jahr ein Schaufenster für Kreativität und Erzählkunst aus dem Ostseeraum, die gar nicht genug Aufmerksamkeit erhalten können. Der Film ‘Gegen den Strom’ von Benedikt Erlingsson und seinem Team ist dafür ein herausragendes Beispiel – herzlichen Glückwunsch!”

Die Jury begründete ihre Wahl so: “Ein Film, der Mut macht in einer Zeit, in der es an positiven Erzählungen mangelt. Mit filmischem Augenzwinkern, unterhaltsam und spannend, mit Einfallsreichtum, einer brillanten Protagonistin und der überwältigen isländischen Natur wird der Zuschauer mitreißend, emotional und humorvoll mit globalen Problemen konfrontiert.”

Die zentrale Figur in “Gegen den Strom” (Kinostart in Deutschland: 13. Dezember) ist Halla, gespielt von Halldóra Geirhardsdóttir. Nach außen eine unauffällige Mittvierzigerin, ist Halla zugleich eine ausgebuffte Öko-Aktivistin. Im Alleingang will sie verhindern, dass die Natur weiterhin Wirtschaftinteressen geopfert wird. Bei ihren Guerilla-Aktionen schreckt sie selbst vor Sabotage nicht zurück. Mitten in ihrem Kampf erhält Halla jedoch eine überraschende Nachricht…

Mitglieder der Jury des NDR Filmpreises waren in diesem Jahr Marieanne Bergmann, freie Beraterin für Filme und Projekte in Hamburg, die Schauspielerinnen Lisa Karlström und Mette Lysdahl, die Regisseurin Susanna Salonen sowie Patrick Poch, NDR Redakteur in der Abteilung Film, Familie und Serie.

Das NDR Fernsehen zeigt anlässlich der 60. Nordischen Filmtage in Lübeck noch bis zum 2. Dezember eine skandinavische Filmreihe u. a. mit vier Folgen des Serienkrimis “Rebecka Martinsson” (Sonntag, 4., 11., 18. und 25. November). Die Filmreihe schließt am 2. Dezember mit dem Familiendrama “Höhere Gewalt” des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund, 2014 in Cannes preisgekrönt.

Preisträger der 60. Nordischen Filmtage Lübeck: „Gegen den Strom“ aus Island gewinnt vier Preise – neuer „Preis für das beste Spielfilmdebüt“ für „Die kleine Genossin“ aus Estland

Insgesamt vier Mal kam Darsteller Juan Camillo Roman Estrada auf die Bühne des Theater Lübeck, um die Auszeichnungen für den isländischen Spielfilm „Gegen den Strom“ (Kona fer í stríd) von Benedikt Erlingsson. entgegen zu nehmen: Dazu zählen neben dem mit 12.500 Euro dotierten NDR Filmpreis, der mit 2.500 Euro dotierte Baltische Filmpreis für einen nordischen Spielfilm sowie der Kirchliche Filmpreis Interfilm, gestiftet vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg (dotiert mit 5.000 Euro). Auch der Publikumspreis der „Lübecker Nachrichten“, ausgestattet mit5.000 Euro, ging an „Gegen den Strom“ von Benedikt Erlingsson, dessen Spielfilmdebüt „Von Pferden und Menschen“ 2013 die Nordischen Filmtage Lübeck eröffnet hatte. Regisseur Benedikt Erlingsson schickte einen persönlichen Dank per Video an die anwesenden Jurys und Gäste der Verleihung. Zuvor war es in der Geschichte des Festivals noch keinem Film gelungen, vier Preise auf sich zu vereinen.

“Gleich vier Preise – ‚Gegen den Strom’ und die 60. Nordischen Filmtage waren eine Traumkombination, besser geht es nicht! Wir sind natürlich hocherfreut und bedanken uns, auch im Namen von Benedikt Erlingsson, bei den Juries und beim Publikum und freuen uns jetzt schon auf die 61. Ausgabe. Lübeck rockt!”, so Björn Hoffmann, Geschäftsführer des deutschen Verleihs Pandora Film.

Der erstmalig vergebene Preis des Freundeskreises für das Beste Spielfilmdebüt, der mit 7.500 Euro dotiert ist, ging an „Die kleine Genossin“ (Seltsimees laps) von Regisseurin Moonika Siimets aus Estland. Erstmals hatte mit „Die kleine Genossin“ ein Spielfilm aus dem Baltikum die Nordischen Filmtage Lübeck eröffnet. Über den Kinder- und Jugendfilmpreis der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung, dotiert mit 5.000 Euro, konnte sich ebenfalls ein Regietalent freuen: Gudrun Ragnarsdóttir aus Island gewann mit ihrem Film „Sommerkinder“ (Sumarbörn). Der Preis der Kinderjury des Radisson Blu Senator Hotels (Preisgeld: 5.000 Euro) ging an Ted Kjellssson aus Schweden für seinen Film „Allein im All“ (Ensamma i rymden). Der mit 2.500 Euro dotierte Dokumentarfilmpreis der Lübecker Gewerkschaften ging in diesem Jahr nach Finnland: Regisseur Antti Haase nahm ihn für seinen Film „Die das Licht brachten“ (Valontuoja) entgegen.Über den seit 2018 mit 5.000 Euro ausgestatteten CineStar Preis, gestiftet von der CineStar-Gruppe für einen Kurzfilm im Filmforum, freute sich die Berliner Regisseurin Esther Niemeier, deren Film „Tracing Addai“ gewann.

Die Nordischen Filmtage Lübeck, eine Veranstaltung der Hansestadt Lübeck, sind das größte Festival auf dem europäischen Kontinent für aktuelles Filmschaffen aus den nordischen und baltischen Ländern sowie aus Norddeutschland. Am morgigen Abschlusstag des Festivals laufen nochmals alle Filme aus dem Spielfilmwettbewerb, darunter auch der Publikumspreisgewinner.

Die Preisträger und Lobenden Erwähnungen der 60. Nordischen Filmtage Lübeck:

NDR Filmpreis:
GEGEN DEN STROM (Kona fer í stríd), Regie: Benedikt Erlingsson, Island/Frankreich/Ukraine

Preis des Freundeskreises für das Beste Spielfilmdebüt:
DIE KLEINE GENOSSIN (Seltsimees laps), Regie: Moonika Siimets, Estland

Publikumspreis der “Lübecker Nachrichten”:
GEGEN DEN STROM (Kona fer í stríd), Regie: Benedikt Erlingsson, Island/Frankreich/Ukraine

Kirchlicher Filmpreis INTERFILM:
GEGEN DEN STROM (Kona fer í stríd), Regie: Benedikt Erlingsson, Island/Frankreich/Ukraine

Baltischer Filmpreis:
GEGEN DEN STROM (Kona fer í stríd), Regie: Benedikt Erlingsson, Island/Frankreich/Ukraine

Dokumentarfilmpreis der Lübecker Gewerkschaften:
DIE DAS LICHT BRACHTEN (Valontuoja), Regie: Antti Haase, Finnland

Eine Lobende Erwähnung geht an:
RODEO,Regie: Raimo Joerand, Kiur Aarma; Estland / Finnland

CineStar-Preis:
TRACING ADDAI, Regie: Esther Niemeier, Deutschland

Kinder- und Jugendfilmpreis:
SOMMERKINDER (Sumarbörn), Regie: Gudrun Ragnarsdóttir, Island / Norwegen

Preis der Kinderjury:
ALLEIN IM ALL (Ensamma i rymden), Regie: Ted Kjellsson, Schweden

Eine Lobende Erwähnung geht an:
ESPEN UND DIE LEGENDE VOM BERGKÖNIG(Askeladden – I Dovregubbens Hall),

Regie: Mikkel Brænne Sandemose, Norwegen / Irland / Tschechien
www.filmtage.luebeck.de

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