Kinostart 15. Oktober 2020: Sein ganzes Leben lang hat der pensionierte Straßenbauingenieur Angus Stewart (Richard Dreyfuss) davon geträumt, als Astronaut ins All zu fliegen. Mit 75 Jahren rückt die Erfüllung seiner Vorstellung plötzlich noch einmal in greifbare Nähe: Im ersten kommerziellen Weltraumflug des visionären Selfmade-Milliardärs Marcus Brown (Colm Feore) soll ein Freiflugticket über einen nationalen Wettbewerb vergeben werden. Angus, weit über der Altersgrenze, manipuliert sein Geburtsdatum und nimmt am Wettbewerb teil. Gegen jede Chance kämpft er gegen Vorurteile, seine eigene schwindende Gesundheit, seine Familie und gegen die Zeit, um das Ticket zu gewinnen und die Reise seiner Träume anzutreten.
Die bittersüße Comedyshow hat etwas Ausgedachtes, mehr ist davon nicht zu halten. Meiner Meinung steht ASTRONAUT für die Metapher des Älterwerdens. Unterhaltung kann auch was Positives haben, besonders in schweren Zeiten, indem Wünsche und Sehnsüchte offenbar werden, die sonst in einer alten Schlummertruhe versauern müssten. Und das will niemand auch nicht der kleine Junge aus der Nachbarschaft, mit dem sich Angus anfreundet, um dessen Willen die Inszenierung vom Raumflug stattfindet. Die Flucht aus der Einsamkeit in ein einsames und beinahe aussichtsloses Abenteuer wenn nicht eine Reise ins Nirwana, hebt ab vom täglichen Einerlei.
Der Traum ins All zu fliegen, kann in dieser Form nicht in Erfüllung gehen, denn welche Vorbereitungen aus technisch-gesundheitlicher Sicht getroffen werden müssten, wird im Film viel zu oberflächlich abgehandelt. Eine Gute-Nacht- und Sandmännchen-Geschichte sind das höchste der Gefühle, die geboten werden. Die Idee, dass alternde Menschen irgendwann auf eine Reise zum Mars geschickt werden, was eine Reise ohne Rückkehr wäre, ist aus ethischer Sicht längst nicht geklärt. Wird im Film in diesem Sinne auch gar nicht thematisiert. Aus meiner Sicht handelt es sich nach bester Manier um eine Hollywood-Produktion, mehr Schein als Sein. Dem Film geht es darum, einen Splin auszuleben, der sich bei den Beteiligten festsetzt. Das kann nur eine Floskel sein, in der willkürlich jemand ein Preisausschreiben gewinnt, gesponsert und werbegerecht vermarktet.
Die hr3-Morningshow-Moderatoren Tanja und Tobi feiern ihre Premiere als Synchronsprecher. In der Tragikomödie ASTRONAUT sind sie als deutsche Off-Stimmen zu hören.
In mehreren Szenen sind die beiden hr3-Moderatoren zu hören: Tanja spricht den Part einer Ärztin, die mit der Hauptfigur Angus über seinen Gesundheitszustand spricht, Tobi leiht seine Stimme einem Radiomoderator, dem Angus lauscht, als er von der Bewerbung für das Astronauten-Programm hört. Außerdem sind beide als Moderatorenduo einer Radioshow zu erleben. Hauptdarsteller des Films ist Oscar-Preisträger Richard Dreyfuss. Als 75-jähriger Angus nimmt er noch einmal Anlauf, um – im wahrsten Sinne des Wortes – nach den Sternen zu greifen. Nachdem Richard Dreyfuss in DER WEISSE HAI auf Monsterjagd ging und in UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART in ein UFO stieg, folgt er in dieser herzerwärmenden Tragikomödie erneut dem Ruf des Weltalls.
Originaltitel: ASTRONAUT, Genre: Tragikomödie, , Land: Kanada, Jahr: 2019, Laufzeit: 97 Minuten, Vorführformat: DCP, Format: Cinemascope, Sprachfassung: DtF, OV in ausgewählten Kinos, FSK ab 6, Verleih: JETS Filmverleih & Vertrieb
Cast | |
Richard Dreyfuss Lyriq Bent Krista Bridges Colm Feore Richie Lawrence Graham Greene |
Angus Jim Molly Marcus Barney Len |
Crew | |
Buch & Regie Kamera Schnitt Produzenten Musik |
Shelagh McLeod Scott McClellan Tiffany Beaudin Jessica Adams, JA Productions, Sean Buckley, Buck Productions Virginia Kilbertus |
Anmerkung: Der JETS Filmverleih & Vertrieb wurde Anfang 2020 von William Peschek gegründet, um den vielfältigen Filmprojekten der JETS Ko-Produktionsinitiative und deren Filmemachern eine Distributionsplattform im deutschsprachigen Raum zu bieten. Zusammen mit der Produktionsfirma WEP Productions engagiert sich das Unternehmen in internationalen Filmprojekten, an denen auch deutsche Filmemacher mitwirken.
ASTRONAUT von Shelagh Mcleoad mit Richard Dreyfuss in der Hauptrolle ist der erste Spielfilm, der vom JETS Filmverleih & Vertrieb in Deutschland vermarktet wird. Der Film wurde im Jahr 2017 im Rahmen der JETS Initiative, von einer internationalen Jury als bestes kanadisches/englisches Filmprojekt gekürt.
Der JETS Filmverleih & Vertrieb verfolgt das Ziel, einen Mix aus hochkarätigen deutschen und internationalen unabhängigen Filmen in sein Portfolio aufzunehmen. Geplant ist es auch, Debütfilm-Regisseure und -Produzenten zu unterstützen.