Immunsystem und Hygiene: Gemeinsam gegen Krankheitserreger


Mit den richtigen Hygiene-Maßnahmen im Haushalt kann die Anzahl an Mikroorganismen zu Hause verringert und unsere Abwehrkräfte entlastet werden. Damit sind wir vor Krankheitserregern besser geschützt. Gerade in der Winterzeit, in denen sich Menschen häufiger in Innenräumen aufhalten, kann mit einem sauberen Zuhause einiges bewirkt werden. Eine weitere Nachricht ist: Bereits kleine Hygiene-Maßnahmen, die mit wenig Aufwand umzusetzen sind, können das Immunsystem unterstützen.
 

Mikroorganismen reduzieren – Handhygiene hilft dabei
 

Der wichtigste Hygiene-Tipp ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife – besonders wenn man gerade nach Hause gekommen ist. Wichtig ist es dabei, die angefeuchteten Hände gründlich einzuseifen und darauf zu achten, dass die Seife auch auf alle Daumen- und Fingerkuppen, die Handinnenflächen und in die Fingerzwischenräume gelangt. Nach zwanzig bis dreißig Sekunden die Hände unter fließendem Wasser gründlich abspülen und mit einem sauberen Handtuch abreiben. Benutzte Handtücher am besten so aufhängen, dass sie schnell trocknen, um eine Vermehrung von Mikroorganismen zu verhindern. Wer ganz sicher gehen will, sollte für jedes Haushaltsmitglied ein eigenes Handtuch zur Verfügung stellen und dieses nach spätestens zwei Tagen zur Wäsche geben. Die Handtücher dann bei einer Waschtemperatur von 60 Grad Celsius mit einem Voll- oder Universalwaschmittel in Form von Pulver, Granulat oder Tabletten waschen. Lebt im Haushalt eine Person mit besonders schwachem Immunsystem oder einer ansteckenden Krankheit, z. B. einer Magen-Darm-Infektion, können auch Desinfektionsmittel für Hände und Oberflächen zum Einsatz kommen. Hier gilt es, die richtige Menge zu verwenden, gründlich zu verteilen und ausreichend lange einwirken zu lassen. Die Gebrauchsanweisung sollte unbedingt befolgt werden.

Die Verbreitung von Mikroorganismen eindämmen – Oberflächen reinigen

Zusätzlich ist es wichtig, Oberflächen sauber zu halten, die mit den Händen im Alltag häufig berührt werden. Auch Flächen, die bei der Lebensmittelzubereitung benutzt werden, sollten besondere Aufmerksamkeit erfahren. Wichtig zu wissen: In der Küche finden sich durch die Verarbeitung von Nahrungsmitteln meist mehr Mikroorganismen als im Badezimmer. Rohe Lebensmittel, insbesondere Fleisch, sollen stets auf separaten Schneidebrettchen verarbeitet werden. Damit sie nicht verwechselt werden, empfiehlt es sich, farblich verschiedene Brettchen zu verwenden. Aus hygienischer Sicht ist es optimal, wenn Schneidebrettchen im Geschirrspüler gereinigt werden.
 

Bei der Reinigung der Flächen ist kein übermäßiger Aufwand notwendig. Vielmehr geht es um das richtige Maß an Regelmäßigkeit und Gründlichkeit. Die Reinigung sollte am besten direkt nach der Benutzung erfolgen und auch das Abtrocknen einschließen – so kann einer Verbreitung der Mikroorganismen im Haushalt entgegengewirkt werden.

„Mit den üblichen Reinigungsmethoden erreicht man in den meisten Fällen eine ausreichende Hygiene im Haushalt. Gezielte zusätzliche Maßnahmen, wie Waschen bei 60 Grad Celsius mit einem Voll- oder Universalwaschpulver, können dann unterstützen, wenn etwas mehr Hygiene gefragt ist, zum Beispiel bei Infektionen in der Familie“, sagt Dirk Bockmühl, Professor für Hygiene und Mikrobiologie an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve, zu dem richtigen Maß an Hygiene.
 

Luftqualität verbessern – Die richtige Reinigung von Heizkörpern

Die regelmäßige Reinigung von Heizkörpern sorgt für ein besseres Raumklima und entlastet damit die Atemwege.

Regelmäßiges Lüften beugt der Schimmelbildung vor. Besonders wichtig ist gründliches Lüften, damit Feuchtigkeit aus dem Bad, der Küche und den Schlafzimmern ins Freie entweichen kann. Gleichzeitig wird die Staubmenge in der Luft verringert, was die Nasenschleimhaut entlastet, die Krankheitserreger abwehrt.

Zweimal im Jahr sollten die Heizkörper vom Staub befreit werden. Das steigert zudem die Heizleistung. Zwischen Lamellen und dem meist schwer zugänglichen Raum hinter dem Heizkörper verstecken sich „Wollmäuse“, tote Insekten und Staub. Hier helfen spezielle Bürsten mit feinen, weichen Borsten und langem Stiel oder eine schmale Düse am Staubsauger bei der Reinigung. Die Außenflächen der lackierten Heizkörper säubert man am besten mit Wasser und ein wenig Allzweckreiniger. Dabei sollten keine Schwämme mit harter Scheuerschicht benutzt werden.
 

Haushaltshygiene lohnt sich doppelt – Eine saubere Wohnung macht auch glücklich

Und noch eine gute Nachricht: Neben der Unterstützung des Immunsystems hebt Hygiene auch die Laune der Haushaltsmitglieder. Laut einer Online-Umfrage von Statista, die 2020 im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) durchgeführt wurde, sind 61 Prozent der Befragten in einem sauberen und aufgeräumten Zuhause zufriedener. Durchschnittlich 21 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass Saubermachen sie „zufrieden“ oder sogar „glücklich“ mache. Und gute Stimmung kann gerade im meist grauen Winter nicht schaden.

Weitere Hygienetipps rund um den eigenen Haushalt und Informationen zu der zitierten Studie

www.ikw.org/haushaltspflege/

Meldung: IKW

Print Friendly, PDF & Email