Architektenkammer Hessen zu Green Deal Hessischer Architektentag 2021


Der Schwerpunkt des diesjährigen Hessischen Architektentags mit seinem Green Deal will neue Prioritäten zu weiteren Aktivitäten innerhalb der Kammer setzen, die zu einem nachhaltigen Wandel in Planen und Bauen führen. Dieser Ansatz steht in logischer Folge der Themenreihe der vergangenen Hessischen Architektentage. Nach der Auseinandersetzung mit kostengünstigem Wohnen für alle (2016), der Analyse des Zukunftsbilds Wohnen in mittel- und kleinstädtischen sowie ländlichen Räumen (2017) und der Beschäftigung mit Smart Home – Wie werden wir in Zukunft wohnen (2018) setzte die Veranstaltung 2019 auf ungenutzte Potenziale für den Wohnungsbau. Im vergangenen Jahr bestimmten Chancen von Urban Mining die Diskussion, da auch sie schon einen bedeutenden Anteil bei der Realisation des Green Deal bieten.

Brigitte Holz, Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen und Gastgeberin der Tagung am 26. Oktober mit knapp 700 Teilnehmenden, eröffnete den Hessischen Architektentag 2021. Dabei standen im Vordergrund aktuelle und zukünftige Herausforderungen des Green Deals: Von Klima- und Ressourcenschutz, Bestandserhaltung und -aufwertung über den Umgang mit sozialverträglichem Bauen bis hin zur Digitalisierung und der Mobilitätswende. In ihrer Begrüßungsrede erklärte sie: „Wir sollten uns von Gebäudebestand nur sehr wohlüberlegt trennen. Seine energetische, funktionale und gestalterische Sanierung ist eine Herkules-Aufgabe, die eng verknüpft ist mit Urban Mining und der von der EU-Kommission ausgerufenen Renovation Wave. Hier sind wir als Architekt*innen besonders gefordert, da wir für Generationen die Verwendung von Ressourcen in Form von grauer Energie bestimmen. Unser Handeln beeinflusst die energetische Bilanz und die Klimaresilienz von Stadt und Land. Eine ganzheitliche Betrachtung von Gebäude und Quartier, von Landschafts- und Infrastrukturplanung ist die entscheidende Voraussetzung für nachhaltige Entwicklungen.“ Der spannende Blick richtet sich auch nach Berlin, was passiert dort?

Neben AKH-Präsidentin Brigitte Holz und dem hessischen Staatssekretär Jens Deutschendorf, der überleitend meinte, es gelte hochgesteckte Ziele einzuhalten, um bezahlbares Wohnen in Hessen zu ermöglichen. Eine Renovierungswelle im Wohnungsbau soll auch durch das Neue Europäische Bauhaus angestoßen werden, das sagte er, indem er sein Wort weitergab an Referentin Ruth Reichstein, Europäische Kommission, I.D.E.A.-Beratungsgremium der Kommissionspräsidentin (New European Bauhaus – Die Idee). Es folgten Jette Cathrin Hopp von Snøhetta, Oslo (Continuous Reinvention – Architektur neu denken), Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor Emeritus des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Potsdam sowie Gründer und Co-Geschäftsführer, Bauhaus der Erde gGmbH (Carbon Positive – Das Bauhaus der Erde), Prof. Eike Roswag-Klinge, ZRS Architekten, Berlin (Creating Natural Change – Bauen in planetaren Grenzen), Dr. Verena Brehm, cityförster, Hannover (Creating Better Places – Bauen für die Gesellschaft) und Susanne Wartzeck, Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz, Architektin und Präsidentin BDA (Renovation Wave – Den Bestand weiterbauen). Die Moderation während des Hessischen Architektentages 2021 übernahm Mechthild Harting, Redakteurin F.A.Z., Rhein-Main-Zeitung.

Meldung und Foto (c) AKH, Wiesbaden

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