Beschluss zum Neubau des Schauspiels Frankfurt – eine noch korrigierbare Fehlentscheidung Kolumne


Die Entscheidung des Frankfurter Stadtparlaments am 12. Dezember für den Neubau des Schauspiel Frankfurt auf dem Grundstück der Sparkasse an der Neuen Mainzer Straße ist eine Jahrhundert-Fehlentscheidung. Doch nun muss sich überhaupt erst einmal zeigen, ob der heutige Beschluss Bestand hat. Die EU Kommission muss dem fragwürdigen Grundstücksdeal noch zustimmen, die Haushaltspolitiker haben die erforderlichen Finanzen noch nicht in den Haushalt eingestellt, die Denkmalbehörde hat noch keine Genehmigung zur Zerstörung der betroffenen Denkmale erteilt. Auch eine Reihe von fachlichen Fragen sind noch ungeklärt – vom Umbau der Neuen Mainzer Straße bis zum Betrieb einer Doppelgroßbaustelle an dem Standort.

Bevor weitere Fakten geschaffen werden, besteht weiterhin die Chance, über alternative, geeignetere Lösungen nachzudenken. Noch kann sich die Stadtpolitik eines besseren besinnen. Geboten wäre, die sachlich unbegründete Tabuisierung einer Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz aufzuheben, und somit nicht nur 300 Millionen Euro und 6 Jahre zusätzliche Bauzeit einzusparen, sondern zu einem städtebaulich viel besseren Resultat zu kommen. Doch selbst wenn es bei der Teilung beider Häuser bleiben sollte, gäbe es für das Theater in der Innenstadt wesentlich bessere Standorte als die Neue Mainzer – ob etwa an der Alten Oper (Opernplatz 2 ) oder auf der Zeil, wo das Kaufhaussterben begonnen hat.

Alfons Maria Arns (Freier Kulturhistoriker)
Jens Jakob Happ (Architekt)
Prof. Dr. Maren Harnack (Frankfurt University of Applied Sciences)
Hanns-Christoph Koch (Deutscher Werkbund Hessen)
Martina Metzner (freie Journalistin, abaut)
Prof. Dr. Philipp Oswalt (Universität Kassel)

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Initiative Zukunft Städtische Bühnen Frankfurt

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