Fritz Bauer Forum in Bochum Bibliothek, Büros und Veranstaltungsort


Das Fritz Bauer Forum ist beheimatet in der im Baustil des sogenannten Brutalismus 1973/1974 errichteten ehemaligen Trauerhalle, die bei der Erweiterung des von 1935 bis 1939 östlich der Immanuel-Kant-Straße in Bochum angelegten Zentralfriedhofs entstand. Die veränderte Begräbniskultur führte dazu, dass der östliche Teil des Friedhofes kaum noch belegt und die Trauerhalle nicht mehr genutzt wird. Das stillgelegte Gebäude erwarb die Buxus-Stiftung für Menschenrechte, Demokratie und soziale Gerechtigkeit, die es als Bibliothek, Stiftungs-Büros und Veranstaltungsort nutzen wird. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert und beim Festakt durch ihre Abteilungsleiterin Denkmalförderung Annette Liebeskind vertreten ist, unterstützte die Restaurierung der Bleiverglasung und die Sanierung der Betonfassaden der Halle vor drei Jahren mit 80.000 Euro. Das Gebäude ist eines von über 880 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Zum Objekt: 

Die Trauerhalle wurde als skulptural gestalteter Bau in schalungsrauem Sichtbeton über einem quadratischen, gläsernen Sockelgeschoss errichtet. Der Einraum gliedert sich in drei übereinander angeordnete Zonen, die im Erdgeschoss auf je drei Stahlbetonstützen ruhen. Zwischen die Stützen ist eine farbige Bleiverglasung in abstrakten Formen gespannt. Über dem Erdgeschoss erhebt sich ein auf Stützen weit hervorragendes horizontales, walmdachartig ansteigendes Sichtbetonelement. Dem folgt eine vertikale, mehrfach eckig vor- und zurückspringende, gestaffelte, hohe Sichtbetonzone. Den in Sichtbeton gestalteten Innenraum prägen die Buntglasfenster und der Fußboden aus roten Klinkerplatten. Eine Abtrennung zum tieferliegenden Harmonium ist als abstraktes Sichtbetonrelief gestaltet.

Meldung: Deutsche Stiftung Denkmalschutz., DSD, Bonn