BARFUSS AUF NACKTSCHNECKEN (Frankreich 2010)


Alamode Verleih                Spieldauer: 103 Min.                Kinostart:  05. Mai 2011

Lily (Ludivine Sagnier) ist anders. Sie lebt in einer skurrilen Fantasiewelt und macht meistens das, wozu sie gerade Lust hat. Zusammen mit ihrer Mutter wohnt sie in einem idyllischen Landhaus. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist es an Lilys Schwester Clara (Diane Kruger), die mit einem Anwalt verheiratet ist und in Paris lebt, für Lily da zu sein.

Unter dem Einfluss der eigenwilligen und freiheitsliebenden Lily findet Clara mehr und mehr Geschmack an der von Lily vorgelebten Ungebundenheit. Sie beginnt, ihr konformes Leben in Frage zu stellen. Eine gewaltige Herausforderung für ihre Ehe und gleichzeitig die Wiederentdeckung der Nähe zwischen zwei ungleichen Schwestern. “Barfuß auf Nacktschnecken” ist ein wunderbar verspielter Sommerfilm von Fabienne Berthaud mit Ludivine Sagnier und Diane Kruger. Der Film erhielt 2010 in Cannes den Art Cinema Award.

Alamode Verleih            Spieldauer: 103 Minuten               Kinostart:  05. Mai 2011

Französischer Originaltitel:   Pieds nus sur les limaces

 

Lily (Ludivine Sagnier) ist anders. Sie lebt in einer skurrilen Fantasiewelt und macht meistens das, wozu sie gerade Lust hat. Zusammen mit ihrer Mutter wohnt sie in einem idyllischen Landhaus. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist es an Lilys Schwester Clara (Diane Kruger), die mit einem Anwalt verheiratet ist und in Paris lebt, für Lily da zu sein.

Unter dem Einfluss der eigenwilligen und freiheitsliebenden Lily findet Clara mehr und mehr Geschmack an der von Lily vorgelebten Ungebundenheit. Sie beginnt, ihr konformes Leben in Frage zu stellen. Eine gewaltige Herausforderung für ihre Ehe und gleichzeitig die Wiederentdeckung der Nähe zwischen zwei ungleichen Schwestern. “Barfuß auf Nacktschnecken” ist ein wunderbar verspielter Sommerfilm von Fabienne Berthaud (Frankie) mit Ludivine Sagnier (Swimming Pool, 8 Frauen) und Diane Kruger (Inglourious Basterds, Mr. Nobody, Troja). Der Film erhielt 2010 in Cannes den Art Cinema Award.

 

 „Sind die Zwänge unserer Erziehung, die Werte, die man uns einbläut  – Geld, materieller Wohlstand, Erfolg im Beruf, Vernunft in Herzensangelegenheiten usw. – nicht allzu oft Schuld an unserem Unglück?“
                                                                                                                              Fabienne Berthaud

Zum Trailer:  Barfuss auf Nacktschnecken

Erzählt wird die Geschichte von zwei ungleichen Schwestern, die der plötzliche Tod der Mutter wieder zusammenbringt. Die vernünftige Clara will sich aufopferungsvoll um ihre Schwester kümmern – und merkt erst spät, dass sie ihre Schwester mindestens ebenso sehr braucht wie diese sie. Denn was Lily ihrer Schwester und allen Menschen in ihrem Umfeld auf eine so einzigartige Weise vorlebt, ist ihre entwaffnende Aufrichtigkeit und Kompromisslosigkeit – sich selbst und auch allen Menschen gegenüber. “Barfuß auf Nacktschnecken” ist ein Plädoyer das Hier und Jetzt in vollen Zügen auszukosten und sich von gesellschaftlichen Normen nicht einengen zu lassen.

So leuchtend, farbenfroh und einzigartig wie Lily selbst sind auch die Bilder mit denen Fabienne Berthaud ihre Geschichte erzählt. Die französische Künstlerin Valérie Delis hat das Szenenbild des Films gestaltet, um dem Film auch hier visuell die Originalität und Verspieltheit einzuhauchen, die seiner Protagonistin entspricht.

 

Eine Posse, denn was nicht verraten wird, sind die plötzlichen Übergriffe auf Lily, die Hauptperson im Film ist. Das geschieht meist nebenher und mag bis zu einem Grad der dramaturgischen Inszenierung des Films entsprechen. Es lenkt aber nicht ab von der Frage, ab wann Lily zum Opfer wird? Lilys freizügige Einstellung gegenüber dem Leben ist nicht von heute, sondern rührt aus der Vergangenheit, indem auf die Flower-Power Jahre mit sozialpädagogischem Anspruch verwiesen wird. Der Film könnte auch heißen: “Ich versprach dir nie einen Rosengarten” oder Pippi Langstrumpf auf Französisch.

 

Besetzung
Diane Kruger  –  Clara

Ludivine Sagnier  –   Lily
Denis Ménochet  –  Pierre
Brigitte Catillon  – Odile, Pierres Mutter
Jacques Spiesser  –  Paul, Pierres Vater
Anne Benoît  –  Mireille
Jean-Pierre Martins  –  Jonas
Gaëtan Gallier  –  Dan
Reda Kateb  –  Seb
Côme Levin  –  Paulo 

 

STAB
Regie: Fabienne Berthaud

Drehbuch:  Fabienne Berthaud
Pascal Arnold
Produktion:  Bertrand Faivre
Kamera:  Fabienne Berthaud
Nathalie Durand
Schnitt:  Pierre Haberer
Szenenbild:  Valérie Delis

Orginalmusik:  Michael Stevens

 

 

 

 

 

 

 

 

Technische Daten
Länge 103 Min.

Bildformat 2,35:1
Tonformat Dolby SRD

 

Interview mit Fabienne Berthaud

 

Wann wurde die Idee zu „Barfuß auf Nacktschnecken” geboren?
Die Figur der Lily ist durch ein Mädchen inspiriert, das zu Behandlungszwecken in jener Klinik untergebracht war, in der wir damals „Frankie“ drehten. Letztlich ist „Barfuß auf Nacktschnecken” eine logische Fortsetzung meiner bisherigen Arbeit: Phantasiewelten und Grenzerfahrungen zählen ebenso zu den Themen, die mich laufend beschäftigen, wie die Unangepasstheit und die Zerbrechlichkeit meiner Protagonisten.

 

Wann haben Sie in Erwägung gezogen, Diane Kruger, der Hauptdarstellerin ihres vorigen Films „Frankie”, die Rolle von Lilys älterer Schwester Clara anzuvertrauen?
Ich habe mir das nicht überlegt: Das war einfach so, es lag auf der Hand! Wir hatten einfach Lust, erneut zusammenzuarbeiten. Ich liebe es, sie vor der Kamera zu haben! Sie inspiriert mich. Sie ist eine Darstellerin, die gleichzeitig stark und zerbrechlich wirkt, und ich finde es faszinierend, wie sie diese zwei Gegensätze in sich vereint. Die Figur der Clara ist gewiss keine leichte Rolle, so verschlossen, wie sie sich gibt, und dabei doch auch so empfindsam. Sie ist eine Person, die mit großer innerer Unruhe zu kämpfen hat, davon aber nichts nach außen dringen lässt.

 

Warum haben Sie sich dafür entschieden, Ludivine Sagnier die Rolle der Lily anzuvertrauen?
Lily zu besetzen, war eine extrem knifflige Angelegenheit – vor allem deshalb, weil diese Figur niemals lächerlich wirken darf. Sie streift zwar sehr wohl die Grenzen des Verrückten, doch das bedeutet noch lange nicht, dass man aus ihr eine Art „Rainwoman” hätte machen dürfen. Folglich musste eine Darstellerin gefunden werden, die sich ein gewisses Maß an kindlicher Ausstrahlung bewahrt hat: Eine, die zwar mit größter Leidenschaft agiert, dabei aber gleichzeitig eine entwaffnende Unschuld und Aufrichtigkeit an den Tag legt.

 

Ein wichtiges Element des Films ist der ganz eigene Kosmos, den sich Lily um sich herum erschafft. Wie sind Sie bei der Gestaltung dieses Universums vorgegangen?
Während des Schreibens habe ich die Künstlerin Valérie Delis getroffen, deren Werk Lilys Universum sehr nahe kommt, da es ebenfalls durch einen sehr engen Bezug zur Natur und zu den Tieren geprägt ist. Als Valérie Delis mir die Türen ihres Ateliers öffnete, habe ich mich von ihrer Phantasiewelt einfach überwältigen lassen und dann, durch ihre Kunstwerke inspiriert, verschiedene Szenen des Drehbuchs umgeschrieben. Wir haben uns gemeinsam Gedanken über Lilys Kosmos gemacht, über ihre Art, sich zu kleiden und sich Dinge zu erschaffen… Erst haben wir ein paar Skizzenhefte angelegt, und dann hat es nicht lange gedauert, bis Valérie damit anfing, für Lily Schürzen und Pantoffeln zu schneidern. Des Weiteren hat sie Lilys Werkstatt am Ende des Gartens entworfen und einige ihrer Kunstwerke zur Verfügung gestellt, um sie in ihr Zimmer zu stellen. Als ich Valérie vorschlug, den Wald mit Installationen auszuschmücken, kam ihr die Idee, die Bäume „einzukleiden”. Gewissermaßen hat sie also Lilys Universum mitaufgebaut, miterfunden und bereichert.

 

Haben Sie sich an bestimmten Filmen oder Regisseuren orientiert, um „Barfuß auf Nacktschnecken” zu drehen?
Ich gebe zu, dass ich mir vor jedem Drehbeginn die Filme von Cassavetes anschaue.

 

Zu den fesselndsten Momenten des Films gehört die Liebesszene, die sich zwischen Lily und einer Horde Jungs in einem Bus abspielt. Wie haben Sie es hinbekommen, dass diese Szene auf der Leinwand gleichzeitig roh wirkt und doch ganz dem Tonfall kindlicher Fröhlichkeit, von dem der Film sonst geprägt ist, verhaftet bleibt?
Lily ist da die Großzügigkeit in Person. In ihren Augen ist nichts Verkehrtes daran, den Jungs Vergnügen zu schenken. Übrigens sagt sie das auch klipp und klar ihrer Schwester: „Wenn ich schon einen Körper habe, dann doch wohl, um mich seiner zu bedienen! Wozu hätte ich denn sonst einen?” Für sie ist nichts einfacher als das. Allerdings wird diese Szene nicht nur aus ihrer Perspektive gezeigt, und dies dürfte der Grund dafür sein, dass sich ein Gefühl des Unbehagens einstellt. Um dies zu erreichen, habe ich allen drei Jungs Anweisungen erteilt und ihnen erklärt, worauf es ankommt. Dann habe ich sie frei agieren lassen und die Kamera 22 Minuten lang einfach laufen lassen.

 

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