AI WEIWEI – NEVER SORRY (USA 2012)


dcm productions Spieldauer: 91 Min. Kinostart: 14. Juni 2012

Zum Trailer: AI WEIWEI – Never Sorry Dokumentarfilm von Alison Klayman

Ai Weiwei ist ein bekannter chinesischer Gegenwartskünstler und scharfer Regimekritiker im eigenen Land. Er ist Teil der internationalen Kunstszene und der globalen Popkultur und inspiriert seine Anhänger in aller Welt. Im April 2011 verschwindet Ai Weiwei spurlos – niemand weiß, wo er ist und wie es ihm geht. Weltweit regt sich Protest, die Menschen machen sich stark für ihn und fragen „Wo ist Ai Weiwei?“.

Nach drei Monaten ist er plötzlich wieder da. Seit Juni 2011 steht Ai Weiwei unter politischem Hausarrest. Die junge Regisseurin Alison Klayman hat den international gefeierten Künstler und Aktivisten drei Jahre lang begleitet. Sie hat mit langjährigen Wegbegleitern Ai Weiweis gesprochen, mit Künstlern und Autoren, aber auch sehr persönliche Gespräche zwischen Ai Weiwei und seiner Mutter Gao Ying aufgezeichnet und zeigt Ai Weiwei als Vater eines drei-jährigen Sohnes.

Eine Mischung aus regierungskritischer Dokumentation in China und dem Künstler AI Weiwei, der trotz Verfolgung Ruhe bewahrt, um sich in dieser Situation zu dispositionieren. Seine Kunst erfüllt immer noch die Ansprüche auf dem internationalen Kunstmarkt. Der Künstler Ai Weiwei ist ein gern gesehener Gast, weshalb also sollte ihm wegen ein wenig Regierungskritik ein Nachteil entstehen? Im Gegenteil der Kunstmarkt reagiert empfindlich, wenn einer der ihren Probleme bekommt. Andere hätten nicht die mentale Ruhe, die nur aus dem Inneren des Künstlers herrühren kann. Die permanenten Drangsalierungen durch die chinesischen Behörden ohne Schäden zu überstehen.

In erster Linie ist es nicht ein Film über Mißstände in China, sondern das Abbild eines Menschen der seiner Selbstbehauptung nicht beraubt wurde. Das lässt hoffen! Seine Kunst findet in Museen Europas und Amerikas hohe Beachtung. Die Dokumentation führt den Zuschauer in ein Wechselbad aus künstlerischer Arbeit im Atelier und den Häschern, die hinter Ai Weiwei her sind. Zeitkritisch wird wie in einer Reportage berichtet, wofür ausschließlich die Person und die Bekanntheit des Künstlers genutzt wird. Die Bloßstellung des Machtapparates ist sukzessive vorausgeplant.

 

DIE PERSONEN IM FILM

Ai Dan (Bruder/ Autor) He Yunchang (Künstler) Ai Lao (Sohn)
Hsieh Tehching (Künstler) Ai Weiwei
Hung Huang (Journalistin) Chen Danqing (Freund/ Autor) Lu Qing (Ehefrau)
Ethan Cohen (Galerist) RongRong (Fotograf)
Feng Boyi (Kurator/ Kritiker) Wang Fen (Mutter des Sohnes) Gao Ying (Mutter)
Zhang Hongtu (Künstler)
Gu Changwei (Regisseur/ Kameramann) Zuoxiao Zuzhou (Musiker)

     

CREW

Regie/ Buch: Alison Klayman

Kamera: Alison Klayman, Colin Jones

Schnitt: Jennifer Fineran Ton: Alison Klayman Mischung: Matt Gundy Musik: Ilan Isakov
Produzenten: Adam Schlesinger, Alison Klayman

Executive Producers: Karl Katz, Julie Goldman, Andrew Cohen
Contributing Producer: Colin Jones Co-Produzent: Colin Jones DOKUMENTARFILM mit Ai Weiwei
PRODUKTION Never Sorry LLC New York, USA

 

eine Produktion von Never Sorry LLC

USA 2012 – 91 Minuten – Farbe – Mehrsprachig mit dt. UT – 35mm und digital

 

DIE VIELFALT DES KÜNSTLERISCHEN WERKES

Das künstlerische Werk Ai Weiweis zeichnet sich aus durch Arbeiten aus ganz unterschiedlichen Bereichen wie Performance, Skulptur, Installa- tion, Fotografie, Video, Architektur und Design, ohne sich dabei eindeutig kategorisieren zu lassen – gemeinsam ist allen seinen Arbeiten jedoch die Suche nach immer neuen Möglich- keiten des Ausdrucks und der Kommunikation.

Konzeptkünstler

Wenn es ein Vorbild für Ai Weiwei gibt, dann ist das Marcel Duchamp. Auch Andy Warhol mit sei- ner Factory übte einen Einfluss auf ihn aus. Ai Weiwei schafft Kunstwerke, die den Betrachter trotz klarer und häufig auch politischer Aussagen zunächst durch ihre Ästhetik und Poesie berühren. Bekanntes Beispiel ist die Installation Sunflower Seeds, 100 Millionen handbemalte Sonnenblu- menkerne aus Porzellan, die er 2011 für die Turbinenhalle der Tate Modern in London an- fertigen ließ. Aber auch sein Teehaus, das im Museum für Asiatische Kunst in Dahlem ausge- stellt ist, spricht zuerst die Sinne an, bevor es in seiner scheinbaren Geschlossenheit dann doch brisante Fragen stellt: etwa nach dem realen Warenwert – Pu-Erh-Tee ist die kostbarste Teesorte, die es überhaupt gibt – oder der Macht des Einzelnen und der Masse. Eine seiner ak- tuellsten Arbeiten (Untitled) ist noch bis Ende Juni im Martin-Gropius-Bau in der Ausstellung ArtandPress zu sehen. Für diese Rauminstallation hat Ai Weiwei Armier-Stahl verwendet, der von einem Schulgebäude stammt, unter dem nach dem Erdbeben in Sichuan im Jahr 2008 über 1.000 Kinder begraben wurdene.

Sammler

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