INTRIGO – TOD EINES AUTORS Regie: Daniel Alfredson (Schweden) Kinostart: 25. Oktober 2018


Während David (Benno Fürmann) die rätselhaften Erlebnisse in einem Roman verarbeitet und sich Beistand bei dem Autor Henderson (Sir Ben Kingsley) in seinem Haus am Meer sucht, stößt er im Manuskript des berühmten Schriftstellers Germund Rein auf versteckte Hinweise. David Moerk wurde beauftragt, das neueste Werk von Rein zu übersetzen. Beigelegt ein Brief, der besagt, dass das Manuskript unter keinen Umständen in der Originalsprache veröffentlicht werden dürfe. Gleichzeitig erfährt David, dass sich Rein auf mysteriöse Art das Leben genommen hat – Manuskript und Brief sind sein Vermächtnis. Doch welcher Zusammenhang besteht zwischen Evas Verschwinden und dem mysteriösen Tod von Rein? Wieso ist Henderson David immer einen Schritt voraus? Immer tiefer verflechten sich Fiktion und Wirklichkeit, bis sich ein dunkles Geheimnis enthüllt, das alles bisher Geglaubte auf den Kopf stellt. Faszinierend, spannend, düster und eindringlich zieht der Film den Zuschauer in seinen Bann.

Poster

Das ist wirklich wahr, der Film birgt in sich viele Eigenschaften, um einen in seinen Bann zu ziehen. Daran beteiligt sind Szenerien und Stimmungen, der Film wurde überwiegend im Voralpenraum, im Allgäu gedreht und zeigt bisweilen sehr heimelige Interieurs, die sehr stimmungsvoll von der Innerlichkeit eines abgeschiedenen Schriftstellerlebens in warmen Brauntönen erzählen. Gedreht wurde in Deutschland, Schweden und in den USA. Wobei sich der Name INTRIGO auf ein Lokal aus dem Film bezieht.

Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen Thriller, der eine steile Spannungskurve aufweist und diese bis zum bitteren Ende durchläuft. Die emotionalen Verstrickungen der Protagonisten sorgen für die geheimnisvolle Untermalung, die im Handlungsablauf bestimmend bleibt. Letztlich ist das was am Ende dabei herauskommt aber enttäuschend. Entspricht nicht seiner fabelhaften Inszenierung, die der Film mit all seinen szenisch verdichteten Spannungselementen durchzieht. Es entsteht der Eindruck, dass hier die literarische Vorlage einen gewollten Kunstgriff vornimmt, um die Story am Schluss in einem Knall aufzulösen.   

Die gesamte Handlung hängt an einer Stelle in der Mitte der Vorführung wie an einem seidenen Faden, verursacht durch ein unscheinbares Husten, nicht irgendein Husten, sondern Evas Husten. Unverkennbar unter Tausenden, Millionen Menschen. David ist sich sicher, sie zu hören – am Ende einer Radio-Konzertaufzeichnung, obwohl Eva, gespielt von Tuva Novotny, schon vor drei Jahren verschwunden ist und für tot erklärt wurde. Doch was, wenn Eva noch lebt? David, soll ein Manuskript des Schriftstellers Germund Rein übersetzen. Er stellt schnell fest, dass sich Rein offenbar umgebracht hat. Dabei kommen ihm Parallelen zu seinem eigenen Leben und zu seiner verschwundenen Frau Eva auf.

Statement des Regisseurs Daniel Alfredson

Ich habe schon sehr lange davon geträumt, etwas mit den Geschichten des schwedischen Autors Håkan Nesser zu machen. Dann stieß meine Ko-Autorin Ditta Bongenhielm auf diese Geschichten, und Håkan selbst gab uns seinen „Segen“, etwas damit anzustellen. Schon früh hatte ich die Idee, eine Trilogie zu drehen, oder vielmehr für eine Anthologie: drei Filme über drei Geschichten, die in demselben, von Håkan Nesser geschaffenen Universum spielen sollten. Nicht weil diese drei Geschichten dieselben Charaktere haben sollten – was nicht der Fall ist – , sondern weil sie von ähnlichen Problemen, in denen der Faktor Zeit eine herausragende Rolle spielt, handeln sollten. So entstand das INTRIGO-Projekt.

Auf dem Foto Tuva Novotny (Eva) und Benno Fürmann (David) im Wald vor Evas Verschwinden

Mit Produzent Rick Dugdale suchten wir in ganz Europa nach Maardam. Und wir fanden es! Kameramann Pawel Edelman und ich sind uns darüber einig, dass wir die Quintessenz dessen fanden, was in diesen Kurzgeschichten zwischen den Zeilen spürbar ist, die Seele von Maardam, die auch von unserem fantastischen Ensemble geprägt wird. Es war zwar in vieler Hinsicht ein schwieriger Prozess, aber durch die durchgehenden Dreharbeiten für alle drei Filme wurde die gesamte Crew so stark und unmittelbar in ein Projekt eingebunden, wie es sonst nie möglich gewesen wäre. Durch diese Vorgehensweise gelang es uns, jene Atmosphäre zu erzeugen, die man auch beim Lesen von Håkans Romanen spürt: man tritt ein in eine bekannte und zugleich aufregend einzigartige Welt.

Daniel Alfredson, am 23. Mai 1959 in Stockholm in Schweden geboren, führte Regie in zwei Teilen der MILLENIUM-Trilogie: THE GIRL WHO PLAYED WITH FIRE („Verdammnis“, 2009) und THE GIRL WHO KICKED THE HORNETS’ NEST („Vergebung“, 2009). Für seinen Film „Kommissar Beck: Der Mann auf dem Balkon“ (1993) wurde er bei den 29. Guldbagge Awards mit einem Preis für das Beste Drehbuch ausgezeichnet und als Bester Regisseur nominiert.

Cast

Henderson: BEN KINGSLEY
David: BENNO FÜRMANN
Eva: TUVA NOVOTNY
Kerr: VERONICA FERRES

Crew

Betreuung Musik: KLAS WAHL, ANDERS NISKA
Schnitt: HÅKAN KARLSSON
Produktionsdesign: MILJEN „KREKA“ KLJAKOVIC
Kamera: PAWEL EDELMAN
Ausführende Produktion: DANIEL PETRIE JR, IAN HUTCHINSON, EDWARD LINDQVIST, BASTIEN SIRODOT, ADRIAN POLITOWSKI, PETER BEVAN, CLAUDIA BLUEMHUBER, DON MONACO, PATRICIA MONACO, DENNIS CREMA, IVAN ORLIC, LAUREN MEKHAEL

Basierend auf dem Buch von HÅKAN NESSER

Drehbuch: DITTA BONGENHIELM, DANIEL ALFREDSON
Produktion: RICK DUGDALE, THOMAS PETER FRIEDL, UWE SCHOTT
Regie: DANIEL ALFREDSON

Filmlänge: 106 Minuten

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