ASTRID Regie: Pernille Fischer Christensen (Schweden) Kinostart: 06. Dezember 2018


Der Film stellt eine ganz andere Astrid Lindgren der Öffentlichkeit vor, als die weltbekannte Buchautorin, deren Geschichten verfilmt wurden und in zahlreiche Sprachen übersetzt sind. Von Pippi Langstrumpf über Ronja Räubertochter bis zum Michel aus Lönneberga: Kein anderer Name ist bis heute so untrennbar mit so vielen faszinierenden Kinderbüchern verbunden wie der ihre. Zudem setzte die „Schwedin des Jahrhunderts“ und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels sich unermüdlich für die Rechte von Kindern ein.

Poster

Ihre eigene Kindheit endete dagegen mit sachlichen Anforderungen an das Berufsleben im Büro einer örtlichen Zeitungsredaktion, wobei sie im Alter von 18 Jahren unehelich schwanger wird  –  Das war im Schweden der 1920er-Jahre ein Skandal. Der Film erzählt einfühlsam davon, wie die junge Astrid den Mut findet, die Anfeindungen ihres Umfeldes zu überwinden und ein freies, selbstbestimmtes Leben als moderne Frau zu führen.

Was der Film auslässt, ist wie die Autorin zu ihrem schriftstellerischen Ruhm gelangen konnte. Der Zuschauer lernt eine Frau kennen, die sich mit den sozialen und moralischen Vorwürfen ihrer Zeit auseinandersetzt. Sie kann und will das Kind nicht großziehen, das sie bekommen hat. Sie gibt es nach Dänemark zu einer Pflegemutter, während sie selbst in Stockholm eine Ausbildung als Sekretärin beginnt und ganz im Arbeitsleben aufgeht. Bis eines Tages die Pflegemutter erkrankt und Astrid den Jungen zu sich in die Stadt holt. Sie erzählt ihm Gute Nacht-Geschichten, damit der Junge einschlafen kann. Diese Szene im Film ist sehr bedeutsam, denn sie lässt erkennbar werden, wie stark Astrid in ihren Fähigkeiten ist, andere durch Geschriebenes positiv in Einfluss zu nehmen.

Regie führte die mehrfache Berlinale-Preisträgerin Pernille Fischer Christensen, die das Drehbuch zusammen mit dem Kinderbuchautor Kim Fupz Aakeson schrieb: „Mein Film über die Jugend von Astrid Lindgren ist eine persönliche Hommage an eine der großartigsten Künstlerinnen Skandinaviens.

Astrid und ihr Junge im Gras liegend

Astrid Lindgren wird verkörpert von der 23-jährigen Newcomerin Alba August. Alba wurde für ihre Titelrolle in ASTRID von der Jury der European Film Promotion für den Shooting Star nominiert. Die Begründung der Jury: Mit einem enormen Maß an Intuition und Neugier hat Alba die Jury mit einer überzeugenden Darbietung in der Rolle der weltberühmten Autorin Astrid Lindgren in ASTRID überzeugt. Albas Schauspiel ist so einfühlsam und vielschichtig wie unvorhersehbar und erfüllt ihre Figur mit einem Innenleben, das es uns erlaubt, die Frau hinter der Autorin kennenzulernen.

In weiteren Rollen sind unter anderem Trine Dyrholm (DIE KOMMUNE, WHOAMI), Magnus Krepper (VERDAMMNIS) und Henrik Rafaelsen (WELCOME TO NORWAY) zu sehen. DCM übernimmt zudem den Verleih in Deutschland und der Schweiz.

ASTRID ist eine internationale Produktion, an der auch der Berliner Independent DCM als Ko-Produzent beteiligt ist. Gedreht wurde deshalb nicht nur in Schweden, sondern auch an Orten wie Berlin und Altenburg (Thüringen). Produziert wird der Film von Lars G. Lindström (Nordisk Film Sweden) und Anna Anthony (Avanti Film) in Ko-Produktion mit DCM, Film i Väst, Nordisk Film, TV4 und in Zusammenarbeit mit dem DR (Dänischer Rundfunk). Unterstützung erhält das Projekt vom Swedish Film Institute, Danish Film Institute, dem Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und der Mitteldeutschen Medienförderung und Creative Europe Media.

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