Director’s statement Andrew Dosunmu WO IST KYRA? (2017)


Der Regisseur arbeitet als Fotograf und Filmemacher. Seine visuelle Sprache konzentriert sich auf die Menschlichkeit und die Schönheit globaler Kulturen – einer Ästhetik, der er stets treu bleibt, sei es nun, ob er ein Fashion-Objekt oder ein Porträt, eine Werbekampagne oder eine dokumentarische Geschichte fotografisch festhält. Seine Bilder konnte man bereits weltweit in renommierten Magazinen wie Vogue Paris, CLAM, I-D, The FADER, Interview oder Big Magazine bewundern. Neben seiner florierenden Karriere als Fotograf ist Dosunmu auch im Bereich Film und Fernsehen aktiv.

DIRECTOR’S STATEMENT

Andrew Dosunmu
Mich hat das Drehbuch vor allem deshalb so fasziniert, weil es sich mit einer tiefen Wahrhaftigkeit seinem Thema nähert: Die Idee, dass wir als Gesellschaft immun zu sein scheinen gegen die Existenzkämpfe der Älteren, der Entrechteten, gegen jene ohne Status, ohne Vermögen und ohne Arbeitsplatz. Viel zu selten sehen wir die Älteren als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft an, wir neigen dazu, ihre missliche Lage zu ignorieren, weil wir viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind. Es liegt auch eine Menge Wahrheit in der Tatsache, dass viele Menschen nur ein einziger Gehaltsscheck vor der Obdachlosigkeit, vor der totalen Verarmung trennt. Hier haben wir es mit einer vergleichsweise jungen Frau zu tun, deren Ehe kaputt ist, der die Lebensgrundlage entzogen wurde und die gerade ihren letzten Elternteil verloren hat. Die Welt um sie herum ist zusammengebrochen, und jetzt muss sie irgendwie überleben, und dafür ist ihr jedes Mittel recht. In dieser Geschichte steckt so viel Bedeutung, aber gleichzeitig wird auch etwas sehr Geläufiges erzählt. Ich wollte herausfinden, wie das Leben uns völlig unerwartet bis ganz nach unten führen kann, selbst dann, wenn die besten Absichten dahinterstecken.

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