Alnatura gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis in Architektur in Lehmbauziegel


Die Alnatura Arbeitswelt im südhessischen Darmstadt hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur gewonnen. Den Preis nahm am 22. November Götz Rehn entgegen, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura. Der Unternehmenssitz des Bio-Händlers überzeugte die Jury insbesondere “durch eine außerordentliche ganzheitliche Qualität, die zukunftsweisend ist und die Möglichkeiten einer nachhaltigen Bauweise umfassend auslotet.” Das Gebäude biete “den Mitarbeitern eine außergewöhnlich helle, anregende Arbeitsumgebung, die Kommunikation fördert und Räume für Kreativität schafft.” Der Bau zeige “vorbildlich, was Architektur leisten kann: nachhaltige Corporate Architecture in Reinkultur.”

Höchste ökologische Qualität

Bereits im März 2019 wurde der Alnatura Unternehmenssitz von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) mit der Bestnote Platin ausgezeichnet. Diese Zertifizierung erhalten nur besonders umweltfreundliche, ressourcenschonende und funktionale Bauten, die sich vorbildlich in ihr soziokulturelles Umfeld integrieren. Das in Lehmbauweise auf einem renaturierten, ehemaligen US-Militärgelände errichtete Gebäude wurde konzipiert vom Stuttgarter Architekturbüro haascookzemmrich.

Hohe Bedeutung für den Klimaschutz

Die Bedeutung umweltfreundlicher Gebäude für den Klimaschutz ist erheblich. So sind in Deutschland die Heiz-, Kühl- und Stromverbräuche von Gebäuden für rund 30 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die Alnatura Arbeitswelt beweist, dass auch mit geringen Baukosten ein nahezu klimaneutrales Gebäude errichtet werden kann, das einen wichtigen Beitrag leistet zur Reduzierung der CO2-Belastung.

Nordseite und Eingang zur Alnatura Arbeitswelt
Foto: Lars Gruber

Die ganzjährige natürliche Belüftung erfolgt über Frischluft, die durch einen Erdkanal aus dem angrenzenden Wald in das Gebäude geleitet wird. Auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage, den Wasserbedarf für die sanitären Anlagen und die Bewässerung der Außenflächen deckt eine Regenwasser-Zisterne. Eine Geothermieanlage erzeugt in den Wintermonaten die erforderliche Heizwärme für die wandintegrierte Flächenheizung. Im Sommer wird diese Anlagentechnik genutzt, um das Gebäude zu kühlen.

Größtes Bürogebäude mit Stampflehmfassade

Mit einer Bruttogeschossfläche von 13.500 Quadratmetern ist der ästhetisch gestaltete, schlichte Bau das europaweit größte Bürogebäude aus Lehm, dem ältesten Baustoff der Kulturgeschichte. Die in Stampflehmtechnik erstellten Wände enthalten nicht nur Lehm aus dem Westerwald und Lavaschotter aus der Eifel, sondern auch recyceltes Material aus dem Tunnelaushub von Stuttgart 21. Lehm reguliert das Raumklima auf natürliche Weise und hat auch positive Auswirkungen auf die Raumakustik.

Arbeits- und Begegnungsort

Der Alnatura Campus bietet nicht nur eine attraktive Arbeitsumgebung für 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern dient gleichzeitig als Lern- und Begegnungsort für die Menschen der Region. Eingebettet in eine Dünenlandschaft mit dem für die Region typischen Magerrasen befinden sich ein Fahrradhaus aus Holz, eine Streuobstwiese, öffentliche Bio-Mietgärten auf 5.000 Quadratmetern, ein Schulgarten der Montessori-Schule Darmstadt, Hochbeete, ein Naturteich, Kräutersinnesgärten sowie ein kleines Amphitheater mit Betonbruchstücken aus dem ehemaligen Panzerübungsplatz.

Alnatura in Zahlen

Aktuell gibt es 134 Alnatura Super Natur Märkte in 61 Städten in 13 Bundesländern. Unter der Marke Alnatura werden über 1.350 verschiedene Bio-Lebensmittel produziert. Vertrieben werden diese in den eigenen Alnatura Bio-Märkten, europaweit in rund 12.700 Filialen verschiedener Handelspartner und im Alnatura Onlineshop. Alnatura beschäftigt rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 200 Lernende. Im Geschäftsjahr 2018/2019 erwirtschaftete Alnatura einen Netto-Umsatz von 901 Millionen Euro und damit ein Umsatzplus von 9,5 Prozent zum vorangegangenen Geschäftsjahr.

Meldung: Alnatura Produktions- und Handels GmbH

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