Kinostart 25. Juni 2020: Recht nüchtern erzählte Dokumentation über die Brotherstellung, einem Grundnahrungsmittel der Welt. Brot ist aber viel mehr als nur Nahrungsmittel, Brot ist sprichwörtlich gleichzusetzen mit der Bedeutung von ‘Leben’. Daraus eine Dokumentation zu machen, welche nüchtern technische Abläufe schildert, halte ich für zu wenig, um dafür die notwendige Spannung beim Zuschauer zu erreichen. Die Gefahr besteht, wodurch ein zu viel an Sachinformation die Bereitschaft beim Zuschauen strapaziert. Das ist zumindest mein erster Eindruck vom Film. Zum Thema Brot gab es schon mehrere Verfilmungen, nicht zuletzt erinnert das an: “Das Brot des Bäckers” von Erwin Keusch aus dem Jahre 1976, der die familiäre und soziale Problematik sinnhaft verknüpfte und in Szene setzte. Dabei geht es damals wie im neuen Film auch um die Frage, welcher Arbeitnehmer ist heutzutage noch bereit und steht morgens um 4 Uhr auf, um frische Brötchen zu backen, zumal diese aus der Tiefkühltruhe mittlerweile schnell aufgebacken werden.

Ebenso spannend ist die etymologische Herleitung des Wortes Brot, dessen Herkunft nicht genau geklärt ist und im indogermanischen wie im Sanskrit gesucht werden kann. Eine Frage, die der Film ‘BROT’ aber gar nicht erst betrachtet. Harald Friedls neuer Dokumentarfilm erzählt von der traditionellen Kunst des Brotbackens, die von engagierten Handwerksbäcker*innen mit neuem Leben erfüllt wird, und von großen Konzernen, die mit modernster Technologie ihrem Industriebrot zu Aroma und Geschmack verhelfen. Vor allem aber zeigt er, was Brot ausmacht und wie sich die sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Bedingungen in Brot verkörpern.
Aus dem scheinbar einfachen Grundnahrungsmittel Brot ist ein Genussmittel mit Kult-Potential geworden. Neue Bio-Bäcker erobern das Land – dennoch kaufen die meisten ihr tägliches Brot und Gebäck immer noch im Supermarkt, wo maschinell produzierte Aufbackware die Regel ist.
Die wenigsten wissen, was in unserem Brot steckt – und wie es eigentlich schmecken kann. Der Film BROT bietet erhellende Einblicke in die heutige Welt des Brotes und seiner Erzeugung. Zuschauer begegnen traditionellen Handwerksbäcker* innen und Getreidebauern, die für ihre Qualität mit nachhaltigen Zutaten einstehen. Regisseur Harald Friedl zeigt aber auch die Backstraßen und Labors der Lebensmittelkonzerne, die mit ihren Fertigmischungen dem authentischen Geschmack auf die Spur kommen wollen. Industriell gefertigtes Brot wird zunehmend zum künstlichen Produkt. Wie kann das Backhandwerk überleben? Und wie wird das Brot der Zukunft sein?
Österreich / Deutschland | 2020 |Spieldauer: 94 Minuten
BUCH UND REGIE Harald Friedl MIT Georg Öfferl, Lukas Uhl, Brigitte Öfferl, Walter Öfferl, Hans-Jochen Holthausen, Christophe Vasseur, Daniel Malcorps, Karl de Smedt, Apollonia Poilâne, Martin Häusling, Joëlle Rüegg, Martin Allram, Julien Bourgeois KAMERA Helmut Wimmer SCHNITT Martin Kayser-Landwehr BFS TON Tong Zhang, Nora Czamler ORIGINALMUSIK Gerald Schuller DRAMATURGISCHE BERATUNG Constantin Wulff ZUSÄTZLICHE KAMERA Martin Putz ZUSÄTZLICHER TON Benedikt Palier, Sergey Martynyuk, Eckehard Braun KAMERAASSISTENZ Maximilian Smoliner, Simone Hart, Jakob Grill, Petra Plank SCHNITTASSISTENZ Paul Schön, Hermann Lewetz AUFNAHMELEITUNG Christiane Mayr PRODUKTIONSASSISTENZ Emilie Dauptain, Edouard Lenormand, Lotte Liese FILMGESCHÄFTSFÜHRUNG Katharina Mosser, Bernhard Rand PRODUKTIONSLEITUNG Hanne Lassl, Yvonne Gottschalk GERÄUSCHAUFNAHMEN Max Bauer SOUNDDESIGN & TONMISCHUNG Thomas Pötz TONSTUDIO Cosmix Studios FARBKORREKTUR Kurt Hennrich, 1z1 screenworks TITELGRAFIK Ralf Ricker |
DATA WRANGLER Hermann Lewetz MASTERING Tanja Högl, The Grand Post UNTERTITEL Mandana Taban FOTO PLAKAT Marika Rakoczy ARTWORK Gijs Kuijper IDEE Johannes Rosenberger RECHERCHE Eva-Maria Bachinger MUSIKER*INNEN Martin Arnold (Flöte, Altflöte, Klarinette), Severin Kolb (Fagott), Maria Patera (Violine, Viola), Raimund Seidl (Cello), Gabriel Vogelauer (Marimba) HERSTELLUNGSLEITUNG Monika Lendl REDAKTION ZDF/ARTE Susanne Mertens, Martin Pieper KOPRODUZENT Carl-Ludwig Rettinger AUSFÜHRENDER PRODUZENT Johannes Rosenberger PRODUZENTEN Johannes Holzhausen, Johannes Rosenberger, Constantin Wulff PROJEKTENTWICKLUNG GEFÖRDERT VON Österreichisches Filminstitut, Filmfonds Wien, Land Niederösterreich HERSTELLUNG GEFÖRDERT VON Österreichisches Filminstitut, Filmfonds Wien FISA – Filmstandort Austria, Land Niederösterreich IN ZUSAMMENARBEIT MIT ORF (Film/Fernseh-Abkommen), ARTE KOPRODUKTION Lichtblick Film, ZDF PRODUKTION Navigator Film VERLEIH DEUTSCHLAND Real Fiction Filmverleih |