EMA – SPIEL MIT DEM FEUER Regie: Pablo Larraín (Chile) In seinen flirrenden, aufgeladenen Bildern, die zwischen Realität und Metapher oszillieren, fängt Larraín die explosive Kraft einer unvergesslichen Heldin ein


Kinostart am 22. Oktober 2020: Pablo Larraín widmet sich mit EMA der heutigen Jugend, ihrer Absolutheit, ihrer Freiheit, ihrer Kompromisslosigkeit. Künstlerische Kraft und tänzerisches Vermögen spricht aus den Bildern, die außerordentlich sind, indem sie etwas von der Unruhe mitbringen, die in jedem Menschen steckt und das erst ein Ventil finden muss, um bis an die äußerste Außenwelt zu gelangen. Freiheit unterdrückte Lebensfreude spricht diese Geschichte aus, die das Leben auf der Straße, in der Gemeinde und aus dem Stadtteil erzählt, einschließlich spektakulärer Szenografie. Gefragt ist das Aufbegehren unter jungen Leuten auf dem Weg ihrer Selbstfindung, die erst noch eine Idee davon bekommen, wie das Leben zu bewältigen ist.

Ähnliche Filme, die den Atem des Lebens auffangen, ist der spanische Kinofilm “Rosas Hochzeit” (2020), der im November in die Kinos kommt oder der rebellisch jugendliche Tatendrang aus “Milla Meets Moses” (2020). Das ist weit entfernt von jenen gesellschaftlichen Anforderungen der Jugendlichen nach Ausbildung und Berufsfindung, erzählt von einer starken Sehnsucht nach Glück und Geborgenheit fernab vom klassischen Familienideal beinahe rastlos. So gesehen ist EMA eine Bewegungsstudie, bei der jeder Schritt und jede tänzerische Geste eine Anspielung auf den nächsten Schritt im Leben ist auf dem langen, langen Weg des Erwachsenwerdens. So bekommen die stilisierten und tänzerischen Bilder erst eine Dimension in einer eigenen lebensnahen Wirklichkeit.  Dieses Treiben kulminiert in einer Tanzschule und im Gerangel um die Aufnahmeprüfung, was einer Initiation gleicht, der sich die jugendlichen Gangs aus Chile oder anderswo auf der Welt mit ungewöhnlicher Kraft der Leidenschaft stets aufs Neue aussetzen.  

Zum Inhalt

Poster

Ema und Gastón sind ein Paar. Unkonventionell, leidenschaftlich und frei. Er ist Choreograph einer modernen Tanzkompanie, die in den leeren Fabrikhallen nahe der Küste trainiert sie eine der Tänzerinnen der Truppe. Beide sind Freigeister in dem, was sie tun und ihre Ansprüche an sich und das Leben sind absolut. Ihr Leben wird von einem Tag auf den anderen aus den Angeln gerissen, als ihr kleiner Adoptivsohn Polo Emas Schwester schwer verletzt. Impulsiv und radikal wie sie ist, entscheidet sich Ema, das Kind wieder fortzugeben, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. sie über alles lieben. Die Geschichte beginnt in dem Moment, in dem Ema ihren Adoptivsohn vom Jugendamt wieder zurückfordert. Sie hatte Polo nach einem dramatischen Vorfall erneut zur Adoption freigegeben. Für die zuständige Sozialarbeiterin ist dies ein Verbrechen an einem ohnehin schon traumatisierten Kind. Ema, die mit einer großen Kraft und einem strahlenden
Selbstbewusstsein ausgestattet ist, bittet und fleh t, sie will ihren Sohn zurück, wenigstens hören, wo er jetzt ist, wo die neuen Eltern wohnen, aber die Frau bleibt standhaft in ihrem Entschluss: Polo soll in einer neuen Familie ein Zuhause finden. Plötzlich steht die junge Tänzerin im Kreuzfeuer der Kritik. Ihr Partner, die Kollegen, das Jugendamt – alle verurteilen ihre Entscheidung als eigenmächtig und herzlos. Was folgt, steht auf keinem Blatt der Welt geschrieben: Statt zu leiden, stürzt sich die selbstbewusste Ema ins Leben. Zusammen mit ihrer Mädchen-Gang legt sie die Welt um sich herum in Flammen. Reggaeton, der Tanz der Straße und der Jugend, ist dabei ihr Ventil. Liebe, Familie, Kunst – Ema sprengt die Koordinaten. Sie experimentiert, überschreitet Grenzen – um am Ende alle Fäden des Schicksals selbst in der Hand zu halten.

Produktionsland: Chile, 2019   Spieldauer: 102 Minuten   Verleih: Koch Films

Besetzung  
Ema
Gastón
Raquel
Aníbal
Polo
Mariana Di Girolamo
Gael García Bernal
Paola Giannini
Santiago Cabrera
Cristián Suárez
Stab  
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Szenenbild
Choreographie
Kostümbild
Maske
Ton
Ausführende Produzenten
Beteiligte Produzenten
Produzent
Produktion
Pablo Larraín
Guillermo Calderón, Pablo Larraín, Alejandro Moreno
Sergio Armstrong (ADFCH)
Sebastián Sepúlveda
Nicolas Jaar
Estefanía Larraín
José Vidal
Muriel Parra, Felipe Criado
Margarita Marchi
Roberto Espinoza
Rocio Jadue, Mariane Hartard
Paula Kraushaar, Catalina Adoni, Alfredo Adoni
Juan De Dio s Larraín
Fabula Productions
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