LE PRINCE Ein Film von Lisa Bierwirth (BRD) Aus einem ungewöhnlichen Zusammentreffen entsteht eine intensive Liebesgeschichte


Im Frankfurter Bahnhofsviertel begegnen sich zwei Menschen deren Lebenswelten unterschiedlicher kaum sein könnten. Monika ist Mitte vierzig und gehört als Kuratorin zur Kunst und Kulturszene der Stadt. Als sie zufällig in eine Razzia gerät, trifft sie Joseph, einen kongolesischen Geschäftsmann, der Investoren für eine Diamantenmine im Kongo sucht und sich zwischenzeitlich mit Import-/Export-Geschäften über Wasser hält. Aus diesem ungewöhnlichen Zusammentreffen entsteht eine intensive Liebesgeschichte. Doch während die beiden glauben, gegen alle äußeren Widerstände und Vorurteile bestehen zu können, schleicht sich nach und nach ein gegenseitiges Misstrauen in die Beziehung. Unaufhaltsam wird Ihr Leben zur Bühne postkolonialer Konflikte. Ist es für Monika und Joseph überhaupt möglich, sich auf Augenhöhe zu lieben?

TECHNISCHE ANGABEN
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Genre: Drama
Laufzeit: 125 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Lingala
Format: 1.85
Kinostart: 30.09.2021
FSK: ab 6 Jahre
Trailer:   www.youtube.com/watch
Verleih: Port au Prince Pictures GmbH
Vertrieb: 24 Bilder
Filmwebsite:
www.port-prince.de/projekt/le-prince/

Zum vielschichtigen Ensemble zählen die österreichische Schauspielerin Ursula Strauss, der französisch-kongolesische Rapper Passi Balende und der international gefragte deutsch-spanische Schauspieler Alex Brendemühl, außerdem Victoria Trauttmansdorff, Hanns Zischler und der Künstler Douglas Gordon.

LE PRINCE wurde von einem vorwiegend weiblichen Team realisiert: Neben Regisseurin Lisa Bierwirth zeichnen u.a. Kamerafrau Jenny Lou Ziegel, Szenenbildnerin Marie-Luise Balzer und Schnittmeisterin Bettina Böhler für die Produktion verantwortlich. Produziert wurde der Film von Jonas Dornbach, Janine Jackowski und Maren Ade von Komplizen Film, in Ko-Produktion mit dem ZDF – Das kleine Fernsehspiel.

Filmposter

Inspiriert von der Geschichte ihrer Mutter hinterfragt Lisa Bierwirth in ihrem Langfilm-Regiedebüt LE PRINCE lebensnah und präzise, wie sich postkoloniale Strukturen und Machtverhältnisse in einer europäisch-afrikanischen Beziehung widerspiegeln können. Die Geschichte erzählt von den Fallstricken, aber auch dem Mut, eine Liebe im Spannungsfeld gesellschaftlicher Konventionen zu leben. Zwischen Weltmetropole und Schattenwirtschaft zeigt sich der kulturelle Schmelztiegel Frankfurt am Main als ambivalenter Protagonist des Films.

STAB
Regie: Lisa Bierwirth
Buch: Hannes Held, Lisa Bierwirth
Produzent*innen: Jonas Dornbach, Janine Jackowski und Maren Ade (Komplizen Film)
Redaktion: Claudia Tronnier / ZDF – Das kleine Fernsehspiel
Bildgestaltung: Jenny Lou Ziegel
Casting: Ulrike Müller, Katrin Vorderwülbecke
Szenenbild: Marie-Luise Balzer
Kostümbild: Sandra Ernst
Kostümbild: Sandra Ernst
Maskenbild: Dörte Dobkowitz
Montage: Bettina Böhler
Tonmeister: Johannes Schmelzer-Ziringer
Sound Design: Kai Tebbel
Produktionsförderung: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, HessenFilm und Medien, Deutscher Filmförderfonds, Filmförderungsanstalt und Medienboard Berlin-Brandenburg

Der Vergleich mit dem satirischen Spielfilm THE SQUARE von Ruben Östlund aus dem Jahr 2017 wäre wirklich übertrieben. Dieses Format der Provokation bringt der Film LE PRINCE einfach nicht mit, wenn der Bezug zur städtischen Kunst und Kulturszene auch hier Ausgangspunkt der gesamten Handlung ist. Doch LE PRINCE wirkt viel stärker aus der Tiefe des Stadtdschungels, bricht damit verborgene Sehnsüchte auf, um eine groteske Situation zu verdeutlichen.

Siehe auch:   Interview mit Regisseurin Lisa Bierwirth

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