arte tv: Programmänderung zum Tod von Michail Gorbatschow Nachruf


In Gedenken an den am 30. August im Alter von 91 Jahren verstorbenen letzten Staatschef der früheren Sowjetunion Michail Gorbatschow ändert ARTE am Mittwoch, den 31. August, sein Programm. Zur Primetime um 20.15 Uhr zeigt ARTE den Dokumentarfilm „Gorbatschow. Paradies“ des russischen Regisseurs Vitaly Mansky, der das intensive Porträt kurz vor dem Tod Gorbatschows realisierte. Die Sendung ist bereits in der ARTE-Mediathek verfügbar.
 

  1. August 2022, 20:15 | online ab sofort auf arte.tv bis 28. Februar 2023
    Gorbatschow. Paradies
    von Vitaly Mansky, ARTE/Ceska Televize, Lettland, Tschechische Republik, Frankreich 2020, 90 Min.

Michail Sergejewitsch Gorbatschow war Initiator von Glasnost und Perestroika – Offenheit und Umgestaltung – und Wegbereiter der Deutschen Einheit. Der russische Regisseur Vitaly Mansky realisierte ein intensives Porträt dieses visionären wie mutigen Staatsmannes, der den meisten Bürgern des Ostblocks Freiheit und zum Teil Demokratie brachte.

Als er am ersten Weihnachtstag 1991 seinen Rücktritt als Präsident der Sowjetunion erklärte, war das das Ende der Sowjetunion. Für manche – beispielsweise für Wladimir Putin – war dies die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Gorbatschow lebte seit dem Tod seiner Ehefrau Raissa am 20. September 1999 alleine. In einer Moskauer Vorstadt wurde ihm vom russischen Staat ein Haus mit Haushälterin, Köchin, Assistenten und Chauffeur zur Verfügung gestellt. Vitaly Manskys Kamerafrau Alexandra Ivanova dreht mit einem ebenso aufmerksam beobachtenden wie liebvollen Auge. In seinem Director’s Statement schrieb der Autor V. Mansky, dass er mit diesem Film zeigen wollte, dass „hinter der kühlen, steinernen Maske der Mensch zum Vorschein kommt, der aus freien Stücken beschlossen hat, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Mit dieser Motivation haben wir uns dem langwierigen Prozess gestellt, diesen weltmüden 90-Jährigen dazu zu bewegen, uns an seiner Welt teilhaben zu lassen – bestimmt von Einsamkeit, Enttäuschung und Freude über die Freiheit.“

In einem Interview mit Geoffrey Macnab von „Screen Daily“ erklärte Vitaly Mansky, dass es Gorbatschow während der Dreharbeiten „nie peinlich war, im Film er selbst zu bleiben. Er hat nie versucht, seinen körperlichen Zustand zu vertuschen, obwohl seine Assistentinnen des Öfteren versucht haben zu verhindern, dass ihn der Film so gebrechlich zeigt, wie er ist. Das ist eine seltene Tugend für Menschen von solchem Format, die normalerweise darauf bedacht sind, immer ihre Fassade zu wahren.“

Weitere Programme zum Tod von Michail Gorbatschow werden zeitnah in der ARTE-Mediathek zur Verfügung gestellt werden.