Kinostart ab 02. Februar 2023: Daniel Richter ist anerkannter Maler der internationalen Kunstszene. Seine Bilder werden auf der ganzen Welt gekauft, gesammelt und gehandelt – er gehört mittlerweile mit zu den einflussreichsten Künstlern unserer Zeit. Geboren in Eutin, Schule und Ausbildung abgebrochen, ist er in seinen jungen Jahren in der Hausbesetzerszene Hamburgs aktiv. Er entwirft Flyer, Plattencover und Plakate für Punkbands, gründet das Musiklabel Buback und studiert schließlich an der Hochschule für bildende Kunst. Heute lebt und malt er in Berlin – ist dem autonomen Milieu der Hamburger Hafenstraße aber innerlich verbunden geblieben. Im Herzen möchte er Rebell bleiben und als sozialkritisch, politischer Mensch geboren sein.
Weltkino Filmverleih | Daniel Richter
Der Dokumentarfilm über den gefeierten Gegenwartskünstler ist mehr als ein Porträt oder eine Hommage an das Werk Daniel Richters, dieser geht vielmehr der Frage nach, wie politisch ein berühmter Maler in einem Umfeld des turbokapitalistischen Kunstmarkts eigentlich sein kann.
Der Oscar-prämierte Regisseur Pepe Danquart hat Daniel Richter über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet, hat seine künstlerische Entwicklung festgehalten, ist ihm zu seinen großen Ausstellungen in New York und Paris gefolgt und hat ihn in seinem Atelier beobachtet: beim Malen, beim Musik hören, beim Nachdenken, ganz pur und unkommentiert. Richters Bilder sind häufig politisch motiviert, pessimistisch oder ironisch, handeln von Konflikten und kultureller Unordnung. Farbenstark, leuchtend, wirken sie oft so als hätten sie etwas beliebiges an sich. Dann bilden sie wieder ein kaleidoskopartiges Zusammenspiel, das nach Erlösung schreit. Sein Malerkollege Jonathan Meese ist skurriler und legt manchmal seine ungewöhnlich wunderliche Art an den Tag, die ihn so faszinierend als Künstler erscheinen lässt. Daniel Richter ist geradliniger, indem er sein Ding durchzieht. Manchmal wünscht man sich, er würde sich wieder zurückziehen aus der von ihm so großartig propagierten Kunstwelt, um zu seinen Plattencovern für Punkbands zurückzukehren sozusagen in den Dienstleistungssektor, um endlich wieder von kleinere Brötchen leben zu dürfen. Nicht nur die große Leinwand begeistert ihn, sondern auch die kleinformatige Grafik bringt ihm wichtige Impulse. Insgesamt ist daraus ein Film über zeitgenössische Malerei entstanden, was heutzutage selten genug vorkommt. Ein Film über den Kunsthandel, vor allem aber über den gefeierten Gegenwartskünstler Daniel Richter, sein malerisches Werk und sein aktuelles Schaffen – flankiert von seinen Malerfreunden Jonathan Meese und Tal R, dem Sammler Dr. Harald Falckenberg und der Kunsthistorikerin Dr. Eva Meyer-Hermann. Ein filmisches Intermezzo mit zwei Papageien, abstrakt-figurativer Malerei und einer Kamera. In einer Filmszene wird Max Hollein in New York interviewt, der Daniel Richters Kunst oszillierend-figurativ umschreibt. Über das Finanzielle wird wenig gesprochen, welche Preise diese Kunst hat, die Tendenz ist mit zunehmend künstlerischem Einfluss jedoch auf steigendem Niveau anzusehen.
Regie & Kamera | Pepe Danquart |
Schnitt | Toni Froschhammer |
Ton | Andre Zacher u.a |
Mit | Daniel Richter, Jonathan Meese, Tal R, Dr. Harald Falckenberg, Hella Pohl, Jorg Grimm |
Produzenten | Benjamin Seikel, Vanessa Nöcker (B|14 FILM) |
In Zusammenarbeit mit | ARTE/rbb |
Mit Unterstützung von | DFFF, Medienboard Berlin-Brandenburg, FFA, MOIN |
Produktion | B|14 FILM GmbH |
In Ko-Produktion mit | Gretchenfilm Filmproduktion GmbH |
Festival | DOK Leipzig, Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm |
Siehe auch: Regisseur Pepe Danquart zu Daniel Richter